Tschardakenfest 2023
Ganz schön was los in Halbturn
Bevor sie Mister Google fragen was eine Tschardake ist, sollten sie sich in den Zug oder ins Auto setzen und nach Halbturn fahren. Denn man muss sie gesehen haben, jene historischen, hölzernen Aufbewahrungs- und Trocknungskästen für die Maiskolben. Das jährlich stattfindende Tschardakenfest ist so eine Gelegenheit.
HALBTURN. Beim Tschardakenfest ist von der Uroma bis zum Enkel alles auf den Beinen. Nach dem Motto "Führ dein Dirndl aus" geben sich Einheimische wie Besucher ein Stelldichein. Es gibt das A und O der pannonische Schmankerln zu verkosten. Vom Kukuruz, frische Grammeln, Strudel, Pogatschen und Palatschinken. Dazu gibt es frischen Most, Sturm oder Weine der Halbturner Winzerinnen und Winzer. Auch die örtlichen Vereine, Musik und Künstler tragen dank ihrer Vielfalt und Fröhlichkeit zum Gelingen des Festes bei.
Höhere Ehren für die Tschardaken
Kaum ein Ort im Seewinkel hat so viele Tschardaken wie Halbturn aufzuweisen. Den aus dem persisch-türkischen Sprachraum stammende Begriff Tschardake kennt man auch in gemauerter Form auch am Jakobsweg im spanischen Galizien. In den luftdurchlässigen Trocknungskästen wurden die Maiskolben früher getrocknet, gerebelt und dem Vieh verfüttert. Wenn die Tschardaken leer waren, wurden sie auch mit Holz oder Kräutern befüllt. Für ihren Erhalt spricht sich sich auch die Jugend aus. Die Burschen Janik, Gleb und Finn hatten ihre Freude beim Spielen in den Trocknungskästen. Der Halbturner Kräuterpapst Andreas Gisch und Urgestein des Tschardakenfestes meint: "Unsere Halbturner Tschardaken wären, nachdem man sie als Maisspeicher nicht mehr benötigt hat, dem Ofen zum Opfer gefallen. Dank des Tschardakenfestes wurde diese Dorfarchitektur zu höheren Ehren erhoben".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.