Mein Thayatal-Lexikon - Buchstabe N

Nachhaltigkeit: Eines der wichtigsten Prinzipien beim Aufbau des Nationalparks war Nachhaltigkeit. Das Wort stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass nur soviel Holz in einem bestimmten Zeitraum entnommen werden darf, wie unter natürlichen Bedingungen nachwächst. Zur Bedeutung des Wortes im übertragenen Sinne äußerte sich Mitte der Neunziger Jahre einmal der Umweltberater der Weltbank: "Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu erfüllen, ohne die Nachwelt zu berauben".

Načeratice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Naschetitz. Heute Ortsteil der Stadt Znojmo.

Prägend für die Topografie des Ortes und die gesamte Umgebung, wir befinden uns hier im westlichen Teil der Thaya-Schwarza-Talsenke, ist der Naschetitzberg. Er erstreckt sich vom Thayaufer nach Nordosten, von der Flusskrümmung bis zur Landstraße, die von Znaim aus nach Načeratice führt und von drei Gipfeln begleitet wird: Palice (259 Meter ü.NN), Šibeničník (279 Meter ü.NN) und schließlich Naschetitzberg (290 Meter ü.NN).
Vom Berg aus – Himmelsrichtung Südosten – hat man einen sehr guten Blick auf das Znaimer Panorama. Der historische Stadtkern, der Pöltenberg und die Thaya sind von hier aus gut sichtbar. An der Südseite erhebt sich der Kuhberg mit seinen Weinbergen und den Dörfern Konice und Popice.
Ostwärts erstrecken sich das Thayatal und im Hintergrund – weit in der Ferne – die Silhouette von Pálavské vrchy, dem kleinen Kalksteingebirge in der Umgebung von Pavlov, der Turm des Mikulover Schlosses und die in Österreich im Weinviertel befindliche Burg Staatz sowie die Leisberge. Wegen dieser hervorragenden Sicht auf die österreichische Grenze hatte der Berg in der Vergangenheit auch eine militärstrategische Bedeutung als Aussichtsposten.

So wie in den meisten Dörfern waren auch hier in der Vergangenheit Vieh- und Landwirtschaft das Um und Auf, wobei der in Südmähren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau eine besondere Rolle einnahm. Die großen Weinbauflächen des 18. Jahrhunderts verringerten sich während des 19. Jahrhunderts, und von der Reblausplage um 1900 erholte sich die Weinkultur in Naschetitz nicht mehr. Somit überstiegen die produzierten Weinmengen ab 1900 nicht mehr den Eigenbedarf des Dorfes. Weiters wurden verschiedene Getreide-, Gemüse- und Obstsorten angebaut. Ebenso war die Jagd auf Hasen und Rebhühner im Gemeindegebiet einträglich. Auch eine Milchsammelstelle gab es im Ort.

Geschichte:
- 1222 erstmals in einer Urkunde als "villam quondam Nasseratitz dictam" erwähnt.
Linsenangerdorf.
- Die Anlage von Naschetitz sowie die bayrisch-österreichische Ui-Mundart mit ihren speziellen bayrischen Kennwörtern, welche bis 1945 gesprochen wurde, weist auf eine Besiedlung durch bayrische Stämme hin, wie sie um 1050, aber vor allem im 12./13. Jahrhundert erfolgte.
- Ab dem Jahre 1289 wird der Ort vom Zisterzienserstift Saar verwaltet.
- Um 1327: Die Namensform "Naschetitz", welche sich bis 1945 hielt, taucht auf.
- 1469: Im Krieg zwischen Georg von Podiebrad und Matthias Corvinus wird der Ort verwüstet und verödet daraufhin.
- 1563: Naschetitz kommt unter Verwaltung der Herrschaft Joslowitz. Dort verbleibt es bis 1848.
- Nach kriegerischen Auseinandersetzungen im 16. und 17. Jahrhundert erlebt der Ort ab 1670 einen Aufschwung.
- 17. Jahrhundert: Aus dieser Zeit stammt das älteste Siegel des Ortes. Es zeigt ein Pflugeisen und ein Winzermesser nebeneinander stehend in einem Schild.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurde ein bildloser Gemeindestempel verwendet.
- Ab 1700: Führung von Matriken. Onlinesuche über das Landesarchiv Brünn.
- 1780: Prosperierende Bautätigkeit durch den Inhaber der Herrschaft Joslowitz.
- 1809: Während der Napoleonischen Kriege wurde der Ort von französischen Truppen geplündert.
- 1816: Errichtung eines Schulhauses. Davor war der Unterricht in Bauernhäusern abgehalten worden.
- 1858: Erneuerung des Schulhauses.
- Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1905 gegründet.
- 1911/12: Bau einer neuen zweiklassigen Volksschule.
- Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Donaumonarchie wurde der Ort wie zahlreiche andere in der Region auf Basis des Vertrages von St. Germain der neugegründeten Tschechoslowakei zugesprochen. Obwohl die Bewohner noch 1910 zu 100 Prozent der deutschen Sprachgruppe angehörten.
- 1921: Errichtung Kriegerdenkmal.
- 1931: Elektrifizierung des Ortes.
- 1938: Infolge des Münchner Abkommens wurde Naschetitz zum 1. Oktober des Jahres ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau.
- 1939 bis 1945: In dieser Zeit war der Ort zusammen mit dem Dorf Dörflitz zur Gemeinde "Traubenfeld" zusammengeschlossen worden.
Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 31 Opfer zu beklagen.
- Nach dem Ende des Krieges hatten die Siegermächte der Forderung der tschechoslowakischen Regierung entsprochen und die im Münchner Abkommen von 1938 an Deutschland übertragenen Territorien, also auch Naschetitz, im Rückgriff auf den Vertrag von Saint-Germain von 1919 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. So genannte tschechische Partisanen übernahmen den Ort, verhängten das Standrecht und vertrieben alle deutschen Ortsbewohner zwischen Juni und August 1945 über die Grenze nach Österreich. Durch die Nachkriegsexzesse und die Vertreibung kamen 13 Zivilpersonen aus der Ortschaft zu Tode. Die in Österreich befindlichen Ortsbewohner wurden bis auf 23 Familien, in Übereinstimmung mit den ursprünglichen Überführungszielen des Potsdamer Kommuniqués, nach Deutschland weiter transferiert. Zwei Familien wanderten in die USA und eine nach Australien aus. Naschetitz wurde neu besiedelt.

