Lieferservice des Wiener Roten Kreuzes bringt Essen zu Bedürftigen
"Kostbar und leistbar" ist das Motto des neuen Speisenzustellers, der durch billige Preise und lokale Zutaten besticht. Kunden können vorerst nur Empfänger von Mindestsicherung sein.
WIEN. Am internationalen Tag der Tiefkühlkost stellt das Wiener Rote Kreuz die neue Produktlinie ihrer Speisezustellung vor. Die Marke "BiGut - Kostbar, Leistbar" richtet sich dabei an Empfänger der bedarfsorientierten Mindestsicherung und punktet mit regionalen Produkten. Auf künstliche Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel wird dabei verzichtet.
Ein Mittagessen gibt es um 3,50 Euro, das Abendessen für 2,30 Euro. Das Tagesangebot kostet also 5,80 Euro inklusive Zustellung in ganz Wien. Der Kooperationspartner des Roten Kreuzes ist die Wiener Menümanufaktur. Die bereitet das Essen zu. Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes beliefern dann die Kunden: Einmal pro Woche bekommen diese einen BiGut-Karton zugestellt, der Menüs für sieben Tage enthält. Die Tiefkühlkost kann dann in der Mikrowelle oder im Herd fertig gegart werden.
Lebensmittel als Stresstest fürs Geldbörserl
Auf dem Menüplan steht vor allem österreichische Hausmannskost. Vom Spinatstrudel bis zum Rindsbraten wird alles geboten. "Dank unseres langjährigen Partners Menümanufaktur ist unser Angebot ein ausgewogenes und die Preise orientieren sich an den Möglichkeiten der Bezieher von Mindestsicherung", sagt Margarita Gilswert-Sattler, Bereichsleitering des Speisezustellers des Wiener Roten Kreuzes.
Die neue Speisezustellung versteht das Rote Kreuz vor allem als Reaktion auf die steigende Anzahl der Menschen, die von Mindestsicherung abhängig sind. "Die Zahl derer, die an der Armutsgrenze leben, wächst. Immer öfterst wird die Anschaffung von Lebensmitteln zum Stresstest für das Geldbörserl. Da sehen wir einen klaren Auftrag an uns als Hilfsorganisation", so Alexander Lang, Landesgeschäftsleiter des Wiener Roten Kreuzes. BiGut soll also nicht nur kostbar sondern auch leistbar für Menschen sein, die von Armut bedroht sind. Und von denen gibt es in Wien leider immer mehr.
Immer mehr von Armut betroffen
Die Statistiken diesbezüglich sind erschreckend. 2010 gab es in Wien noch 106.000 Bezieher von Mindestsicherung. 2013 waren es schon mehr als 150.000. Aktuell sind es etwa 191.000 Menschen die Mindestsicherung beziehen. Der neue Lieferservice richtet sich an bedürftige Menschen, die durch Krankheit oder Zeitmangel selber nicht immer in der Lage sind, für sich und ihre Familie für eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Ob alleinerziehende Mütter oder alte Menschen. Der Kunde muss aber vorweisen, dass er Mindestsicherungsempfänger ist. Das Projekt befindet sich noch in der Startphase. Eine Ausweitung des Kundenstockes wird aber angedacht. Die Bestellung kann per Telefon, über den Webshop oder über den Bestellschein, der beim Zulieferer abzugeben ist, erfolgen.
Nähere Infos gibt es unter: https://www.speisenzusteller.at/
per E-Mail: info@speisenzusteller.at
oder unter der Tel. 01/79579
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