Digitale Workshops für Jugendliche
Bodyshaming: Was gegen fiese Kommentare hilft
"Wer gängigen Schönheitsidealen entspricht, ist besser und erfolgreicher": Das zumindest wird Mädchen und jungen Frauen vorgegaukelt.
OÖ. Der Gesundheitsdienstleister Proges nimmt sich seit Jahren der Themen Bodyshaming und Körperwahrnehmung an – nun auch in digitalen Workshops. Spätestens ab der Pubertät sind Mädchen übermäßig stark mit Schönheitsidealen und gesellschaftlichen Erwartungen konfrontiert. Viele Mädchen bewerten ihr subjektives Wohlbefinden entsprechend schlecht. „Studien zeigen, dass 40 bis 70 Prozent der Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren mit zwei oder mehr Bereichen ihres Körpers unzufrieden sind. 20 bis 60 Prozent machen sogar teils gefährliche Diäten“, sagt Proges-Geschäftsführerin Doris Polzer.
"In sozialen Medien werden negative, abwertende und diskriminierende Äußerungen über Figur, Körper, Gewicht oder Größe teils tausendfach geliked und geteilt.“
– Proges-Geschäftsführerin Doris Polzer
Betroffene führt das oft in einen Strudel aus Selbstverleugnung und Abwertung. Je früher präventive Maßnahmen greifen und positive Einstellungen und Verhaltensweisen gefördert werden, umso eher kann der Teufelskreis durchbrochen werden.
Thema ist aktueller denn je
Dabei findet Bodyshaming längst nicht nur in der Schule statt, sondern genauso im digitalen Klassenzimmer. „An der Körperwahrnehmung und am Umgang damit änderte das Distance Learning gar nichts, vielmehr ist das Thema aktueller denn je“, warnt Polzer. „Die Schüler verbringen digital genauso Zeit miteinander und auch hier zählen Oberflächlichkeiten und Äußerlichkeiten, wenn wir nicht konsequent gegensteuern. Nicht zu vergessen, dass in sozialen Medien negative, abwertende und diskriminierende Äußerungen über Figur, Körper, Gewicht oder Größe teils tausendfach geliked und geteilt werden.“
Digital-Workshop für Schule
Um die Zielgruppe der zehn- bis 14-Jährigen auch in Zeiten von Corona für Bodyshaming zu sensibilisieren, modifizierte Proges das etablierte Workshop-Angebot für den digitalen Einsatz. Den auf zwei Unterrichtseinheiten ausgelegten Workshop „Entzauberung 4.0 – die Illusion von Schönheit und Scham“ gestalten Psychologinnen altersgerecht mit einem spielerischen Zugang, mit Fotos, Kurzfilmen, Diskussionen, Kleingruppenarbeit, praktischen Beispielen, fachlichem Input und vielem mehr. „Für ein positives Selbstbild und Akzeptanz von sich selbst und anderen braucht es Information und Konfrontation“, betont Polzer. „In den Workshops erhalten Mädchen jene Unterstützung, die sie brauchen, um mit den körperlichen Veränderungen während der Pubertät umzugehen und das vermittelte Schönheitsideal kritisch zu reflektieren.“
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