Keine Bäuerin, kein elterlicher Hof
Von Nichts zum zweifachen Hofbesitzer und Ehrenbürger
WINDHAAG/PERG. Am 9. Jänner feiert Anton Freinschlag seinen Geburtstag. 90 Jahre ist er alt. Bei Festen und bei Feiern war bei Anton und seiner Gattin Hildegard immer viel los. Zehn Kinder, 24 Enkelkinder, 37 Urenkel und ein Ur-Urenkel sorgten immer für ein volles Haus und viel Freude. Für Feierlichkeiten haben der ehemalige Vizebürgermeister und seine Gattin immer viel übrig. Die Familie ist dem Jubilar immer heilig. Heuer wird der Geburtstag anders sein. Aber auch das nimmt Anton mit Demut zur Kenntnis.
Corona-jetzt anders
„Die Corona-Zeit hat ihm und auch Oma viel abverlangt. Nach vielen Jahren mit viel Leben im Hause Freinschlag hat sich das seit dem abgelaufenen Jahr stark geändert. Telefonieren ist mit unserem Opa aufgrund von Schwerhörigkeit nicht so leicht. Kontakt über das Internet ist nicht möglich. Im Sommer konnten wir doch unter Einhaltung der Corona Bestimmungen eine Feier zum Jubiläum des Hauskaufes 1960 und 1970 feiern. Man konnte Opa und Oma die Freude darüber ansehen und auch spüren“, erzählt Enkelin Christine Steinkellner.
Keine Bauerntochter– kein Hof
1953 heiratete Anton Freinschlag seine Hildegard. Es war kein leichter Start in eine gemeinsame Zukunft mit vielen Entbehrungen. Da Hildegard keine Bauerntochter war, durfte Anton nicht den elterlichen Hof übernehmen. So bewirtschafteten beide zwischen 1953 und 1958 den landwirtschaftlichen Betrieb der Pfarre Pergkirchen. 1960 kauften sie das Anwesen in Windhaag, Holzmann 17, und bewirtschafteten, renovierten, erweiterten es bis zu Übergabe an Sohn Hubert. Darüber hinaus kauften sie 1970 ein weiteres Anwesen und vergrößerten damit ihre bewirtschaftete Fläche. Darauf ist der Anton stolz.
Schöne Ferien-Erinnerungen
Enkelin Christine Steinkellner erinnert sich an viele schöne Ferienwochen, die sie bei Oma und Opa mit ihren Cousins und Cousinen verbringen durfte: „Wir machte da natürlich keine Reisen. Ich durfte am Hof mitarbeiten. Das war immer ein großes Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Ob bei der Stallarbeit, am Feld, in der Küche. Es war wie im Paradies damals für mich. Opas größter Wunsch ist es, Frieden in der Familie zu haben. Das durfte ich als Kind erleben. Das ist ihm bis heute auch gelungen. Mein Opa ist ein tiefgläubiger Mensch. Sein Glaube, seine Liebe zu den Mitmenschen und seine Hilfsbereitschaft haben meinem Opa immer viel Trost und Kraft gegeben. “
Für die Öffentlichkeit
Anton Freinschlag war in vielen öffentlichen Funktionen aktiv: Vizebürgermeister, Pfarrgemeinderat, Molkereigenossenschaft, Bezirksbauernkammer, Feuerwehr usw. Er förderte die überbetriebliche Zusammenarbeit unter den Landwirten. Ihm war es immer wichtig, anderen helfen zu können. Wenn Nachbarn baten, war er zur Stelle. Auch seinen Kindern war er immer hilfreich, wenn er benötigt wurde. Für sein öffentliches Engagement erhielt Anton Freinschlag das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich und wurde auch Ehrenbürger der Gemeinde Windhaag.
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