Mein Thayatal-Lexikon - Buchstabe K

Kadov: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Kodau.

Kaja, Ruine: Umgangssprachlich auch als Feste Kaja bezeichnet. Gut erhaltene Burgruine. Östlich der Ortschaft Merkersdorf, nördlich von Niederfladnitz gelegen, ungefähr auf halber Strecke zwischen Niederfladnitz und Hardegg. Dort befindet sie sich inmitten des Waldes des Nationalparkgeländes, auf einem Felssporn nahe der Thaya.
Die gesamte Anlage ist ungefähr 100 Meter lang und nicht ganz 25 Meter breit. Der Wehrturm, die Reste der Zinnenmauer und die Zugbrücke prägen die Silhouette. Einst führten zwei Zugbrücken, die durch den heute verschwundenen Torturm auf dem Felsen in der Mitte des Burggrabens getrennt waren, zum Burgtor im heute noch erhaltenen Torturm. Über die Vorburg des 14. Jahrhunderts gelangt man zum ältesten Teil der Ruine, der höher liegenden Hochburg des 12. Jahrhunderts mit ihrem Berchfrit mit Hocheinstieg und dem Palastrakt.
Geschichte: 1196 erstmals urkundlich erwähnt, als Festung errichtet. Ursprünglich Sitz der Kuenringer, aus welchen die Herren von Kaja (damals "Chiowe") als Nebenlinie hervorgingen. Die Kuenringer waren bedeutende Ministerialen der Babenberger, der politischen Vorgänger der Habsburger. Babenberger-Herzog Friedrich I. siegelte im Jahre 1196 auf der Burg Urkunden vor 30 Adligen und 24 Rittern.
Im Jahre 1360 verkaufte Niklas von Kaja die Burg an Herzog Rudolf IV.. Dieser verpfändete sie bald darauf an die Maidburger Grafen von Hardegg. Um diese Zeit verstarb auf der Burg Kaja auch Graf Burkhard II., der der Kanzler Kaiser Karls IV. war.
Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das Bauwerk landesfürstlich, das heißt, es gelangte in den Besitz der Habsburger.
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts eroberten Johann und Heinrich von Lippa, die Führer des tschechischen Adels, die Burg Kaja. Unter ihnen hatte die Burg lange Zeit den Ruf eines "Raubritternestes" inne. Die Eroberer bedrängten von der Burg aus die Dörfer der Umgebung und verbreiteten unter der Bevölkerung Angst und Schrecken.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts während der Hussitenkriege Sammelpunkt mährischer Söldnerscharen. Im Rahmen kriegerischer Handlungen in dieser Zeit starke Beschädigungen.
Im 15. Jahrhundert überließ Herzog Albrecht V. die Burg Ulrich von Eitzing. Der Legende zufolge soll Eitzing beim Spiel mit Herzog Albrecht V. die Immobilie gewonnen haben.
Eitzing machte sich sofort an die umfassende Restaurierung der Burg, die aufgrund der Kriege zu Beginn des 15. Jahrhunderts nach wie vor stark in Mitleidenschaft gezogen war. Besonderen Wert legte er dabei auf starke Befestigungen. Sodass sie ihre Funktion als Festung bis zum Ende des 16. Jahrhunderts beibehielt. Beim Wiederaufbau wurde er vom Wiener Hof finanziell kräftig unterstützt.
Im 16. Jahrhundert verlegten die Eitzinger ihren Wohn- und Herrschaftssitz von der Burg Kaja auf das Schloss Niederfladnitz. Gründe dafür dürften die einsame Lage und die in dieser Zeit gestiegenen Ansprüche an Wohnkomfort gewesen sein. Da die Burg nun verlassen war, setzte ihr allmählicher Verfall ein. Auch der bald stattfindende Dreißigjährige Krieg dürfte dazu sein Übriges getan haben.
Im Jahr 1589 kamen die Burg Kaja sowie die Herrschaft über eine Tochter der Eitzinger an das Adelsgeschlecht Trautson.
Im Jahre 1781 gelangte die Burgruine Kaja in den Besitz der Fürsten von Auersperg.
Im 19. Jahrhundert ließen die Auersperger die Burgruine restaurieren.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte die Burgruine schließlich durch die Initiative des Burgen- und Schlössererhaltungsvereines restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein sehr engagierter Burgverwalter in dieser Zeit, welcher längst schon selbst zu einem feststehenden Begriff in der regionalen Heimatgeschichte geworden ist, war Johann Sura, ÖBB-Bediensteter aus Retz. 1969 begann er in seiner Freizeit mit der Restaurierung der Burgruine.
Gewürdigt wurden die Initiativen unter anderem am Nationalfeiertag 1993, als in der Burgruine eine Gedenktafel für HR Dr. Alfred Granner enthüllt wurde. Granner hatte sich als Gründer des Burgen- und Schlössererhaltungsvereines zeitlebens sehr für das Objekt eingesetzt.
Heute gehören neben dem Burggelände selbst eine jahrhundertealte Linde im Burghof, Palas, Brunnen, Waffenkammer, Rittersaal, Kapelle, Verlies sowie Sonderausstellungen und Dokumentationen über den Nationalpark Thayatal und die Geschichte der Burg zu den für Touristen zugänglichen Sehenswürdigkeiten. Rittersaal, Kapelle und Burghof können darüber hinaus für Hochzeiten und Feiern gemietet werden. Auch bietet sich von der Burgruine aus eine sehr gute Aussicht über die Nationalparkterritorien der zwei Länder.
Die Feste Kaja eignet sich ebenso hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Thayatal. So ist etwa die Ruine Neuhäusl (Die gleich über die Thaya hinweg liegt und sich somit von der Burg aus gut erblicken lässt.) eine halbe Stunde, das Schloss Karlslust (siehe auch Punkt "Karlslust") eine Dreiviertelstunde und die Burg Hardegg zwei Stunden entfernt. (Alle Angaben sind grobe Schätzungen.)
Die Erreichbarkeit der Burg ist einerseits per Fuß sehr gut. Sie liegt an einem Knotenpunkt meherer Wanderwege. Laut Reiseführern erreicht man die Burgruine am günstigsten von Merkersdorf aus. Vom Ort Niederfladnitz aus liegt die Burg ungefähr eine halbe Stunde Fußmarsch in den Wald hinein entfernt.
Auch die Anfahrtsmöglichkeiten mit dem Auto oder per Reisebus (Autobusparkplatz in un-mittelbarer Nähe) sind gegeben.

Kajabach: Kleiner Bach auf dem Territorium des Nationalparks Thayatal. Entspringt bei Niederfladnitz (siehe auch Punkt "Niederfladnitz"). Länge ungefähr acht Kilometer. Bei der Ruine Kaja bildet er eine Landzunge, auf welchem die Ruine steht, und mündet ungefähr an dieser Stelle in die Thaya.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Rundwanderweg Kajabach – Thaya – Umlauf – Kaja. Nähere Informationen halten die lokalen Tourismusbüros bereit.

Kaplan, Viktor: Erfinder der nach ihm benannten Turbine. Verbrachte zumindest den Sommer 1920 in Hardegg. Er logierte im Haus des Bürgermeisters und Knopfdrechslers Artmann.
Beweisstück ist eine von Gastwirt und Gemeinderat Otto Hauser auf dem Dachboden des früheren Rathauses Mitte der Neunziger Jahre aufgefundene historische Korrespondenzkarte, mit der Kaplan beim Bürgermeister um ein geeignetes Sommerquartier anfragte. Das Schreiben erhielt einen Ehrenplatz im Heimatmuseum.
Hardegg dürfte von seinem berühmten Gast profitiert haben: Als erste Gemeinde des Waldviertels erhielt sie Anfang der Zwanziger Jahre eine elektrische Straßenbeleuchtung. Den Strom dafür lieferten Kaplanturbinen.

