Minisex-Keyboarder Hannes Seidl
Ein sauberes Zukunftsbild
Der Ottakringer Hannes Seidl ist vieles: Austropopper, Menschenfreund und Umweltvisionär.
OTTAKRING. Hannes Seidl, Austropop-Urgestein und Keyboarder der Kultband Minisex, hat sich gemeinsam mit Sänger Rudi Nemeczek und Hits wie "Ich fahre mit dem Auto", "Du kleiner Spion" oder "Eismeer" bereits in der jüngeren österreichischen Musikgeschichte verewigt.
In seinem Brotberuf ist der gebürtige Wiener stellvertretender Geschäftsführer des Wiener Hilfswerks. Die Musik hat vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren dazu beigetragen, gesellschaftspolitische Veränderungsprozesse zu unterstützen, wie es auch auf allen anderen Ebenen der Kunst der Fall war. Die Integration von Flüchtlingen, die aus Kriegsgebieten nach Österreich kommen, ist dem Künstler und Manager eine Herzensangelegenheit. "Durch das Gespräch kommen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen im Grätzel zusammen", weiß der Gitarrist und Carlos-Santana-Fan, der regelmäßig mit seiner Santana-Tribute-Band "Carlos S." auftritt.
Hannes Seidl nutzt jede Gelegenheiten, mit seinen Nachbarn und den Bewohnern im Umfeld seiner Wohnung in Ottakring ins Gespräch zu kommen. "Das ist natürlich nicht so einfach. Mit manchen Menschen funktioniert das leichter, mit anderen weniger. Es ist immer interessant, Menschen kennenzulernen und etwas über ihr Leben zu erfahren." Zivilcourage bedeute auch, Menschen mit Migrationshintergrund, die in unsere Stadt kommen, eine Chance zum Aufbau einer Existenz zu geben. "Ein schönes Beispiel dafür aus meiner Umgebung ist die Übernahme einer alten Bäckerei durch Migranten, die erst vor kurzer Zeit nach Ottakring gekommen sind", freut sich der Musiker über die erfolgreiche wirtschaftliche Belebung des Bezirks.
Auch die Umsetzung neuer Verkehrskonzepte, in denen die Elektromobilität weiter vorangetrieben wird und der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel Priorität hat, ist dem Musiker für eine lebenswerte Zukunft in Wien wichtig. Hannes Seidl: "In meinem Zukunftsbild gibt es keine protzigen Karossen, die Lärm und schlechte Luft produzieren und den öffentlichen Raum blockieren."
Text von Michael Ellenbogen
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