Pfarrkirche Alt-Ottakring Zur Erhöhung des heiligen Kreuzes. Mitschriften von einer Führung.

(von Christoph Altrogge, Wien)

­Kreuzförmiger Kirchenbau mit Flachkuppel über der Vierung (secessionistisch) und Krypta unter dem Langhaus.

­Der Turm steht im Winkel zwischen Lang- und Querhaus und besitzt eine Kapelle auf Kirchenniveau. Einstmals größtes Objekt in Ottakring. Früher bestieg immer ein Geistlicher den Turm, um nachzusehen, wo in Ottakring der Blitz eingeschlagen hat.
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Gebäude größtenteils neogotisch.
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Der architektonische Schmuck ist neoromanisch mit Fenstern in Form von Triforen, Säulen mit Würfelkapitell und Trichterportal mit Tympanonrelief. Dieses zeigt Jesus als Guten Hirten in einer Mandorla, flankiert von zwei Engeln (Werk von Rudolf Ruß.). Marienaltar als Flügelaltar gestaltet.
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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind die Fenster noch original von 1912.
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An der Kanzel Jugendstilmosaike: hl. Antonius von Padua, hl. Johannes Evangelista, hl. Petrus, Jesus, hl. Paulus, hl. Clemens Maria Hofbauer (von Süden nach Norden).
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Auf Orgelempore nördlich von Orgel "Notenkammerl" mit Blasebalg.
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Auf der Südseite der Empore befindet sich eine Gedenktafel mit der Aufschrift:
"Dem verdienstvollen Regenschori
Josef Brunner
Gewidmet von dem Kirchenchor
1892 – 1911"
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Das älteste Objekt der Kirche ist eine Glocke und stammt von 1753. Sie war lange Zeit in Vergessenheit geraten und per Zufall bei Bauarbeiten am Turm wiederentdeckt worden.
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Ausmaße: Länge: 52 Meter. Größte Breite: 25 Meter. Turmhöhe: 74 Meter. Grundfläche: 566 Quadratmeter. Fassungsvermögen: 1.700 Personen.

Kurzer geschichtlicher Überblick:
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1230:
Erste Nennung einer Kirche "ad septem nuces" ("zu den sieben Nussbäumen"). Sie war dem hl. Lambert (Lambrecht) geweiht.
Grundherrschaft übte damals Stift Klosterneuburg aus.
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1416:
Weihe der Wolfgangskapelle im jüngeren Ortsteil am Ufer des Ottakringerbaches (Standort der heutigen Kirche.). Die Wolfgangskapelle wurde aus Mitteln der Lamprechtszeche finanziert. Wolfgang war übrigens ein Viehheiliger.
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18. Jahrhundert:
Zwei Seitenaltarbilder im Bogenrahmen: hl. Hieronymus und Maria Verkündigung. Gestiftet von Kaiser Josef.
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Spätes 18. Jahrhundert:
Gegenwärtiges Taufbecken.
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1790:
Die Wolfgangskapelle wird durch einen Neubau im josephinischen Stil ersetzt und dieser der Erhöhung des hl. Kreuzes geweiht. Baumeister war Lorenz Lechner. Die Lambertkirche auf dem Berg wird abgetragen.

­Zwischen 1840 und 1850 dürfte es in der Vorgängerkirche eine größere Renovierung gegeben haben.
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Mitte 19. Jahrhundert:
+ Kreuzigungsgruppe aus der alten Kirche am Hochaltar, im Gegensatz zu diesem in die 1912 entstandene neue Kirche übernommen. Für den Neubau weiß gefasst.
+ Deckel des gegenwärtigen Taufbeckens.
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24. Juni 1909:
Grundsteinlegung für die heutige Kirche. Sie wird nach Plänen von Rudolf Wiskoczil, einem Schüler von Friedrich von Schmidt, in zwei Phasen erbaut.
Man begann von der Thaliastraße aus zu bauen. Im Zuge dessen entstand auch die Roseggergasse als Durchbruchverbindung. Abgerissen wurde dafür das so genannte Oratorienhaus.
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1909 bis 1911:
Errichtung der Apsis, der Vierung und des Turmes.
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18. August 1910:
Turmkreuzweihe anlässlich des 80. Geburtstages von Kaiser Franz Josef I.. Gedenktafel am Turm in der Roseggergasse.
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1911/12:
Abriss der alten Kirche und Errichtung des Langhauses. Die Dimensionen der alten Vorgängerkirche entsprechen ungefähr dem Längshaus hinter der Querung.