Karlslust: Schlossanlage im österreichischen Teil des Thayatales. Auf einer Lichtung inmitten eines großräumigen Waldgebietes gelegen, nördlich von Niederfladnitz.
Karl Fürst von Auersperg ließ es in den Jahren von 1795 bis 1798 als Jagdschloss in seinem Jagdrevier erbauen. Baumeister war damals Franz Xaver Pollnfürst.
Der Wildpark, der das Jagdschloss umgibt, wurde 1798 angelegt.
Bald nach Erbauung des Jagdschlosses wurde der Verwaltungssitz der Herrschaft vom Schloss Niederfladnitz nach Karlslust verlegt.
Im Gegensatz zu den meisten Schlössern im nördlichen Niederösterreich hat das Jagdschloss Karlslust den Zweiten Weltkrieg sowie das Jahr 1945 relativ gut überstanden.
Seit dem Jahr 1945 ist das Schloss in Besitz der Familie Graf Waldstein. (Nachkommen des legendären Wallenstein aus dem Dreißigjährigen Krieg!)
Der Haupttrakt des Jagdschlosses ist zweigeschossig und hat ein Walmdach. Der überhöhte Mittelbau, mit dem großen Festsaal im Erdgeschoss und dem Gartensaal im Obergeschoss, hat ein hohes Mansardendach. Die beiden Seitentrakte waren ursprünglich als Forstmeister- und Bedienstetenwohnungen in Verwendung. Das Schloss kann nicht besichtigt werden, da es ausschließlich privat genutzt wird.

Karlstein/Thaya: Ortschaft im österreichischen Teil des Thayatales. Marktgemeinde. Seehöhe: 474 Meter.
Infrastruktur: Gemeindeverwaltung in der Hauptstraße 12; von Kräuterpfarrer Weidinger gegründetes Paracelsushaus mit Beratungsstüberl (siehe Punkt "Kräuterpfarrer"); mittelalterliche Burg; Österreichs einzige Uhrmacherfachschule, auch mit Internat für Kurse oder Gruppenferien; Tennis; Rad-, Reit- und Wanderwege; Fischerei; Kegeln; Hobby-Kurse; Flussbad mit Liegewiese; Kinderspielplatz; Sommer- und Winterstockschießbahn; Advent- und Weihnachtsmarkt.
Eine traditionsreiche gastronomische Einrichtung im Ort ist das Spezialitätenrestaurant Ernst Pohnitzer mit Café, Kegelbahnen und Veranstaltungssaal.

Beherbergungsbetriebe:
- Elfriede Appl
Augasse 26
A-3822 Karlstein/Thaya
- Gasthaus Piringer
Harald Piringer
Hauptstraße 8
A-3822 Karlstein/Thaya.
(Stand 1993/94.)

Kautzen: Ortschaft im österreichischen Teil des Thayatales. Marktgemeinde. Seehöhe: 525 Meter.
Infrastruktur: Gemeindeverwaltung in der Waidhofner Straße l0b; Heimatmuseum; ehemalige Poststation; Pfarrkirche hl. Jakob; Wasserschloss Illmau; "Platz des Skorpions"; Wanderwege; Reitsportmöglichkeit mit Reitwegen, kleiner Reithalle, Springgarten und geführten Wanderritten durchs Waldviertel; Tennisplätze; Fahrradverleih; Fischen; Kneippanlage; Badeteich; Jugendgästehaus St. Hildegard; Kräuterlehrpfad; Pferdekutschenfahrten; Sportanlage mit Tennisplätzen; Langlaufloipe.
Ein traditionsreiches örtliches Wirtschaftsunternehmen ist die Frottierwarenfabrik "Herka Qualitätsfrottier Karl Hermann Gesellschaft m. b. H." mit Sitz in der Bachzeile 12.

