Parkpickerl-Befragung in Hietzing: Aufregung über falsch zugeordnete Adressen
Mit den ersten zugestellten Unterlagen sind auch Fehler aufgetaucht: Rund 770 Haushalte wurden dem falschen Grätzel zugeordnet.
HIETZING. Bis Ende März entscheiden die Hietzinger darüber, ob sie das Parkpickerl haben wollen oder nicht. Mittlerweile haben viele Bewohner ihre Unterlagen erhalten. Dabei sind Fehler aufgetaucht: Rund 770 Haushalte entlang der Hietzinger Hauptstraße wurden dem falschen Grätzel zugeordnet. Das Problem: Die Straße beginnt zwar in Alt-Hietzing, geht aber dann weiter durch Unter St. Veit bis nach Ober St. Veit. Alle Adressen wurden aber Alt-Hietzing zugordnet. Auch im Seckendorff-Gudent-Weg haben vier Personen falsche Fragebögen erhalten.
Ab Mittwoch können die Betroffenen ihre falschen Zettel im Amtshaus umtauschen. Die neuen, richtigen werden gerade gedruckt. "Die Fragebögen werden dann 1:1 ausgetauscht, damit kein Betrug passieren kann", so Pressesprecher Michael Mertl aus dem Büro von Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP). Die betroffenen Bewohner wurden bereits per Post oder E-Mail informiert. Seit dem Bekanntwerden des Fehlers laufen auch die Telefone heiß in der Bezirksvorstehung, es wird aktiv nachtelefoniert, damit möglichst viele umtauschen.
Parkpickerl-Befragung nach Grätzeln
Erstmals wird eine Parkpickerl-Befragung nach Grätzeln ausgewertet. Für die Zuordnung der Haushalte wurden an sich die Katastralgemeinen herangezogen, also jene Grenzen die im Grundbuch stehen. Bei bei der automationsunterstützten Datenverarbeitung durch die MA 14 (Informationstechnologie) sind von 45.000 Adressdaten rund 770 falsch zugeordnet worden.
„Hier scheint es zu Ungenauigkeiten in den Adressverweisen gekommen zu sein“, so Bezirksvorsteherin Silke Kobald. Die Fehlersuche sei noch nicht abgeschlossen. Im Gespräch mit dem Kurier sagte ein Sprecher des zuständigen Stadtrates Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), dass der Bezirk die Adressen nicht genau genug geprüft habe. Dort hat man Stichproben durchgeführt, aber mehr sei nicht möglich. "Dafür gibt es ja die Fachdienststelle", so Mertl. Noch am Freitag hat die Bezirksvorsteherin eine offizielle Beschwerde geschickt, jetzt wartet man auf die Stellungnahme.
Änderung bei Auszählung gefordert
Die FPÖ, die sich sowieso gegen das Parkpickerl und die Befragung ausspricht, kritisiert das Vorgehen: „Das ist der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die Frage nach den Grätzeln darf keinesfalls gewertet werden", so Günter Kasal, Gemeinderat der FPÖ. Nur so könne eine Verfälschung des Ergebnisses verhindert werden. Er weist in einer Aussendung darauf hin, dass die Betroffenen ihre Fragebögen ja nicht umtauschen müssen. Aus der Bezirksvorstehung heißt es dazu: Selbst wenn alle für das "falsche" Grätzel abstimmen würden, würden sich die Auswirkungen im Promillebereich bewegen.
Hintergrund:
Bericht:Pickerl-Befragung im März
Bericht:Infoabend zum Parkpickerl zeigt gespaltenen Bezirk
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