Durchs Reden kommen die Leut' z'amm
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ist "Unterwegs im Gemeindebau"
Begleitet wird der Stadtrat auf der Service-Tour von Experten von Wiener Wohnen und des Nachbarschafts-Service.
Die erste Station führte Michael Ludwig in den Ottakringer Fleminghof am Josef-Weinheber-Platz. HIer hatte er ein offenes Ohr für die Probleme und Anliegen der Gemeindebaubewohner.
"Seit Jahren schon ärgere ich mich über einen Baum vor meinem Fenster", erzählt eine der Bewohnerinnen im Fleminghof. "Im Frühjahr verunreinigen die Blüten meine Fenster und die von anderen Nachbarn. Wir glauben, das das Problem gelöst wäre, wenn man die unteren Äste abschneidet. Ich rufe jede Woche bei Wiener Wohnen an und komme immer nur zum Callcenter, keiner hat je zurückgerufen." Nachdem die Dame mit einem Experten vor Ort gesprochen, wirkt sie glücklich. "Er hat mir versprochen, sich um das Problem zu kümmern."
Sperrmüll vorm Fenster
Hannelore Fantal ist ebenfalls verärgert, und auch verzweifelt: "Seit Jahren schon türmt sich immer wieder Sperrmüll unter unserem Fenster, wo sich auch die Mistkübeln befinden. Drei- bis viermal im Jahr wird der Mist dann auf Kosten der Mieter entsorgt."
Und nicht nur kaputte Fernseher, Verpackungsmaterial und anderer Müll stören Frau Fantal und die Mieter der Stiege. "Im Keller haben wir eine kaputte Waschmaschine, Winterreifen und Räder gefunden. Was ist, wenn die Reifen zu brennen beginnen?", wandte sie sich an die Experten von Wiener Wohnen. Sie hatte weniger Glück als die Dame mit dem Blüten-Problem. "Lösung wurde mir keine angeboten."
Flucht aus dem Bau
Serafine Simenowskyj nutzte die Gelegenheit, um mit Stadtrat Ludwig über die Direktvergabe von Gemiendewohnungen zu sprechen. "Ich wollte die Wohnung an ein befreundetes Pärchen weitergeben, doch die 56 Quadratmeter große Wohnung muss an vier Personen vermietet werden."
Sie ist laut Hannelore Fantal nicht die einzige, die auszieht. "Mir fällt auf, dass die Leute von hier flüchten. Viele der älteren Mieter gehen in Pensionistenhäuser." Den Grund sieht sie in den Sanierungen, die im nächsten Jahr beginnen sollen: "Dafür müssen wir schon ab September mehr Miete zahlen. In meinem Fall sind es statt 380 Euro dann 550 Euro, auf zehn Jahre."
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