Beherbergungsbetriebe:
- Gasthof Blei
Franz Blei
Litschauerstraße 4
A-3851 Kautzen
- Helgard Hammerschmidt
Litschauerstraße 10
A-3851 Kautzen
- Gasthof Harrer
Hermann und Maria Harrer
Illmauerstraße 11
A-3851 Kautzen
- St. Hildegard-Gästehaus
Gertrude Stein
Dobersbergerstraße 23
A-3851 Kautzen
- Obermühle Tiefenbach
Fam. Pauleschitz
Tiefenbach 21
A-3851 Kautzen
- Pension Familie Wühl
Flurgasse 11
A-3851 Kautzen.
(Stand 1993/94.)

Keramik: Die mährische bemalte Keramik gilt als eines der eindrucksvollsten prähistorischen Kulturgüter auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Der Entdecker ist der tschechische Archäologe Jaroslav Palliardi, der mit seinem Kollegen František Vildomec die Welt mit ihr bekanntmachte. Insgesamt 80 Fundorte allein im Bezirk Znojmo beweisen die große Dichte von Siedlungen schon in der Jungsteinzeit.

Kirchenwald: Wald im österreichischen Teil des Thayatales.

Kirschbaumstraßen: … sind ein häufiges Kennzeichen der Straßenränder im tschechischen Thayatal.

"Kleine Bärenmühle": Bezeichnung für ein Wiesenstück im Thayatal.

"Kleine Maginotlinie": Ein zweites Mal in der Geschichte – nach den Befestigungsarbeiten in der Zeit des Großmährischen Reiches – wurde die südliche Grenze des Bezirkes Znojmo in den Jahren 1935 bis 1938 befestigt, und zwar gegen Hitlers Expansion. Die Einzelbauten von dieser Befestigung, nach ihrem Vorbild "Kleine Maginotlinie" genannt, kann man noch heute entlang der gesamten Grenzlinie zu Österreich finden.

Königsstuhl: Felsen im tschechischen Teil des Thayatales, gleich neben dem Pöltenberg, oberhalb der Thayakrümmung. Tschechische Bezeichnung: Králuv stolec. Guter Blick auf den Znaimer Stausee.
Einer Inschrift zufolge soll der polnische König Jan Sobieski (Nach dem übrigens auch ein Café in Hollabrunn benannt ist – in dem Gebäude soll der Monarch damals genächtigt haben.) 1685 dem Königsstuhl durch seine Anwesenheit zum Namen verholfen haben.
Grund dafür war eine seinerzeitige Brücke im Tal darunter neben der heute ebenfalls nicht mehr existierenden Trausnitz-Mühle. Nach der mündlichen Überlieferung soll von dort aus Sobieski den Übergang seines Heeres von 30.000 Mann über die Thaya überwacht haben, als er 1683 nach Wien eilte, um die Stadt gegen die damals zwei Monate lang andauernde Türkenbelagerung zu unterstützen.
Eine heute lebende Nachfahrin Sobieskis ist übrigens Schauspielerin in Hollywood: Leelee Sobieski.
Die Brücke selbst ließ Mitte des 17. Jahrhunderts der Pöltenberger Propst Thomas von Schlesin erbauen. Worüber die weltlichen Znaimer Stadtherren "not amused" waren. Das Bauwerk, welches die Strecke von Mähren nach Österreich wesentlich verkürzte, brachte sie um lukrative Mauteinnahmen. Ein Effekt, den man heute noch unverändert bei verkehrspolitischen Entwicklungen beobachten kann, Stichwort Schwerlastverkehr auf Nebenstraßen.
Ihr Ende fand die Brücke bei der Errichtung der Znaimer Talsperre, sie wurde überflutet. Bei Niedrigwasser kann man noch manchmal vom Königsstuhl aus ihre Stützpfeiler erkennen. Dann tauchen auch die Umrisse der ehemaligen Trausnitz-Mühle auf, die 1931 zu einem modernen, ferngesteuerten Wasserkraftwerk mit Kaplan-Turbine und einer Leistung von einem Megawatt umgebaut wurde.
Auf dem Felsen wurde in der Zwischenkriegszeit ein Salettl (Gartenhaus in Bauform eines Pavillons.) errichtet.
Auf den nach Süden liegenden Hängen des Königsstuhls versuchte man einstmals Wein anzubauen. Ein grün markierter Wanderweg führt dorthin.
Die Holzlaube mit der Aussicht wurde 1992 vom "Deutsch-Tschechischen Touristenverein" wiedererrichtet.
Im umgebenden Wald sind Überreste der nicht mehr existierenden Siedlung Čekanovice und Funde aus der mittelalterlichen Landwirtschaft erhalten geblieben.