Sakralgebäude: Bis 1804 Kapelle. Danach Pfarrkirche zur Schmerzhaften Muttergottes. Um 1839 ausgebaut und erweitert. 1852 Hauptaltarbild von Josef Winterhalder II..

Trivia: Die Einwohner des Ortes hatten bei ihren Nachbarn den Spitznamen Zeiselhaxen beziehungsweise Zeisellanker.

Našiměřice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Aschmeritz.

Nationalpark: Schutzkategorie für Naturlandschaften von internationaler Bedeutung. Heute gibt es weltweit etwa 1.400 Nationalparke, davon mehr als 150 in Europa. (Stand Beginn des 21. Jahrhunderts.)
Die internationale Anerkennung eines Schutzgebietes als "Nationalpark" ist von der Erfüllung bestimmter Kriterien abhängig, die von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN – siehe auch Punkt "IUCN".) festgelegt werden. Die IUCN ist der Dachverband zahlreicher internationaler Naturschutzorganisationen, eine unabhängige Organisation, die eng mit der UNESCO zusammenarbeitet. Sie wurde 1949 von der UNESCO auch mitbegründet. Derzeit gehören ihr mehr als 60 Staaten und 30 Umweltorganisationen an. Ihr Netzwerk umspannt weltweit 778 Institutionen und mehr als 6.000 Wissenschaftler in 125 Mitgliedsländern. (Stand Beginn des 21. Jahrhunderts.)
Gemäß den IUCN-Richtlinien ist ein Nationalpark ein Naturgebiet, das dazu bestimmt ist, die ökologische Unversehrtheit eines oder mehrerer Ökosysteme für jetzige und künftige Generationen zu erhalten, Nutzungen oder Inanspruchnahmen, die mit dem Zweck der Ausweisung des Gebietes unvereinbar sind, auszuschließen und Möglichkeiten für geistig-seelische Er-fahrungen sowie Forschungs-, Bildungs-, Erholungs- und Besucherangebote zu schaffen, welche alle mit Umwelt und Kultur vereinbar sein müssen.
Gemäß den Richtlinien der IUCN muss ein Nationalpark
- eine Größe von mindestens 1.000 Hektar haben,
- der Sicherung der ungestörten Entfaltung der Natur dienen,
- dem öffentlichen Besuch zugänglich sein,
- eine eigenständige Verwaltung haben,
- der höchsten Naturschutzkompetenz des jeweiligen Staates unterstellt sein.
Erfüllt ein Schutzgebiet die Kriterien der IUCN nicht, verliert es durch die Nichtanerkennung den Titel "Nationalpark" und damit an Prestige.
Aufgaben des Nationalparks:
- Ein Nationalpark bewahrt wertvolle Ökosysteme in ihrer Vielfalt.
- Besucher finden hier Ruhe und Erholung.
- Er dient der Information und Bildung.
- Er ist eine Stätte der Forschung und Naturbeobachtung.
- Für die Entwicklung der Gesamtregion gibt ein Nationalpark wichtige Impulse. Die Region kommt in den Genuss von Förderungen durch Land und Bund; zusätzliche Arbeitsplätze werden geschaffen.
Hier ist jedoch ein optimaler anstelle eines maximalen wirtschaftlichen Nutzens anzustreben. Es gilt die Devise: Qualität statt Quantität. Die Erfordernisse des Naturschutzes haben sich dem Tourismus unterzuordnen. So ist etwa die Auslastung des bestehenden touristischen Angebotes zu erhöhen, und nicht die Steigerung der Nächtigungszahlen um jeden Preis anzustreben.
Horace M. Albright, einer der Gründerpioniere des U. S. National Park Service, richtete, als er sich 1933 aus dem aktiven Geschäft zurückzog, eine Botschaft an den Mitarbeiterstab des National Park Service in ganz Amerika. Einige Auszüge daraus:
- "... Laßt das National Park Service nicht zu irgendeiner Bundesdienststelle werden; erhaltet es jung, tatkräftig, sauber und stark. Wir sind nicht hier, um einfach zu schützen, was man uns übergeben hat; wir sind hier, um sowohl die zukünftigen Hüter dieser Gebiete zu werden als auch unsere schützenden Arme um die riesigen Landschaften zu legen, die uns noch brauchen werden, sobald sich der Mensch und seine Industriewelt ausbreiten und nach den letzten Bastionen der Wildnis greifen. Heute sorgen wir für unsere Naturlandschaften, damit die Menschen sich an ihnen erfreuen. Aber wir dürfen nie vergessen, daß alle Naturelemente, die Flüsse, Wälder, Tiere und was sonst mit ihnen zusammenwirkt, auch für sich überleben müssen."
- "... Setzt Eure ganze Kraft und Euren Widerstreit gegen alle Versuche, Eure Wildnis mit Straßen und anderen Symbolen der modernen Mechanisierung zu durchdringen. Haltet große Teile ursprünglichen Landes frei vom Einfluß zerstörerischer Zivilisation. Erhaltet diese letzten Stückchen ursprünglichen Amerikas für jene, die Frieden und Ruhe an stillen Plätzen suchen; erhaltet sie für die kühnen Kletterer der schroffen Wände und Gipfel; erhaltet sie für alle, die mit ihrem Kopf und ihrem Herzen erkennen wollen, was Gott geschaffen hat. Bedenkt, daß sie, erst einmal preisgegeben, später nie mehr ihre ursprüngliche Anmut und Großartigkeit wiedererlangen."
- "Ich ermahne Euch dringend zur Wachsamkeit, alle Versuche aufzudecken und zu bekämpfen, die Schätze der Nationalparke kommerziell auszubeuten. Oft werden die Projekte mit dem verführerischen Argument 'überzuckert', daß der Park durch sie profitieren werde. Wir, die Männer und Frauen der Nationalparke wissen, daß die Werke der Natur, wie sie sich in den weltberühmten Regionen unter unserer Obhut darstellen, niemals durch den Menschen verbessert werden können."
- "Hütet Euch vor Neuerungen, welche die Zugänglichkeit der Parke erleichtern.
Ein halbes Jahrhundert lang wurden immer wieder Lifte, Seilbahnen, Eisenbahnen und ähnliche Errungenschaften vorgeschlagen und einmütig abgelehnt."
- "Flugzeuge – mittlerweile ein exklusives Transportmittel – sollten keine Erlaubnis erhalten, in unseren ursprünglichen Gebieten zu landen."
- "Der Nutzen und die Beliebtheit der Parke sollten nicht bloß an Besucherzahlen gemessen werden. Einige wertvolle Parkgebiete können leicht durch die Konzentration zu vieler Besucher zerstört werden. Wir sollten an der Qualität der Parkbetreuung interessiert sein, nicht an Quantitäten. Die Parke – theoretisch zu jedermanns Nutzen und Freude – sind so zu verwalten, daß jeweils nur jene Zahl von Besuchern zugelassen wird, in der die Menschen sie genießen können, ohne sie zu übernutzen und zu schädigen."
- "Wir müssen die Elemente unserer übervölkerten Zivilisation in unseren Parken auf ein Minimum begrenzen. Bestimmte Annehmlichkeiten wie sichere Zufahrten, sanitäre Einrichtungen, Wasser- und Nahrungsversorgung sowie bescheidene Unterkünfte sollten verfügbar sein."
- "Besondere Sorgfalt hat den Kindern, älteren Menschen und Behinderten zu gelten, damit sie die Schönheiten der Parke genießen können."
- "Wegen unseres Einsatzes und unseres Corpsgeistes sind wir mit einer Truppe verglichen worden. In gewissem Sinne trifft das zu. Wir handeln als Schutzeinheit für Landschaften unserer Heimat. Die Dienstkleidung unseres National Park Service, die wir mit Stolz tragen, verdient die Achtung unserer Mitbürger. Wir haben so etwas wie Kampfgeist – aber nicht als zerstörende Streitmacht, sondern als Kraft für die Erhaltung des großartigen Erbes, das auf uns gekommen ist, so daß noch in Jahrhunderten Bewohner unserer Welt (oder vielleicht anderer Welten) sehen und verstehen können, was einzigartig ist für unsere Erde, im Wesen unverändert, unvergänglich."

