Bezirk Perg: 137 verletzte Kinder bei Verkehrsunfällen von 2009 bis 2013

Foto: photophonie/Fotolia

BEZIRK PERG. In den vergangenen fünf Jahren wurden in Oberösterreich mehr als 2.800 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt, macht der Vekehrsclub Österreich (VKÖ) aufmerksam. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass je nach Bezirk der Anteil der Kinderunfälle zwischen sechs und neun Prozent beträgt. Im Bezirk Perg gab es von 2009 bis 2013 126 Kinderunfälle, 137 Kinder wurden verletzt, Todesopfer gab es glücklicherweise keines zu beklagen.

Tödliche Kinderunfälle passierten in den Bezirken Braunau am Inn, Grieskirchen, Kirchdorf a. d. Krems, Ried im Innkreis, Rohrbach, Schärding, Uhrfahr-Umgebung sowie Vöcklabruck.

Der VCÖ setzt sich für ein kindgerechtes Verkehrssystem ein. Der VCÖ sucht zudem vorbildhafte Projekte, etwa von Gemeinden oder Schulen, die es Kindern ermöglichen sicher und umweltfreundlich unterwegs zu sein.

Anteil der Kinderunfälle im Bezirk Perg besonders hoch

Je nach Bezirk beträgt der Anteil der Kinderunfälle an den Verkehrsunfällen zwischen sechs (Bezirke Steyr Land, Freistadt) und 8,5 Prozent (Bezirke Eferding und Perg). "Die Voraussetzungen zwischen den Bezirken sind sehr unterschiedlich. Manche Städte sind Schulstädte, auch ist der Anteil der Kinder an der Bevölkerung unterschiedlich hoch. Aber allen Bezirken und Städten ist gemeinsam, dass die Verkehrssicherheit für die Kinder weiter erhöht werden kann", stellt VCÖ-Expertin Bettina Urbanek fest.

VCÖ fordert Maßnahmen

Wichtig sind vor allem Maßnahmen, die das Verkehrssystem kindgerechter machen. So tragen verkehrsberuhigte Zonen sowie Tempolimit 30 statt 50 im Ortsgebiet wesentlich dazu bei, dass Kinder sicherer unterwegs sind. Für die Entwicklung von Kindern ist Bewegung sehr wichtig. Entsprechend braucht es ausreichend sichere Gehwege und für größere Kinder gute Bedingungen zum Radfahren. "Der Schulweg ist eine gute Möglichkeit, auf die tägliche gesunde Portion Bewegung zu kommen", betont VCÖ-Expertin Urbanek. Durch Wegenetze sollten Schulen gut zu Fuß erreichbar sein, Kreuzungen sind so zu gestalten, dass Kinder gut den herannahenden Verkehr sehen, aber auch gut gesehen werden. Leider kommt es immer wieder vor, dass Hindernisse oder parkende Autos die Sicht auf Kinder, die einen Schutzweg überqueren möchten, verstellen. In solchen Fällen ist das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen auszuweiten. Eine verkehrsberuhigte Schulumgebung ist ebenfalls ein wichtiger Beitrag für mehr Verkehrssicherheit.

Ablenkung durch Handy als wachsendes Problem

Für die Verkehrssicherheit von Kindern ist es zudem sehr wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam und rücksichtsvoll fahren. "Ein wachsendes Problem ist die Ablenkung durch das Handy. Deshalb kann gar nicht oft genug daran erinnert werden: Wer beim Lenken eines Fahrzeugs mit dem Handy telefoniert, reagiert ähnlich schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille. Beim Autofahren heißt es nicht nur "Don't drink and drive", sondern auch "Don't phone and drive"", betont VCÖ-Expertin Urbanek.

Mobilitätspreis hebt vorbildhafte Projekte hervor

Der VCÖ sucht heuer im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreis Projekte, die es Kindern ermöglichen sicher und umweltfreundlich unterwegs zu sein, etwa zur Schule, aber auch um beliebte Ziele in der Freizeit sicher erreichen zu können, wie etwa den Sportplatz oder im Sommer das Schwimmbad. "Wir wollen mit dem VCÖ-Mobilitätspreis vorbildhafte Projekte vor den Vorhang holen und bekannt machen. Auch im Mobilitätsbereich heißt die Devise, voneinander lernen", ruft VCÖ-Expertin Urbanek zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis auf. Informationen gibt es unter www.vcoe.at oder beim VCÖ unter (01) 8932697. Die besten Projekte werden im Herbst vom VCÖ und Landesrat Rudi Anschober ausgezeichnet.

VCÖ: Im Vorjahr verunglückten in Oberösterreich mehr als 500 Kinder im Straßenverkehr (bei Verkehrsunfällen verletzte Kinder, in Klammer tödlich verunglückt)

Jahr 2013: 533 verletzte Kinder (zwei Todesopfer)

Jahr 2012: 546 verletzte Kinder (ein Todesopfer)

Jahr 2011: 482 verletzte Kinder (zwei Todesopfer)

Jahr 2010: 613 verletzte Kinder (drei Todesopfer)

Jahr 2009: 695 verletzte Kinder (vier Todesopfer)

Summe: 2.869 verletzte Kinder (zwölf Todesopfer)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2014

VCÖ: In acht Bezirken passierten tödliche Kinderunfälle seit 2009 (Kinderunfälle / verletzte Kinder / tödlich verunglückte Kinder - Zeitraum 2009 bis 2013)

Linz: 381 Kinderunfälle / 395 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Linz Land: 258 Kinderunfälle / 296 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Vöcklabruck: 220 Kinderunfälle / 244 verletzte Kinder / zwei Todesopfer

Bezirk Braunau am Inn: 210 Kinderunfälle / 240 verletzte Kinder / ein Todesopfer

Bezirk Gmunden: 183 Kinderunfälle / 192 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Wels: 158 Kinderunfälle / 170 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Wels Land: 136 Kinderunfälle / 153 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Perg: 126 Kinderunfälle / 137 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Ried im Innkreis: 126 Kinderunfälle / 144 verletzte Kinder / ein Todesopfer

Bezirk Urfahr-Umgebung: 118 Kinderunfälle / 136 verletzte Kinder / ein Todesopfer

Bezirk Grieskirchen: 101 Kinderunfälle / 105 verletzte Kinder / ein Todesopfer

Bezirk Kirchdorf a.d. