Michael Schreiber aus Nikitsch ist Historiker, Musiker und Künstler
"Geschichte ist ein Erlebnis!"

Großartig vielfältig: Michael Schreiber. | Foto: Schreiber
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  • Großartig vielfältig: Michael Schreiber.
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„Geschichte ist für mich bunt und lebendig, so sehe ich am Beispiel  der Geschichte Roms Bilder vor mir, die leben, kein Konvolut an grauer Theorie sind. Ich bin Historiker, aber meine Arbeit fühlt sich nicht wie Arbeit an. Ich habe Geschichte immer begriffen als Sammlung von vielen kleinen Geschichten, die alle irgendwie miteinander verbunden sind, man muss nicht alle kennen.“

Zufällig auf Geschichte gestoßen

Nach der HAK Matura und dem Bundesheer machte er sich auf den Weg nach Wien, um zu studieren. Was es werden sollte, wusste er noch nicht, eigentlich wollte er Kunst studieren, hatte bereits viel gemalt und Ausstellungen ausgerichtet. Doch es wurde ein Lehramtsstudium der Geographie. Weil ein zweites Fach Vorschrift ist, wurde Geschichte gewählt. Immer mehr zogen ihn geschichtliche Ereignisse in ihren Bann, er entschied sich, Historiker zu werden.

100 Jahre Burgenland

Seit 2018 ist er bei der Burgenländischen Forschungsgesellschaft als Historiker angestellt, betreut den Bereich für Zeitgeschichte und politische Bildung. Heuer erstellt er jeden Monat einen Podcast über die Entstehungsgeschichte des Burgenlandes, der erste erschien am 25. Jänner. Dieses Datum gilt als Geburtstag des Burgenlandes, da das erste Burgenlandgesetz beschlossen wurde, wonach das Burgenland ein selbständiges und gleichberechtigtes Bundesland Österreichs werden sollte.(www.forschungsgesellschaft.at/1921).

Studiert kroatisch

An der Pädagogischen Hochschule in Eisenstadt studiert er kroatisch, da er die Sprache „anständig lernen“ möchte. Er hält Vorträge auf kroatisch und deutsch und arbeitet auch für den ORF, wo er Radio- und Fernsehbeiträge zu Themen der Lokal- und Regionalgeschichte erstellt.

8 Stunden Schlagzeug täglich

Mit 13 entdeckte er das Schlagzeug für sich, übte täglich bis zu 8 Stunden und „ganz Nikitsch hat mitgekriegt, wann ich probte!“. Sieben Jahre übte er autodidaktisch, dann noch weitere zwei Jahre im Musikunterricht. In der Zeit spielte er auch auf Tourneen mit "elektrikeri" und "Turbokrowodn". Doch die Musik wurde zu zeitintensiv, sie war auch nicht gut bezahlt. „Kunst leidet, wenn man darauf angewiesen ist.“ Heute haben sich die professionellen Ambitionen verflüchtigt und und die Musik ist zu einem Hobby geworden.

Sesshaft in Nikitsch

In seinem Heimatort kaufte er ein Haus und baute es nach seinen Vorstellungen um. „In der Stadt hat mir die Natur gefehlt, die Möglichkeit, jederzeit raus zu können.“ Zuhause hat er eine umfassende Bibliothek, an die 3.500 Bücher, meist Arbeitsbücher. "Ich würde mich als bibliophil bezeichnen. Das kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet Liebe (philia) zum Buch (biblion)." 

Hochinteressanter Ort

„Es gibt so vieles, das mich an Nikitsch bindet, es ist schwierig etwas herauszuheben.“ Die Kindheitserinnerungen, wie er als Kind durch den Ort gestreift ist und viel erlebt hat, “selbst jetzt entdeckt man immer wieder neue Facetten des Ortes, natürlich jetzt durch meine Historikerbrille anders“. Nikitsch ist geschichtlich ein hochinteressanter Ort, an jeder Ecke sind Fragmente aus der Vergangenheit zu finden. Michael Schreiber erzählt vom Nikitscher Bauernaufstand 1919, vom Platz vor der Kirche, der bis 1777 ein Friedhof war, findet Tonscherben und erzählt vom alten Zollhaus als schöner Metapher für die Geschichte des Burgenlandes - Grenzen und Zollhäuser wurden errichtet, nun verfällt das Zollhaus und von den Grenzen blieben Grenzsteine als Zeugen.

Kleinste Hinweise

Aus den kleinsten Hinweisen kann Michael Schreiber den Link zu geschichtlichen Ereignissen und Entwicklungen herstellen, eine ganz besondere Begabung, die er auch im Vorstand des Vereins LIKUD (Literatur- und Kulturverein Nikitsch) einbringt. Dort ist er verantwortlich für den Bereich Wissenschaft. Mit seiner lebendigen Geschichte und den vermittelten Bildern ist er zu einer herausragenden Persönlichkeit geworden.

Großartig vielfältig: Michael Schreiber. | Foto: Schreiber
Ein Grenzstein als Zeitzeuge aus dem Jahr 1922. | Foto: Schreiber

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