Der k.k. Hofzuckerbäcker August Dehne, der Künstler Willi Forst und der Dehnepark
Man fühlt sich schon sehr am Land, wenn man die Kleingartensiedlungen und den Dehnepark aufsucht. Er gehört schon zum Wienerwald und liegt im Rosental am Osthang des Hausberges von Hütteldorf. Stolze 50.000 m2 Größe sind aufzuweisen.
Benannt ist er nach dem bürgerlichen Zuckerbäcker August Dehne, dem die Konditorei Demel 1830 als „k.k. Hofzuckerbäckerei“ sowie ein Haus am Michaelerplatz 4 gehörte. Er verdiente mit ihr ein Vermögen und erwarb um 1850 den Park mit allerlei Statuen, Grotten, Tempelchen, Kulissen. Ursprünglich wurde dieses Idyll für Fürstin Maria Antoine Paar von 1791 bis 1804 von Fritz Mayern entworfen und errichtet. Der Stil sollte den damaligen Landschaftsgärten nach englischem Vorbild gleichen, bekam jedoch durch seine Statuen und Monumente ein eher romantisches Gepräge.
Heute gibt es nur noch einen verträumten Teich mit Rotwangen-Schildkröten, viele fast verwunschene Waldstücke, einen uralten Baumbestand, doch auch blühende und Früchte tragende Obstbäume und last but not least die verfallene neugotische Villa aus dem späten 18. Jahrhundert von Willi Forst, dem bekannten österreichischen Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur, Produzenten und Sänger.
Im Sommer 1936 wurde die ehemalige Orangerie zu Wohnzwecken adaptiert und zusammen mit Park (28 Joch) und drei anderen Landhäusern an Willi Forst Forst verkauft.
1969 erwarb die Stadt Wien das komplette Areal von Forst und machte ihn 1973 der Öffentlichkeit zugänglich. Doch langsam verwildern Park und Ruinenvilla und werden so vielleicht zu einer Einheit der Natur. Häßlich sind nur die Spuren der jahrelangen menschlichen Verschandelungen durch Vandalismus, Graffiti-Straßenkünstlern, obskure Night Parties und sonstige Streiche. Umzäunt ist sie jetzt zwar geschützt, verfällt jedoch immer mehr und wird wohl abgerissen werden. © Peter Markl
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