Freibäder & Seen fahren Minus ein
Die neun Badeseen und Freibäder im Bezirk sind zwar ganz gut besucht, aber teuer in der Erhaltung.
BEZIRK (EP). Etwa 70.000 Euro lässt sich die Gemeinde Oberpullendorf die Erhaltung des Freibades jährlich kosten. Vor ein paar Jahren wurden 600.000 Euro in das 30 Jahre alte Bad gesteckt, dafür können die Gäste ein 33 Meter langes Sportbecken, die Wasserrutsche, einen Nichtschwimmerbereich und ein Kinderbecken genießen. Für Bgm. Rudi Geißler ist das Freibad ein Angebot an die Bevölkerung, das sich eine Gemeinde leisten will. Denn kostendeckend sieht anders aus. "Es gibt viele Menschen, die es sich nicht leisten können, auf Urlaub zu fahren. Für sie ist das Schwimmbad eine Alternative, es gehört zur städtischen Infrastruktur einfach dazu." Eine Tageskarte für einen Erwachsenen kostet 4 Euro.
Lebensqualität in Neutal
4,50 Euro zahlt im Waldbad Neutal ein Erwachsener pro Tag. Dafür stehen große Wasserflächen, ein Beachvolleyballplatz, Relaxzonen und alles, was das Kinder-Herz begehrt, zur Verfügung. Der Erhalt des Freibades ist auch hier nicht kostendeckend, für Bürgermeister Erich Trummer trägt das Bad aber zur Lebensqualität in Neutal bei. "Das Waldbad findet sehr hohe Zustimmung bei den Bürgern und auswärtigen Gästen." Das Bad habe auch einen gesundheitlichen Aspekt und sei für die Kommunikation wichtig. "Aufgrund der Witterung ist es heuer nicht ganz so gut besucht, wir sind aber zufrieden. Und auch die Gäste des angrenzenden JUFA Hotels nutzen unser Waldbad gerne."
Markt St. Martin: ruhige Lage
In Markt St. Martin etwa wurde das ehemalige Schwimmbad vor einigen Jahren zu einem Naturbadesee umfunktioniert. Bürgermeister Rudolf Steiner: "Unsere Gäste schätzen das Naturwasser, die großen Liegeflächen, den kleinen Sandstrand. Auch der angrenzende Campingplatz trägt zur Attraktivität bei." Der Erhalt des Badesees sei nicht kostendeckend. Aber ich sehe es als gute Investition für die Bevölkerung." Auch für Kobersdorf ist der Betrieb des Badesees ein Defizit. "Jedoch haben wir 2015 verschiedenste Investitionen getätigt. Für Kobersdorf ist es wichtig, der Bevölkerung einen Erholungsplatz bieten zu können", so Bürgermeister Klaus Schütz. Die ruhige Lage inmitten des Naturparks Landseer Berge und der Eintrittspreis von 2,50 für eine Tageskarte macht den Badesee beliebt.
Deutschkreutz: seit 45 Jahren
42.000 Quadratmeter groß ist die Anlage des Sonnensees Ritzing, eine Tageskarte kostet hier 4,50 Euro. Betriebswirtschaftlich betrachtet sei der See für die Gemeinde ein Minus, so Bürgermeister Walter Roisz. "Wir punkten aber mit hervorragender Wasserqualität (Grandertechnologie), einer 100 Meter Rutsche, einem großen Angebot für Kinder und Kulinarik sowie der top Lage." Die Größe und Tiefe des Sees hat aber auch Schattenseiten: Seit 1974 gab es drei Todesopfer zu beklagen. 30.000 bis 50.000 Euro Abgang verzeichnet Deutschkreutz jedes Jahr für sein Schwimmbad, das es bereits seit 45 Jahren gibt. "Wir investieren ständig, das Bad ist mit modernster Technik ausgestattet." In Lockenhaus sucht Bürgermeister Christian Vlasich einen Betreiber/Käufer für die Schwimmbadkantine. "30.000 bis 40.000 Euro kostet uns der jährliche Betrieb des Freibades. Die Summe ist es uns aber wert, damit Erholungssuchende auf ihre Kosten kommen."
Neuester Stand der Technik
Auch Kaisersdorf punktet mit einer solchen sowie mit einem Schwimmer- und einem Erlebnisbecken, einer Breitrutsche, Massagedüsen sowie einem Baby-Planschbecken. Und in Draßmarkt wurde 1999 groß in das in den 60er Jahren erbaute Freibad investiert. Drei Euro kostet hier die Tageskarte, man sei am neuesten Stand der Technik, so Bürgermeister Rudi Pfneisl. "So wie alle Bäder ist auch unseres unrentabel. Der steht leider in keiner Relation zum Aufwand, den wir haben."
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