Fruchtsaft als Corpus Delicti
Eine frisch geöffnete Packung Orangensaft verdarb einer Familie aus Deutschkreutz gehörig den Appetit
DEUTSCHKREUTZ (EP). Eine unappetitliche Überraschung erlebte eine Familie aus Deutschkreutz, als sie am Ostersonntag eine Orangensaftpackung öffnete. "Der Saft war etwas trüb und hat sauer geschmeckt", erinnert sich Herr G. "Wir haben noch alle davon gekostet, bevor wir den Saft in das Abwaschbecken geleert haben." Was aber dabei zum Vorschein kam, wird dem Pensionisten noch lange im Magen liegen. Ein etwa 15 Zentimeter langes, schlangenähnliches Ding wurde mit dem Saft herausgeschwemmt. "Es hat wie ein Wurm oder eine Schlange ausgesehen. Meine Enkeltochter musste sich auf der Stelle übergeben, so Herr G. Er habe selbst in der Lebensmittelbranche gearbeitet und habe Verständnis, dass mal etwas passieren kann. "Wenn's einen Maschinenbruch etc. gibt, kann schon mal was vorkommen. Aber das, was da in der Packung war, war mehr als grauslich."
Sofort wurde das Ding eingefroren. "Ich war mir sicher, dass es ein Tier ist", so Herr G., der beteuert, dass die Packung original verschlossen war. "Wir haben den Saft bei einem Diskonter erstanden. Da kauft man ein Markenprodukt und gibt auch gerne etwas mehr Geld dafür aus und dann sowas. Was ist, wenn etwa ein Blinder so eine Packung erwischt?" Das, was aussah wie ein Teil eines Meeresbewohners, stellte sich bei der mikrobiologischen Analyse allerdings als harmloser, wenn auch unappetitlicher Schimmelpilz heraus, wie der Produktmanager besagter Firma bestätigt.
"Wir haben das "Objekt" mit einem "Anschauungsmaterial" verglichen. Insbesondere bei den mikroskopischen Aufnahmen (Schimmelmyzel) kann man ganz deutlich sehen, dass die Hyphen so überhaupt nichts mit einem "Tier" zu tun haben. Unbestritten ist, dass diese "Schimmelgebilde" wenig ansehnlich sind und beim Betrachten oft völlig falsche Assoziationen auslösen. Beruhigend ist allerdings auch, dass die hier dargestellten Schimmelmyzelien unbedenklich sind und keine gesundheitlichen Auswirkungen nach sich ziehen." Es sei außerdem technisch völlig ausgeschlossen, dass bei der Abfüllung des Saftes irgendein Fremdkörper in einem Orangensaft landen würde. "Dass sich dieses Myzel bilden konnte, könnte eventuell durch eine mikroskopisch kleine Verletzung der Packung und der dadurch entstandenen Luftzufuhr passiert sein", so der Produktmanager. Egal wie, Familie G. wird so schnell keinen Fruchtsaft mehr im Tetrapack kaufen.
"Mir hat einfach nur furchtbar gegraust", so die Gattin von Herrn G.
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