Geschichte der weltweiten Nationalparke:
- Der im Jahr 1872 in den USA durch den gleichnamigen Yellowstone-Act gegründete Yellowstone-Nationalpark ist das älteste derartige Schutzgebiet der Welt. Auslöser war, als der amerikanische Maler Thomas Moran dem Amerikanischen Kongreß um 1870 seine Aquarellskizzen der Yellowstone-Fälle vorführte. Der Rechtsakt ist insofern beachtlich, wenn man bedenkt, dass Amerika damals noch in weiten Teilen aus Wildnis bestand.
- Yosemite Valley: Frederick Law Olmstedt, der Schöpfer des New Yorker Central Park, kam 1863 nach Kalifornien, unweit des erst 1851 entdeckten Yosemite Valley. Sein Einfluss spielte eine wesentliche Rolle für die bundesweite Kampagne zur Unterschutzstellung des Yosemite Valley als erster Wildnispark (Wilderness Park) Amerikas (unter politischer Obhut des Staates Kalifornien) 1864.
Ein Einflussfaktor auf den Erfolg war ebenso die 1863 vom deutsch-amerikanischen Landschaftsmaler Albert Bierstadt dorthin unternommene Exkursion, der Amerika einige der eindrucksvollsten Kunstwerke der Corcoran Gallery of Art, Washington (nahe dem White House) verdankt.
Erwähnt werden müssen ebenso die etwa gleichzeitig entstandenen Meisterfotos des Fotografen Carleton Watkin, die sofort ungemein populär wurden.
Zum Nationalpark wurde das Gebiet erst nach John Muirs berühmter Bereisung (1868) und der offiziellen Erklärung durch den Kongress 1890. Deshalb ist Yellowstone der erste Nationalpark der Welt, Yosemite aber das erste Wildnis-Reservat.
- Als Schöpfer des U. S. National Park Service gelten der vermögende Geschäftsmann Stephen Mather und sein junger Assistent Horace M. Albright. Als sie im Winter 1914/15 unter U.S. Präsident Woodrow Wilson und Senator Franklin K. Lane begannen, das National Park Service aufzubauen (Gründung 25. August 1916.), ahnten sie nicht, was auf sie zukam. Stephen Mather war ein Public-Relations-Genie. Schon im ersten Jahr reiste er 60.000 Kilometer, sammelte die Erfahrungen der Nationalparkverwaltungen, predigte für Öffentlichkeit und Kongressmitglieder, um sie von der Notwendigkeit eines National Park Service zu überzeugen, führte eindrucksvolle Exkursionen für Meinungsbildner und Entscheidungsträger, beauftragte auf eigene Kosten einen erfahrenen Journalisten mit der Medienbetreuung, investierte einen Großteil seines Privatvermögens in diese Aufbauphase und erlitt zwei schwere Zusammenbrüche (1917 und 1922.).
Die Anfänge des National Park Service waren abenteuerlich. Noch fünf Jahre nach Gründung des Yellowstone Nationalparks wurden Touristen in einer Postkutsche von flüchtenden Nez-Perce-Indianern massakriert, noch 14 Jahre nach Gründung gab es praktisch keinen Schutz der Natur vor Wilderern, Herden und übermütigen Besuchern, die beispielsweise Gegenstände in die Geysire warfen – ja sogar Seifenflocken, um Eruptionen auszulösen. 1886 wurden Kavallerietruppen in den Park abkommandiert, geschult, in unwegsamem Feindgebiet vor der Front zu operieren – doch vom Management eines Wildnisreservates hatten die Militärs keine Ahnung. Sie glaubten, jagdlich eingreifen zu müssen, schossen Pumas, Wölfe, Kojoten in großer Zahl, setzten die falschen Fischarten in bislang ungestörte Gewässer.
Es waren denn auch nicht die Armeeoffiziere, die an den Anfängen des 30 Jahre später etablierten Ranger-Berufes standen, sondern kenntnisreiche Zivilisten – nämlich die naturerfahrenen Kundschafter, welche von der Armee vor Ort angeheuert wurden – wegen ihrer Fertigkeit als Geländeführer, in Wildniserfahrung, Überlebenstechniken, Kunst des Fährtenlesens und Kontaktfähigkeit mit Indianern. Ihre Lebensart färbte sogar auf einen Teil der dort stationierten Soldaten ab.