"Kohlstadt": Uralter Fichtenwald in der Nähe des Sagteiches im Nationalparkgebiet.

Kollmitzgraben: Ortschaft im österreichischen Teil des Thayatales. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Burgruine Kollmitz, auf einer Felshöhe direkt an der Thayaschlinge gelegen. 160 Meter lange Zinnenmauer, verstärkt durch drei quadratische Türme. Das Bauwerk wurde erstmals urkundlich erwähnt um 1297 herum. Verfall seit Ende des 17. Jahrhunderts. Erneuerung des Palas um 1700. Um 1800 Abtragung der Dächer aufgrund der damals geltenden Dachsteuer. Heute noch erhaltene architektonische Elemente: Torturm, Rundturm, Bergfried und Reste eines Wohngebäudes.

Konice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Deutsch-Konitz.

Die gesamte Ortschaft war früher einmal von einer Wehrmauer umgeben. Reste davon sind heute nur noch bei der neugotischen Kirche zu finden.

Der Ort gehört heute verwaltungsrechtlich mit zur Großgemeinde Znaim.

In einer Senke auf halbem Weg zwischen Konice und Popice befindet sich die Statue eines unbekannten Heiligen.

Korolupy: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Kurlupp.

Kosten: Die Errichtungskosten des Nationalparks von zwölf Millionen Schilling (etwa 870.000 Euro) und die laufenden Betriebskosten wurden zur Hälfte von Land Niederösterreich und zur Hälfte vom Bund getragen.

"Kräuterpfarrer": Beiname des 2004 verstorbenen Geistlichen Hermann-Josef Weidinger aus dem Prämonstratenserstift Geras (siehe auch Punkt "Geras"). Weidingers Lebenswerk war ähnlich wie bei der mittelalterlichen Ordensfrau Hildegard von Bingen eine Art Verbindung aus christlicher Mystik und praxisorientierter Pflanzenheilkunde. Erreichte damit durch 40 Bücher, unzählige Kommentare in Printmedien, Radio und Fernsehen sowie Live-Vorträge ein Millionenpublikum. Vermittelte sein Wissen stets auf sehr volkstümliche Weise; bekannt wurde etwa sein Standardspruch, mit dem er seine Vorträge einzuleiten pflegte, nämlich: "Gesundheit fangt beim Denk'n oa, und ned beim Bapp'n Aufreiß'n und Tablett'n Eineschmeiß'n."
Mit dem Thayatal verband ihn ein Großteil seines Lebensweges. So kam er 1918 in der Thayatal-Ortschaft Riegersburg (siehe auch Punkt "Riegersburg") auf die Welt. Nach langjährigen Auslandsaufenthalten in China trat er in den Fünfziger Jahren in das Prämonstratenserstift Geras ein und wurde Pfarrer in Harth, einem Ortsteil von Geras. 1979 übernahm er die Leitung des in Karlstein, ebenfalls in der Thaya-Region gelegen, ansässigen "Vereines der Freunde der Heilkräuter", den er in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten zu einem florierenden Handelsunternehmen für naturnahe Medizin ausbaute und der somit auch zu einem wichtigen Arbeitgeber in seiner Region wurde. Ebenfalls sehr gut angenommen von der Öffentlichkeit waren auch die zahlreichen Exkursionen in und um das Thayatal, auf welchen er Interessierten persönlich die Heilkräfte wild wachsender Kräuter erklärte.

Kravsko: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Krawsko.

Das barocke Schloss in der Gemeinde wurde nach dem politischen Umbruch 1989 ein Erholungszentrum des Crystalex. Im Park befindet sich ein prachtvolles Exemplar von Sequoia Gigantea.

