Katsdorfer will die Schnellfahrer ausbremsen
KATSDORF (mikö). Man muss ständig aufpassen, dass nicht einer mit 80 km/h um die Kurve schießt, sagt Paul Braza aus Katsdorf. Und ergänzt: Ich kann oft keinen ganzen Satz sagen, ohne drei Mal beginnen zu müssen. Er schätzt, dass drei von fünf vorbeifahrenden Autos die 50 km/h-Geschwindigkeitstafel missachten. Mehrere hundert Anrainer seien betroffen und fühlten sich gestört.
Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung reichen nicht aus
Wir sind eine kleine Landgemeinde und verlieren dadurch massiv an Lebensqualität, will er Kommunalpolitiker und Anrainer wachrütteln.
Er fordert Gemeinde und Land auf, etwas zu unternehmen, um die Verkehrssituation rund um die Siedlungsgebiete zu beruhigen. Konkret verlangt er von Land und Gemeinde auf den Landesstraßen L1463 und L1464 Belagsveränderungen, damit im Anrainergebiet dem Rasen ein Ende bereitet wird. Die betroffenen Orte entlang der Landesstraßen sind Katsdorf, Lungitz, Standorf, Nöbling, Bodendorf und Breitenbruck. Straßenausschuss-Obmann Wolfgang Greil erwähnte die bereits umgesetzen Punkte zur Bewusstseinsbildung der Autolenker: Es wurde ein Kinderhinweisschild aufgestellt, zeitweise gab es eine Geschwindigkeitsmessung und Kinder sind am Boden aufgezeichnet worden. Nachdem diese Maßnahmen aber laut Paul Braza nicht ausreichen, wünscht sich der Katsdorfer zum Beispiel eine Pflasterung in der Mitte.
Schmäler wirkende Straßen bremsen Autos ein
Dadurch wirke die Straße schmäler und es werde langsamer gefahren. Durch eine Bepflanzung mit Bäumen an den Straßenrändern würde man denselben Effekt erzielen. Auch einen farblich abgehobenen Mehrzweckstreifen, den Radfahrer und Autos benützen, kann er sich gut vorstellen. Bürgermeister Ernst Lehner hat daraufhin eine Geschwindigkeits- und Häufigkeitsmessung beantragt. Mittlerweile hat eine Begehung stattgefunden und die Verkehrstechniker waren schon da, so der Ortschef. Eine Geschwindigkeitsmessung wird in den nächsten Wochen stattfinden, erklärte Christina Pilsl, Leiterin der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft auf Anfrage der BezirksRundschau. Anhand der Ergebnisse wird der Verkehrstechniker entscheiden, was Sinn macht und wie es weitergehen wird, so Pilsl. Die Lage werde aufgrund rechtlicher und verkehrstechnischer Sicht beurteilt.
Lärm macht krank und wir
tun nichts dagegen
Es steht doch alle paar Wochen in der Zeitung, dass Lärm krank macht und wir tun nichts dagegen, so Paul Braza abschließend. Jeder soll sich angesprochen fühlen, denn ein Mittagsschlaf im Gartenstuhl ist ja was Feines. Das geht aber nicht mehr, wenn ich andauernd wegen quietschender
Reifen aufschrecke.
Ob man in den kommenden Monaten bei der Bezirkshauptmannschaft aufgrund des Erfolgs der Aisttal-Bürgerinitiative in Schwertberg mit mehr Anliegen rechne? Ich kann nur ganz allgemein sagen: Verkehrsberuhigende Maßnahmen haben sehr oft auch Folgewirkungen auf andere Gemeinden, informiert
Christina Pilsl.
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