Fünf dieser Waldläufer, so genannte Scouts ("Späher", "Aufklärer", vom lateinischen "auscultare", "abhorchen".) wurden dann vom 1916 gegründeten Nationalpark Service übernommen und bildeten den Urtypus des Berufsbildes Nationalpark Ranger. Eines der frühesten Dienstabzeichen, das wir kennen, trägt noch die Berufsbezeichnung Nationalpark Scout!
Als Allererster gilt jedoch der legendäre Harry Yount, ein Union Army Veteran des Bürgerkrieges und ehemaliger Stierbändiger und Büffeljäger, der 1880 als Wildhüter im Yellowstone angestellt wurde. Sein 1.000-Dollar-Jahresgehalt bildetete einen wesentlichen Teil des 15.000-Dollar-Budgets, welches der Kongress 1880 für den Yellowstone genehmigt hatte. Er führte auch viele hohe Gäste, war ein Original von immenser Naturkenntnis und beeindruckte dabei auch den Staatssekretär des Inneren Carl Schurz 1880. Yount hatte seit 1873 für das Hayden Geological Survey in der Feldforschung mitgearbeitet und auch für die Fleischverpflegung gesorgt, weshalb auf einem der frühen Fotos "Harry Yount, Hunter" vermerkt ist.
Das Wort "Ranger" (Von "range" – "Reichweite", "Ausdehnung", "Gebiet", "Revier".) war zwar auch die Bezeichnung für Angehörige einer berittenen Schutztruppe, war aber im Amerikanischen schon lange das Wort für Förster und wurde in England seit jeher für einen Revieraufseher (Verwalter königlicher Parke und Jagdgebiete) verwendet. So hatten auch die Nationalpark-Ranger Wilderer zu bekämpfen, Weidetiere zu entfernen und Waldbrände zu verhindern. Die seit 1898 in Kaliforniens Yosemite Park tätigen Staatsförster bezeichneten sich auch dann noch als "forest rangers", als auf ihren Gehaltszetteln längst "Park Ranger" stand.
1914 entwarf der Kalifornier Mark Daniels (General Superintendent of Parks, 1914/1915) eine Ranger Uniform, die an die der "Army Scouts" erinnerte und dem Pfadfindergewand der von Baden Powell gegründeten "Scouts" nahekommt. Übrigens ist "Ranger" auch ein begehrter Rang bei den Pfadfindern.
Als großer Pionier in der Ranger-Ausbildung gilt Prof. Joseph Grinnell, der 1908 bis 1939 am Museum für Wirbeltierzoologie der Universität Berkeley, Kalifornien, wirkte. Als "Gewissen der Nationalparke" in Fragen des Wildtierschutzes und der Interpretation bildete Grinnell zahlreiche fortgeschrittene Studenten aus, die in ihrer späteren Nationalparkarbeit seine Überzeugung lebten, dass die Parke im ursprünglichen Zustand erhalten werden müssten "als Beispielslandschaften der Erde, wie sie vor dem Auftreten des Weissen Mannes war".
Grinnells Geisteshaltung begründete die Yosemite Field School of Interpretation.
Um 1940 vermittelten wissenschaftlich geschulte Ranger (scientist rangers) bereits Tausenden Besuchern die Nationalpark-Ökologie auf Führungen und in Campfire Talks (Lagerfeuerpräsentationen).
- Am 24. Mai 1909 erklärte Schweden neun Naturlandschaften zu Nationalparken – die erste Nationalparkgründung in Europa.
- Schweizerischer Nationalpark: Seit der Gründung im Jahr 1914 gab es für die Initiatoren dieses Nationalparks zwei Prioritäten, nämlich Naturschutz und Forschung. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Entwicklung des Tourismus. Heutzutage wird der Nationalpark von ungefähr 200.000 Touristen pro Jahr besucht, einer im Verhältnis zur Gesamtfläche von 1.680 Quadratkilometer sehr geringen Zahl. Im Vergleich dazu: Der Nationalpark Bayerischer Wald umfasst eine Fläche von rund 130 Quadratkilometer, bei rund 1,5 Millionen Besuchern jährlich. (Alle Zahlen Stand ungefähr 1996.) Hervorzuheben ist, dass der Schweizerische Nationalpark sehr restriktive Lenkungsmaßnahmen in Form von Ver- und Geboten vorsieht.
- In Österreich sollte es noch fast genau 100 Jahre seit der Gründung in den USA dauern, bis im Jahr 1971 mit der "Vereinbarung von Heiligenblut" die Grundlagen für den Nationalpark Hohe Tauern gelegt wurden.
- Heute existieren weltweit über 1.300 Nationalparke, davon allein in Europa über 200. (Stand Beginn des 21. Jahrhunderts.)

