Kreuzweg auf den Heiligen Berg
Der Kreuzweg auf den Heiligen Berg in Mikulov zählt zu den ersten Wallfahrtsstätten Südmährens. Er ist einer der ältesten Kreuzwege der Böhmischen Kronländer und umfasst insgesamt 17 Bauwerke: 14 Kreuzwegkapellen, die St. Sebastiankapelle, den Glockenturm sowie die Heilig-Grab-Kapelle.
Der Kreuzweg symbolisiert den letzten Weg Jesu Christi von Jerusalem auf den Hügel Golgota (Kalvarienberg), wo er gekreuzigt wurde. Die Tradition der Kreuzweganlagen reicht bis in das frühe 15. Jahrhundert hinein.
Der Kreuzweg von Mikulov, deutsch Nikolsburg, wurde vom Olmützer Bischof Kardinal Franz Seraph von Dietrichstein (1570-1636) gegründet, der zugleich die Nikolsburger Herrschaft innehatte. Dieser ließ ihn auf dem damaligen Tanzberg anlegen (der seitdem Heiliger Berg heißt.) Einer der Beweggründe für die Errichtung des Kreuzweges war das Bemühen, die Dankbarkeit Gott gegenüber dafür auszudrücken, dass die Pest zu wüten aufgehört hatte (1622). Das erste Bauwerk war somit offensichtlich eine, dem Beschützer vor der Pest, dem Hl. Sebastian geweihte Kapelle.
Seit 1865 wird der Kreuzweg auf den Heiligen Berg anlässlich der Wallfahrt zur Nikolsburger Schwarzen Madonna von Loretto zurückgelegt, deren kleine Statue ursprünglich in der Lorettokapelle der St. Annakirche (in der heutigen Dietrichsteingruft) aufgestellt war.
Bei dem besagten Fest wurde im Jahre 1865 die kleine Nikolsburger Madonna-Statue feierlich auf den Heiligen Berg getragen und seitdem besteht eine fast lückenlose Marienwallfahrtstradition, die bis jetzt nur einmal unterbrochen war, und zwar in der Zeit von 1938 bis 1945, als Wallfahrten verboten waren.
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