Kreuzer, Franz: Österreichischer Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz von 1985 bis 1987.

Krhovice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Gurwitz.

Kriechtiere: Folgende Kriechtiere lassen sich im Nationalpark Thayatal finden:
- Äskulapnatter (Elaphe longissima. Umgangssprachlich zum Teil auch Baumringelnatter genannt. Erreicht oftmals eine Länge von zwei Meter.).
- Glatt- oder Schlingnatter (Coronella austriaca).
- Kammmolch (Triturus cristatus).
- Ringelnatter (Natrix natrix. Umgangssprachlich zum Teil auch Baumringelnatter genannt.).
- Smaragdeidechse (Lacerta viridis).

Křepice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Krzepitz.

Křídlůvky: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Kleingrillowitz.

Kubšice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Gubschitz.

Kuchařovice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Kukrowitz.
Am höchsten Punkt der von Znaim nach Kukrowitz führenden Landstraße, auf dem rund 313 Meter über Meereshöhe gelegenen Neuberg, steht ein Holzkreuz. Dieser Ort bietet einen weniger bekannten, jedoch interessanten Ausblick auf das Panorama der Stadt Znaim. Im Westen erheben sich die Hügel der Böhmisch-Mährischen Höhe, im Süden die Stadt Znaim. Bei gutem Wetter sind sogar die 130 Kilometer entfernten österreichischen Alpen mit dem 2.000 Meter hohen Schneeberg zu sehen.
Während der Napoleon-Kriege im Juli 1809 hatte die österreichische Artillerie hier ihr Lager aufgeschlagen, um den aus Kukrowitz nach Znaim führenden Weg zu verteidigen. Die Position wurde jedoch von der französisch-bayerischen Infanterie unter Kommando Marschalls Marmont angegriffen. Schwere Kämpfe fanden seinerzeit im Dorf Kukrowitz statt.