Die Einrichtung von Nationalparken nimmt weltweit große Zeitspannen in Anspruch. So dauerte die Nationalparkeinrichtung bei ungefähr einem Drittel aller Nationalparke (Stand Neunziger Jahre.) mehr als 20 Jahre. In Europa nimmt die Einrichtung von Nationalparken deutlich längere Zeiträume in Anspruch als im außereuropäischen Raum.
Viele Parke gingen aus anderen Schutzgebietskategorien (Wildreservat, Waldschutzgebiet) hervor.
In 96 Prozent der in einer Studie in den Neunziger Jahren erfassten Nationalparke gab es vor der Nationalparkeinrichtung verschiedene Formen der Landnutzung. Jagd und Fischerei fanden in drei Vierteln, Land- und Forstwirtschaft in der Hälfte der Parke statt. Die Nutzungen sind historisch weit zurück belegt und waren von unterschiedlicher Intensität. Ein Zusammenhang zwischen der historischen Nutzung und der Zuordnung zu den Schutzgebietskategorien der IUCN ließ sich in dieser Studie nicht feststellen.

Die Einrichtung der Nationalparke erfolgte in der Regel mittels Rechtsakt. Vertragsnaturschutz und Grundkauf spielen lediglich in europäischen Parken eine größere Rolle. Während bei Straßenbauvorhaben Enteignungen durchaus an der Tagesordnung sind, war diese Vorgangsweise im Bereich des Naturschutzes traditionell unvorstellbar.

Der Großteil der Nationalparke gibt als prioritäres Schutzziel die Sicherung der biologischen Vielfalt an. In den Parken durchgeführte Managementmaßnahmen dienen der Bestandsregulierung ausgewählter Arten, der Erhaltung von Sukzessionsstadien oder auch dem Ausgleich anthropogener Eingriffe der Vergangenheit. In 95 Prozent aller Nationalparke waren in den Neunziger Jahren Monitoring-Systeme eingerichtet oder geplant.
Echte Nationalparke schließen kommerzielle Trophäenjagd, gewinnorientierte Holzwirtschaft, Kraftwerksbauten, technische Erschließungen und unkontrollierten Massentourismus aus.
Extrem zurückhaltend ist man innerhalb der Parke auch mit Kantinen, Gaststätten und Geschäften. Die Geschäfte und auch ein Teil des Tourismusangebotes sind an Vertragsfirmen (Cocessioners) verpachtet, werden aber von der Nationalpark-Verwaltung kontrolliert. Waren mit einem hohen Anteil von Wegwerfprodukten sollen von vornherein nicht geführt werden.

Die Verwaltung der Nationalparke erfolgt beinahe ausschließlich durch öffentlich-rechtliche Einrichtungen, deren Struktur, Mitarbeiterzahlen und Budgetaufwendungen stark variieren.

Auch die Besucherzahlen sind sehr unterschiedlich (Unter 100 Besucher bis 22 Millionen Besucher pro Jahr.). Wobei die in den europäischen Parken deutlich höher sind als in außereuropäischen. Der überwiegende Teil der Nationalparke erwartet ein Ansteigen der Besucherzahlen und versucht Beeinträchtigungen des Schutzgebietes durch eine Lenkung der Besucher zu vermeiden. Die Besucherstromlenkung erfolgt am häufigsten durch ein Zutrittsverbot von Teilbereichen der Nationalparke.

Fordert die Errichtung von Nationalparken bereits von Haus aus ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl im Umgang mit allen Beteiligten, so ist die Lage in Dritt-Welt-Ländern noch einmal eine spezielle. Die folgenden Regeln gilt es hier zu beachten:
- Anerkennung der lokalen Situation und Wertvorstellungen:
Für die Umsetzung von Naturschutzzielen in Nationalparken ist es notwendig, die reale Situation, die man jeweils vorfindet, offen und vorurteilslos zu erkennen. Ein wichtiges ethisches Prinzip ist das der Toleranz und gegenseitigen Anerkennung unterschiedlicher Werthaltungen sowie des Selbstbestimmungsrechtes – auch in Naturschutzfragen – aller Länder und Völker. Das setzt voraus, dass wir unser eurozentristisches Denken und Fühlen in Frage stellen und versuchen, zum Beispiel afrikanische Wertvorstellungen zu begreifen und zu akzeptieren. Das kann ein schmerzhafter Prozess sein, weil er oft mit der Aufgabe liebgewordener Vorstellungen verknüpft ist und notgedrungen zur Veränderung der Theorien und Anpassung der Konzepte an die Realität führen muss.
- Verantwortung den Einheimischen:
Die Verteilung der Verantwortung sollte den lokalen Machtstrukturen angepasst sein, denn es ist gewöhnlich besser, diese zu stützen, als neue zu schaffen.
- Besitzrechte an die Einheimischen:
Wenn die traditionellen, lokalen Kulturen in Gebieten von hervorragender nationaler oder sogar internationaler Bedeutung seit langer Zeit den Landbesitz innehatten, sollte man darüber nachdenken, diese Besitzverhältnisse formal und gesetzlich anzuerkennen und das Gebiet dann durch den Staat zu pachten, so dass die Einheimischen einen angemessenen Einfluss auf das Parkmanagement haben.
- Einbeziehen der Einheimischen in die Planung und das Management:
Örtliche Gemeinden müssen auch an der Planung und der Festsetzung der Grenzen des Schutzgebietes beteiligt werden. Sind die Nationalparke etabliert, so arbeiten Managementpläne besonders erfolgreich, wenn sie in Zusammenarbeit mit den Einheimischen entstanden sind. Die Intensität des Schutzes muss genau auf die Schutzziele abgestimmt sein und sollte mit den Einheimischen diskutiert und vereinbart werden.
- Schaffung von Arbeitsplätzen für die einheimische Bevölkerung:
Arbeitsplätze für die Lokalbevölkerung schaffen Interesse am Erfolg des Unternehmens und ermöglichen ihr einen Beitrag zum Gebietsmanagement. Solange die ökonomischen Vorteile aus der Schaffung von Schutzgebieten nicht teilweise direkt den betroffenen Kommunen zufließen, wird kaum ein Nationalpark überdauern. Positive Beispiele dafür sind Ökotourismus-Projekte oder Anbau und Verkauf von Naturprodukten wie Naturfasern, Öle, Nüsse und Kunstgegenstände.
- Verbindung von Entwicklungsprogrammen der Regierung mit Nationalparken:
Es ist auf Dauer unmöglich, die ökologische Vielfalt von Schutzgebieten zu erhalten, wenn diese von verarmten Habitaten umgeben sind, die den Nährstoff- und Wasserkreislauf verändern sowie regionale und globale Klimaveränderungen verursachen. Infolgedessen brauchen die Einheimischen Unterstützung, um die Flächen in der Nähe des Nationalparks wiederherstellen zu können. Ohne begleitende Wirtschafts- und Sozialprogramme kann es keinen funktionierenden Naturschutz geben.
- Externe Hilfe bei der Planung:
Externe Hilfe sollte nach einer gewissen Zeit überflüssig werden. Es ist wichtig anzuerkennen, dass Projekte auf Dauer am besten funktionieren, wenn sie nach einer Initialzündung zur Gänze von Dorfgemeinschaften und ihren gewählten Vertretern betrieben werden.
- Finanzielle Unterstützung zur Ökologisierung der Entwicklungshilfe:
Der Großteil der Länder kann sich Naturschutz derzeit nicht leisten. Um bestehen zu können, braucht es finanzielle Unterstützung europäischer Länder.
Langfristiger Naturschutz ist nicht ohne Veränderung von sozialen Rahmenbedingungen möglich. Es müssen daher nicht nur ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden, sondern es geht vor allem darum, jene Projekte zu fördern, die zum Beispiel die nachhaltige Nutzung tropischer Wälder oder ökologische Landwirtschaft forcieren. Zudem sind Projekte zur nachhaltigen Entwicklung mit der Verbesserung des Lebensstandards der lokalen Bevölkerung zu verbinden.
- Souveräne Staaten:
Man hat zumeist mit souveränen Staaten zu tun, die extrem sensibel sind auf Versuche, ihnen nicht nachvollziehbare Maßnahmen von außen aufzuzwingen. Es gilt daher, einen Ausgleich zu finden zwischen Selbstbestimmungsrecht und Werthaltung.
- Tourismus:
Es gilt, die kulturellen und religiösen Werte zu achten. Hände weg von heiligen Plätzen, gleichgültig, wie faszinierend oder anziehend sie auch sein mögen.

