Spannung und Entspannung – wie die Erdkruste Stress bewältigt
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- hochgeladen von Eva Maria Plank
Montag, 28. Jänner 2013 19:00 Uhr BHAK & BHAS Oberpullendorf
per LIVE - Übertragung von der Uni Graz, im Anschluss können Fragen an den Referenten gestellt werden
Zum Vortrag:
Die Erdkruste und der oberste Teil des Erdmantels, die gemeinsam die Lithosphäre bilden, gliedern sich in eine Vielzahl von Platten, von deren Grenzen die wesentlichen tektonischen Kräfte ausgehen, welche die Erde formen. Auf die darauf resultierenden Spannungen reagiert die Lithosphäre vor allem durch Deformation, wenn die Festigkeit der Lithosphäre durch die auf sie wirkenden Spannungen überschritten wird. Die größten Deformationsprozesse finden vor allem im Bereich von konvergierenden Plattengrenzen statt, also in Bereichen, wo sich Platten aufeinander zu bewegen. Der Spannungsabbau (Entspannung) erfolgt entweder durch bruchhafte Deformation, oder durch plastisch-viskose (bruchlose) Deformation. Die bruchhafte Deformation ist der dominierende Deformationsmechanismus in den oberen Teilen der Erdkruste, bis in eine Tiefe von etwa 10 km. Die Mechanismen der plastisch-viskosen Deformation finden in den tieferen Teilen der Lithosphäre unter Zunahme von Druck und/oder Temperatur statt.
Bruchhafte Deformation äußert sich in der Bildung von Klüften, und vor allem in der Bildung von Bruchzonen, an den Krustenteile aneinander vorbei bewegt werden (Störungen oder Verwerfungen). Sehr häufig ist mit dieser Form des Spannungsabbaues (Entspannung) Erdbebenaktivität verbunden. Erdbebenherde können vor allem im Bereich von konvergierenden Plattengrenzen (Subduktionszonen) sehr tief innerhalb der Erdkruste bzw. des Erdmantels liegen.
Anhand von aktuellen Beispielen wird gezeigt, wie die Lithosphäre an unterschiedlichen Plattengrenzen auf Spannungen reagiert, wie etwa durch die Bildung von Gebirgen, oder durch hohe Erdbebenaktivität an aktiven Subduktionszonen.
Zur Person:
Univ.-Prof. Mag. Dr. Walter Kurz,
Institut für Erdwissenschaften, Karl-Franzens-Universität Graz und Institut für Angewandte Geowissenschaften, Technische Universität Graz
- 23. April 1997: Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer.nat.). Dissertation "Alpine tectonic evolution of the Tauern Window: Constraints from structural and metamorphic geology".
- Ab 1. Juli 1997: Post Doc am Institut für Geologie & Paläontologie der Universität Graz im Rahmen des FWF-Projektes P-12179 GEO ("X-ray texture analysis of naturally deformed polymineralic rocks"); Projektende 30. Juni 2000.
- Oktober 1998 – 2000: Lehraufträge an der Universität Graz.
- 16. Oktober 2000: Gewährung eines Erwin-Schrödinger Auslandsstipendiums durch den Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) (J-1986-GEO: Strukturelle Untersuchung an Alpinen Eklogiten).
- März 2000 bis August 2001: Lehraufträge an der Universität Graz
- 1. April 2001 bis 30. September 2002: Post Doc am Geologischen Institut der Universität Bonn und Forschungsaufenthalt am Forschungszentrum Jülich im Rahmen eines Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendiums des FWF (J-1986, J-2155 GEO) ("Structural and textural studies of Alpine eclogites as a contribution to understanding the exhumation of high-pressure rocks").
- März – Juni 2002: Lehrauftrag an der Universität Bonn.
- 1. Oktober 2002 bis 30. September 2008: Assistent am Institut für Technische Geologie und Angewandte Mineralogie (Institut für Angewandte Geowissenschaften) an der Technischen Universität Graz (bis 30. September 2008).
- 14. März 2003: Verleihung der Lehrbefugnis (Venia docendi) für das Fach Geologie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg.
- Ab 1. Oktober 2008: Universitätsprofessor für Geologie an der Karl-Franzens-Universität Graz.
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