Mentaltrainerin Regina Swoboda
"Mit Resilienz hat der Herbstblues keine Chance"
Die renommierte Mentaltrainerin Regina Swoboda verrät, wie man mithilfe von Resilienz die kalte Jahreszeit noch mehr genießen kann.
WIEN. Die Tage werden kürzer, Nebel liegt über der Stadt und es fällt nicht selten schwer, sich zu motivieren. Das Gefühl von Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit ist vor allem in der kalten Jahreszeit weit verbreitet. Ein warmes Bad oder ein Ausflug in die Therme können kurzfristig helfen, doch wie kann man sich dauerhaft gestärkter und besser fühlen? Eine wirksame Methode ist die "Resilienz". Damit bezeichnet man die Fähigkeit, selbst in schwierigen Situationen oder Lebensphasen wieder auf die Beine zu kommen und seine innere Widerstandskraft zu aktivieren.
Das Thema ist mittlerweile in zahlreichen Ratgebern vertreten, wobei Resilienz jeden betrifft - von der gestressten Mutter bis hin zum Topmanager.Eine Expertin auf dem Gebiet der mentalen Resilienz ist die Wiener Mentaltrainerin Regina Swoboda, die mit ihrem Institut mentalerleben seit vielen Jahren erfolgreich ist. Der bz hat sie verraten, wie mithilfe von Resilienz der Herbst- und Winterblues keine Chance hat.
Auf "muss"-Sätze verzichten
"Resilienz spielt in unserer heutigen, sehr hektischen und sich ständig verändernden Zeit eine immer wichtigere Rolle. Man muss sich laufend auf neue Situationen einstellen und verliert dabei nicht selten den Überblick oder die Kraft. Mit einfachen Techniken kann man seine positive Energie auch in nicht so schönen Zeiten aktivieren", so Swoboda. Es gibt unterschiedliche Faktoren, die im Bezug auf Resilienz eine Rolle spielen. Unter anderem sind das Akzeptanz und Realitätsbezug, Optimismus sowie Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung.
Was die letzten zwei Punkte betrifft, nennt Regina Swoboda ein praktisches Beispiel, das hilft: "Gerade wenn es beim Aufstehen draußen noch dunkel ist, wird das Aufstehen für viele zur Qual. Hier hilft es, auf "muss"-Sätze zu verzichten und stattdessen "ich entscheide mich" zu verwenden." Als Beispiel sollte man den Satz "Ich entscheide mich ab sofort, in der Früh aufzustehen" verbunden mit einem positiven Grund wie "weil ich es schön finde, mit meiner Arbeit Geld zu verdienen" regelmäßig verwenden. "Wichtig ist, dass man bei solchen Sätzen nicht übers Ziel hinaus schießt und stets einen realistischen Optimismus walten lässt, denn unser Hirn lässt sich nicht belügen", so die Mentaltrainerin.
Mehr Antriebskraft und Elan
Swoboda empfiehlt, einen Tag lang jeden "muss"-Satz aufzuschreiben und sich selbst zu beobachten, wie oft solche Aussagen kommen: "Wenn man das 'muss' durch 'ich entscheide mich für' ersetzt, sollte man in sich reinspüren, was sich besser anfühlt. Auf Dauer erhält man so mehr Elan und Antriebskraft, weil man wieder aktiv ins Handeln kommt."
Ein weiterer wesentlicher Faktor im Zusammenhang mit Resilienz sind Glaubenssätze, die sich im Lauf des Lebens tief im Unterbewusstsein verankern. An einem kalten, nebligen Tag sei es also sinnvoll, an Glaubenssätzen zu arbeiten, die einen zusätzlich runterziehen. „Der Glaubenssatz 'Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen' kann mich daran hindern, Pausen und Momente für mich einzulegen. Dabei ist das gerade an trüben Tagen wichtig, um wieder in die eigene Kraft zu kommen. 'Ich gönne mir regelmäßig meine Wohlfühlmomente' wäre hier förderlicher, um in die Selbstfürsorge zu gehen", so Swoboda.
Selbstfürsorge und Auszeit
Einer der wichtigsten Resilienzfaktoren ist die Selbstfürsorge und Selbstregulation. Damit soll man lernen, seine eigenen Bedürfnisse besser kennenzulernen und sich Zeit nehmen, diese zu erfüllen. "An einem regnerischen Tag kann man sich selbst fragen, was man braucht, damit es einem besser geht. Eine Tasse Kakao und ein gutes Buch können oft Wunder wirken, damit man sich besser fühlt." Wichtig sei auch hier, in sich selbst reinzuhören und nicht strikt nach Ratgebern oder Tipps von außen zu handeln.
"Während für den einen Meditieren das höchste der Gefühle ist, um sich wohlzufühlen, kann zehn Minuten ruhig sitzen für einen anderen echten Stress bedeuten. Selbstfürsorge bedeutet also, ganz bewusst sich selbst etwas Gutes zu tun", so Swoboda. Als letzten Tipp empfiehlt die Mentaltrainerin, sich auch im Herbst und Winter Auszeiten zu gönnen. "Ein paar Tage Urlaub sind nicht nur im Sommer wichtig. Gerade im Herbst und Winter kann man durch eine Auszeit, in der man schöne Erlebnisse schafft, genug Energie tanken, um auch diese Jahreszeit in vollen Zügen zu genießen."
Zur Sache
Im Lehrgang diplomierte Resilienztrainer im Institut mentalerleben erhält man nicht nur ausgiebiges Wissen zur Resilienz, sondern auch ein Zertifikat, mit dem man an sämtlichen wichtigen Bildungseinrichtungen als Trainer arbeiten darf. Der nächste Lehrgang beginnt am Freitag, 25. Oktober. Infos dazu erhalten Sie unter Lehrgang Resilienztrainer oder unter 069915816223. Es sind aktuell nur noch zwei Plätze frei!
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