So unterschiedlich von ihrem Naturleben die durch Nationalparke geschützten Landschaften sind, so unterschiedlich sind die Probleme und Chancen, die mit ihnen verbunden sind. Gegen Schluss des Stichpunktes einige "Nachrichtensplitter" aus den weltweiten Nationalparken:
- Eine Untersuchung geschützter Gebiete in Lateinamerika zeigte, dass die größten Probleme, denen sich die Parkverwaltungen in Lateinamerika gegenübersehen, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, wie Holz und Gold, die Landnahme durch landlose Bauern oder Viehfarmer, illegales Weiden, die Suche nach Öl oder anderen wertvollen Bodenschätzen, Feuer, Drogenhandel und Terrorismus sind.
- In Afrika wurden oftmals Parke für Weiße geschaffen, die im Park jagen dürfen und machen können, was sie wollen. Wirtschaftlich betriebene Safarijagden für ausländische Gäste haben zu Spannungen geführt, da die Dorfbewohner noch immer das Land für den Ackerbau und als Viehweide benötigen. Ein schneller Bevölkerungszuwachs sorgt für zusätzlichen Druck und der Klimawandel lässt die letzten Wasserreserven für Mensch und Tier noch weiter austrocknen.
- In einem mexikanischen Nationalpark wurde die vermutliche Wildform von Mais entdeckt (Zea diploperennis) – gerade rechtzeitig, um die degenerierten Kulturmaissorten durch Einkreuzung von Resistenzfaktoren gegen verheerende Pilzerkrankungen zu wappnen. Dadurch wurde der Maisanbau im amerikanischen Cornbelt gerettet und weitere Milliardenschäden abgewendet.
- In Afrikas Nationalparken riskieren Mitarbeiter nicht selten ihr Leben, um jagdliche Übergriffe abzuwehren.
- In einigen amerikanischen Nationalparken werden offene, leise, mit Gasmotoren betriebene Besichtigungsfahrzeuge für etwa 40 Personen eingesetzt.

Abschließend zwei Zitate von Univ.-Prof. Dr. Bernd Lötsch, bekannter österreichischer Biologe und einer der Wegbereiter der österreichischen Ökologiebewegung, zum Thema Naturschutz:
- "Das Recht auf eine artenreich belebte Mitwelt, das Recht auf Natur muss einer der Grundwerte sein, die unsere Demokratie dem Bürger garantiert – wie das Recht auf körperliche Sicherheit und Gesundheit, die Meinungs- oder Pressefreiheit. Wo kämen wir hin, wenn diese sich rechnen müssten."
- "Zweifellos erholt der Mensch sich an der Natur. Wo aber erholt sich die Natur vom Menschen?"

(Quelle: Referate der am 23. September 1996 im Retzer Stadtsaal abgehaltenen Konferenz zum Thema "Was sind uns Nationalparks wert?")

"Nationalparks Austria": Vom österreichischen Bundesumweltministerium (siehe auch Punkt "Behörden") geschaffene Dachmarke zur zentralen Koordinierung und Vermarktung der österreichischen Nationalparks.

Natura 2000: Um die Zeit der Jahrhundertwende entstandenes Netzwerk landwirtschaftlicher Schutzgebiete. Österreich trat dem Projekt mit Jahresbeginn 1995 bei. Dort wurde in der Anfangsphase des Projektes vor allem mit Hilfe der Luftbildfotografie der ökologische Wert der vorgeschlagenen Landschaftsgebiete beurteilt.