Kuhberg: Kleine, hügelige Erhebung südwestlich vom historischen Stadtkern Znaims (siehe auch Punkt "Znojmo") gelegen, zwischen dem Thayatal, Sedlešovice und Konice, an der linken Seite des Znaimer Staudammes. Tschechische Bezeichnung: Kraví hora.
Rund 100 Meter überhalb der Thaya und in 310 bis 325 Meter Meereshöhe. Größe: 29 Hektar.
Gute Aussicht auf die Silhouette von Znojmo und die Propstei von Hradiště (Pöltenberg) möglich. Die wahrscheinlich am meisten fotografierte Aussicht auf die Stadt Znaim ist die vom Kuhberg aus. Der Blick erstreckt sich auf den Pöltenberg, die Znaimer Burg, die St.-Michael-Jesuitenkirche, die St.-Nikolaus-Kirche, die Wenzelskapelle, den Stadtturm, die doppeltürmige Dominikanerkirche, den Vlk-Turm, das Bezirksgericht mit dem Gefängnis, die Eisenbahnbrücke und Klosterbruck.
Im Volksmund auch "Znaimer Heide" genannt, da es sich hierbei um das nördlichste Heideland alpinen Typs handelt. Die Heidelandschaft entstand künstlich durch die frühere Ausnützung als Weideland, was auch in der Benennung "Kuhberg" zum Ausdruck kommt. Von Natur aus ist die Entstehung von breiten Heiden in diesen Seehöhen und geografischen Breiten eher äußerst ungewöhnlich.
Nach Beendigung der landwirtschaftlichen Nutzung siedelten sich per Samenflug einzelne Holzgewächse an, von denen die Birke das Aussehen dieser Landschaft heute am nachhaltigsten prägt. Die Heide wird heute durch Mahd und durch Schafzucht erhalten.
Die Landschaft ist ein Naturschutzgebiet. Auf dem Areal lebende Tiere und Pflanzen, die unter Naturschutz stehen: Gottesanbeterin, Ringelnatter, Schlingnatter, Smaragdeidechse; Pflanzen: Federkraut, Große Kuhschelle. Ihre Anwesenheit ist auf die speziellen Bedingungen des lokalen Mikroklimas zurückzuführen.
Der obere Bereich der Hügelkette ist bereits Bestandteil des Nationalpark-Geländes.
An den Abhängen von Kuhberg, Sedlešovice und Konice erstrecken sich die am besten gelegenen und ältesten Weinberge des Znaimer Weinbaugebietes. Die gegenüber liegenden Abhänge wurden hingegen erst während der kommunistischen Zeit bebaut.
Das Areal wurde in der Vergangenheit oftmals für militärische Übungen sowie als strategischer Punkt bei militärischen Auseinandersetzungen genutzt. Beispielsweise kam es im Winter 1631/32 zu dem Zusammentreffen des kaiserlichen Heeres unter dem Kommando von Albrecht von Waldstein. 1742 wurde hier das Lager der preußischen Truppen Friedrichs des Großen aufgeschlagen. 1809, während der Schlacht bei Znaim, erfolgte von den Hügelketten aus ein entscheidender Vernichtungsschlag gegen die österreichische Armee in der Unteren Vorstadt, heute "nám. Republiky" und "Vídeňská třída". Während des Ersten Weltkrieges und bis in die Sechziger Jahre hinein wurde der Kuhberg als Militärübungsgelände genutzt und damit die landschaftlichen Schönheiten der Bevölkerung vorenthalten.
Der Kuhberg war auch von je her ein Ort, welcher Kulturschaffende anzog. Zu erwähnen ist hier etwa der barocke Zeichner und Kupferstecher Václav Hollar.
An jemanden, der sich auf andere Weise um die tschechische Kultur verdient gemacht hatte, erinnert der Vrbka-Stein auf dem Kuhberg. Der Deutsch-Tscheche Anton Vrbka, welcher von 1860 bis 1939 lebte, wurde durch seinen histographischen Nachlass sowie sein Engagement für das Stadtmuseum bekannt. Er war vom Kuhberg und seiner Landschaft so überwältigt, dass er in einem seiner Bücher ("Dvacet obrázků z Kraví hory u Znojma" – "Zwanzig Bilder vom Znaimer Kuhberg") seinen Wunsch äußerte, hier einstmals seine letzte Ruhestätte zu finden. Seine Freunde ließen noch während seines Lebens 1925 auf dem höchsten Gipfel des Berges – wo Anton Vrbka zu sitzen und zu meditieren pflegte – einen Gedenkstein anbringen. Während der problematischen Nachkriegszeit, in der Deutsche generell Feindesstatus hatten, wurde Vrbkas Stein zu Schießübungen der damaligen sozialistischen tschechoslowakischen Armee missbraucht. Erst 2005 konnte der restaurierte Gedenkstein dank der Pflege des hiesigen Verschönerungsvereines, tschechisch "Okrašlovací spolek", auf dem Platz in der Nähe des historischen Znaimer Lehrpfades, der nach Konice führt, wiedererrichtet werden.
Ein von der Thaya aus leicht ansteigender Pfad (rot markiert), der sich zwischen den Ufergärten windet, führt zu dem Berg. Eine denkbare Route vom Stadtzentrum aus wäre von der St.-Nikolaus-Kirche aus zur Karolinenparkanlage, über die Thayabrücke und bergauf zum Kuhberg. Dauer knapp 30 Minuten.
Und über den Kuhberg führt ein uralter Weg, der Znaim mit Retz verbindet, nach wie vor als Wander- und Radweg genutzt.

Kunz, Mag. Gernot: Österreichischer Zoologe, dessen Arbeitsgebiet sich auch bereits auf das Thayatal erstreckte. Auszug aus seiner selbstverfassten Vitae:
"2009 Bearbeitung der Zikadenfauna im Nationalpark Thayatal
(…)
2010 KUNZ G. (2010): Erste Zikadenerhebungen im Nationalpark Thayatal. – Wissenschaftliche Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesmuseum – 21: 283-302"

Kyjovice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Gaiwitz.

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