­7. September 1912:
+ Weihe der Kirche.
+ Glasfenster aus der Erbauungszeit. Links: Antonius von Padua, Maria, Johannes Evangelista. Rechts: Johann Nepomuk, Christus, Leopold III..
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Um 1912:
+ Hochaltar aus weißem Marmor mit Kreuzigungsgruppe aus der Vorgängerkirche, ebenso die Kirchenbänke.
+ Kanzel mit Mosaikreliefs, Jesus sowie sechs Heiligen.
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1914:
Der Architekt der Kirche, Rudolf Wiszkocsil, erhält vom Kaiser das Goldene Verdienstzeichen mit der Krone.
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1919 bis 1927:
Elektrifizierung des Geläuts. Drei Firmen wurden nacheinander beauftragt, erst die dritte brachte es zustande.
Die Probleme waren damit jedoch noch nicht vorbei. Schäden an den Ziegeln traten als Nächstes auf.
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Zwischen 1920 und 1930:
Errichtung des Kriegerdenkmales links an der Vorderseite der Kirche.
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Mitte der Dreißiger Jahre:
Von der Baupolizei kam die Anweisung zur Sanierung der Kirche bei sonst drohender Sperrung. In den Jahren 1936 bis 1939 erfolgte auch umgehend die Generalsanierung. Aus dieser Zeit stammen auch der Marienaltar und die Orgel.
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1935 bis 1938:
Orgel mit elektropneumatischer Traktur von Wilhelm Zika nach Josef Mertin.

­1938/39:
Im Marienaltar eine Immakulatadarstellung im Mittelschrein von Erich Pieler.

­Nachkriegsjahre:
In dieser Zeit schuf Pfarrer Johannes Krawarik mehrere Erholungslager für Kinder.
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Die große Zäsur in dem Zeitraum bis Anbruch der Siebziger Jahre waren die neuen liturgischen Vorschriften nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Dies hatte unter anderem in allen katholischen Kirchen die Einführung des Volksaltars zur Folge.
In der Pfarrkirche Alt-Ottakring wurde der frühere zweite Marienaltar durch einen Josefs-Altar ersetzt.
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1962:
Kardinal König feierte mit der Gemeinde das 50-Jahr-Jubiläum der Kirche.
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Zur Pfarre gehörte einstmals in unmittelbarer Nachbarschaft ein Gutshof. Hatte drei Höfe und einen großen Garten mit Barockpavillon. War unter anderem Sommersitz der Maria-Theresianischen Akademie. 1770 wurde er vom Schottenstift gekauft.
Da er in die halbe Sandleitengasse hineinging, musste er für die Straßenerweiterung weichen. In den Jahren 1962 bis 1964 wurde er daher abgerissen. Sein Erscheinungsbild entsprach zum Zeitpunkt seines Verschwindens dem des 18. Jahrhunderts.
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1968:
Einbau Kirchenheizung. Der Beginn dieser Arbeiten war eines der letzten Projekte Pfarrer Krawariks.
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Kurz vor seinem Tod wurde Pfarrer Johannes Krawarik von Papst Paul VI. zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt.
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1968 bis 1970:
Wieder große Renovierung. Umgestaltung des Inneren. (Altarraum, Turmkapelle, Neuaufstellung des Taufbeckens.)
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Ende 1986:
Ein schwerer Defekt an der Dachkonstruktion wird entdeckt, welcher einen Einsturz hätte herbeiführen können. Er wurde raschestmöglich behoben.
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1994/95:
Abermals große Außen- und Innenrenovierung. Türmchen, Fassade und Dachstuhl wurden erneuert. Ebenfalls in den Neunziger Jahren Umstellung der Kirchenheizung auf Gas.
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1995:
Einwöchige Feier des Abschlusses der Restaurierungsarbeiten mit den Kardinälen König und Schönborn.
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15. bis 22. September 2002:
90-Jahr-Jubiläumsfeiern der Kirche.

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