Nebelstein: Felsen im österreichischen Teil des Thayatales.

Neuhäusl: Ehemalige Grenzburg auf tschechischer Seite des Thayatales. Tschechische Bezeichnung: Nový Hrádek.
Ehemalige Jagdburg, aus zwei Teilen bestehend. In der Fachliteratur daher des Öfteren als Doppelburg bezeichnet. Der ältere Teil wurde 1358 erbaut und ist eine nur noch ruinenartig erhaltene mittelalterliche Ringanlage mit Hochburg. Sie besteht vor allem aus einem ovalen, doppelten Burgmauernring. Die Ursprünge sind bis heute weitestgehend unbekannt.
Der neuere Teil entstand im 15. Jahrhundert aus der ehemaligen vorgezogenen Befestigung. Er ist gleich am Eingang ins Burgareal gelegen. Durch ein Fenster sieht man den älteren, auf einem elliptischen Grundriss aufgebauten Teil.
Die Ruine steht auf einer Landzunge der Thaya, etwas unterhalb an einer Felsenge zwischen zwei Flussarmen der Thaya. Was für Burgen an sich eher ungewöhnlich ist, da diese damals in der Regel auf Felsgipfeln erbaut wurden. Dies führt im Fall Neuhäusl zu einem außergewöhnlichen topografischen Phänomen. Aufgrund ihrer speziellen Landzungen-Lage liegt sie an einer Stelle, wo die Thaya extrem stark mäandriert. Dadurch kann man vom höchsten Punkt der Burg aus – im neuen Teil gelegen – die Thaya dreimal zugleich erblicken. Sie wird im Westen vom Umlaufberg und im Osten vom Ostroh/Stallfirst in eine dreifache Schlinge gezwungen. Die Thaya erscheint daher dreimal nebeneinander so, als ob es drei verschiedene Flüsse wären. Und ohne auf den ersten Blick zu erkennen, in welche Richtung sie eigentlich fließt, dafür braucht es etwas Übung.
Auch lässt sich an dieser Stelle mit etwas Glück der Schwarzstorch, das Symboltier des Thayatales, beobachten.
Unbedingt erwähnenswert auch der sehr schöne Blick über das Thayatal allgemein an dieser Stelle. Weil sich hier die Grenze zwischen Tschechien und Österreich befindet, kann man auch in beide Länder auf einmal sehen, ohne jedoch gleich zu erkennen, welche bewaldeten Hänge zu welchem Land gehören. Hinter den bewaldeten österreichischen Hängen verbirgt sich übrigens die Ruine Kaja.
Die Landzunge, auf der die Burg steht, war nachweislich schon in der Steinzeit besiedelt. Die erste schriftliche Eintragung über den neueren Teil, das Jagdschlösschen, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Anlage von den Schweden erobert und zum Teil zerstört. Der alte Burgteil verkam in der Folge, der neuere jedoch wurde weiterhin als Sommerjagdburg genutzt. Am Fuße des Südhanges der Burg stand noch um das Jahr 1950 herum eine Mühle, von der heute nur noch das Wehr und ein Teil des Mühlgrabens erhalten sind. Ebenfalls bis zum Jahre 1950 erfolgte eine Nutzung der Burg durch den "Club der tschechischen Touristen" als touristische Basis. Danach fiel die Burg bedingt durch den beginnenden Kalten Krieg in einen Dornröschenschlaf, aus dem sie erst 1990 wieder erwachte.
Das Gemäuer wird vom Denkmalamt Brünn mit ökologischen Maßnahmen erhalten. Statt Beton lässt man auf den Mauerkronen jene Pflanzen wachsen, die diese zusammenhalten.
Erreichbarkeit der Burg: Neuhäusl ist nur von der tschechischen Seite zugänglich. Das aber auf unterschiedliche Weise und aus verschiedenen Richtungen. Einige Streckenvorschläge:
- Ein unvergessliches Erlebnis ist sicherlich eine ganztägige Wanderung von Znaim nach Neuhäusl. Dies ist allerdings nur für Wanderer zu empfehlen, die gut zu Fuß sind. Die Strecke von Znaim nach Neuhäusl ist elf Kilometer lang. Ganz Sportlichen, die auch noch einen Rückweg auf sich nehmen, kann dieser natürlich etwas länger vorkommen!
Erreichbarkeit vom Znaimer Weinberg Šobes aus: Ein grün markierter Weg führt zu der Ruine. Nach einem steilen Aufstieg befindet man sich zunächst über dem Weinberg, wo ein Waldweg über das "Talbach" (?) führt. Von hier aus geht man weiter bis zur Kreuzung nach "Příčky" (Die dafür ermittelte deutsche Übersetzung lautet "Scheidewände".), wo man in den Wald abbiegt und nach zwei Kilometern zum Tor der Neuen Burg gelangt.
- Von den zwei naheliegenden Ortschaften Podmoli (Baumöhl) oder Lukov (Luggau) aus: In beiden Ortschaften befinden sich Bushaltestellen und Parkmöglichkeiten für das Auto. Bis zur Burg führt dann ebenfalls ein grün ausgeschilderter Rad- und Wanderweg. Dieser ist etwa drei Kilometer lang; einschließlich Besichtigung benötigt man für die Strecke ungefähr drei Stunden.
- Neuhäusl liegt fast in der Mitte des Nationalparks Thayatal. Die Radfahrer, die aus Richtung Gnadlersdorf kommen und über Neunmühlen auf dem Hauptradweg in Richtung Vranov weiterfahren, dann von der Asphaltstraße der ehemaligen Grenzschutzpolizei bei "Příčky" nach links abbiegen, können ihr Ziel nicht verfehlen, da die Strecke übersichtlich gekennzeichnet ist.
Achtung! Direkt unter der Neuhäuslruine sind beide Ufer der Thaya schwer passierbar.

Neu-Riegers: Ortschaft vor den Toren des österreichischen Thayatales.

Beherbergungsbetriebe:
- "Katarinenhof"
Katharina Grohs
Neu-Riegers 28
A-3823 Neu-Riegers.
(Stand 1993/94.)

Němčičky: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Klein Niemtschitz.

Niederedlitz: Ortschaft vor den Toren des österreichischen Thayatales.

Beherbergungsbetriebe:
- Jugendgästehaus
ehemalige Volksschule Niederedlitz
Niederedlitz 40
A-3842 Niederedlitz
- Privatzimmer Maria Sponer
Niederedlitz 51
A-3842 Niederedlitz
- Privatzimmer Elfriede Weber
Niederedlitz 20
A-3842 Niederedlitz.
(Stand 1993/94.)

Niederfladnitz: Katastralgemeinde von Hardegg. Ortschaft im österreichischen Teil des Thayatales.

Wichtigstes kunsthistorisches Objekt ist das Schloss Niederfladnitz mitten im Ort.
Im Jahre 1279 wird hier Otto der Vlednitzer als Herrscher genannt.
Niederfladnitz gehörte lange Zeit zur Herrschaft Kaja und teilt somit auch deren Besitzgeschichte. Herzog Albrecht V. überließ im 15. Jahrhundert Ulrich von Eitzing den Pfandbesitz Kaja und somit auch Niederfladnitz.
Im 16. Jahrhundert verlegten die Eitzinger den Amtssitz der Herrschaft von der Burg Kaja auf das Schloss Niederfladnitz. Damals zog man das Residieren in den neu erbauten und komfortableren Talschlössern dem "Hausen" auf den entlegenen und unbequem gewordenen Burgen vor.
Im Jahre 1589 gelangte Niederfladnitz in den Besitz der Familie Trautson.
Der heutige Schlossbau entstand im 17. Jahrhundert. Damals wurde auf dem Vorgängerbau ein zweigeschossiger Vierflügelbau mit zwei runden Ecktürmchen sowie einem achteckigen Mittelturm errichtet. Die Torhalle ist von einem Tonnengewölbe mit Stichkappen überspannt. Das Erdgeschoss des Turmes verfügt über ein Platzlgewölbe. Die weitläufigen Wirtschaftsgebäude sind Bauten des 17. und 19. Jahrhunderts.
Im Jahre 1781 wurden die Fürsten Auersperg die neuen Schlossherren von Niederfladnitz.
Heute ist das Schloss Niederfladnitz in Besitz der Stadtgemeinde Hardegg und beherbergt unter anderem den Kindergarten.

Ein örtliches Handwerksunternehmen:
- Schmidt
Malerei – Anstrich – Fassaden
Niederfladnitz 26
A-2081 Niederfladnitz.

Gastronomiebetriebe:
- Gasthaus Furtner
A-2081 Niederfladnitz.
(Stand ungefähr 1997.)

Niederösterreich: Eines der neun österreichischen Bundesländer. Gelegen im Nordosten Österreichs, grenzt es an die Bundesländer Oberösterreich, Steiermark, Burgenland sowie an die österreichischen Nachbarstaaten Tschechien und Slowakei. Umschließt in seiner Mitte die Bundeshauptstadt Wien, die gleichzeitig auch Bundeslandstatus hat.
Niederösterreich gilt historisch gesehen als das Kernland Österreichs. Hier lag das ursprüngliche Herrschaftsgebiet der Babenberger, der politischen Vorgänger der Habsburger.
Trug bis 1918 den Namen "Erzherzogtum Österreich unter der Enns".
In der Vergangenheit war Wien die Landeshauptstadt von Niederösterreich, bis man es 1921 zu einem eigenständigen Bundesland erklärte. Gründe dafür waren hauptsächlich politischer Natur, da die Wiener Stadtpolitik während des 20. Jahrhunderts überwiegend sozialdemokratisch regiert wurde, Niederösterreich jedoch von jeher christlich-konservativ. Die politische Verwaltung verblieb jedoch nach wie vor in Wien, bis 1986 per Gesetz die alte Barockstadt St. Pölten im Südwesten Niederösterreichs zur Landeshauptstadt erklärt wurde. Der endgültige Auszug der niederösterreichischen Politik aus Wien erfolgte dann 1996, nachdem der neue Regierungskomplex in St. Pölten fertig gestellt worden war.
Vom Topographischen her wird das Land in die Großlandschaften Weinviertel im Nordosten, das Waldviertel im Nordwesten, das Mostviertel im Südwesten und das Industrieviertel im Südosten (wobei es sich bei letzterem eher um eine zusammenfassende Bezeichnung mehrerer Kleinstregionen handelt) unterteilt. Im Waldviertel liegt auch das Thayatal.

Nonndorf: Ortschaft vor den Toren des österreichischen Thayatales.

Beherbergungsbetriebe:
- Ferienwohnung Heinz und Ulrike Haslinger
Nonndorf 12
A-3824 Nonndorf
- Ida Haslinger
Nonndorf 12
A-3824 Nonndorf.
(Stand 1993/94.)

Nova Bystrice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Neubistritz.

Nový Petřín: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Neu Petrein.

Beherbergungsbetriebe:
- Jaro
CZ-671 03 Nový Petřín
- Klosová Jaroslava
pošta Vranov n/D
Nový Petřín 6
CZ-671 03 Nový Petřín.
(Stand ungefähr 1995.)

Nový Šaldorf-Sedlešovice: Ortschaft im tschechischen Teil des Thayatales. Alte deutsche Bezeichnung: Neuschallersdorf-Edelsnitz.

Beherbergungsbetriebe:
- Blanka
Nový Šaldorf 164
CZ-671 81 Nový Šaldorf
- Horák
Nový Šaldorf 165
CZ-671 81 Nový Šaldorf.
(Stand ungefähr 1995.)

Gastronomiebetriebe:
- Hotel Horák
Nový Šaldorf 165
CZ-671 81 Nový Šaldorf
- Modrý Sklep
CZ-671 81 Nový Šaldorf.
(Stand ungefähr 1995.)

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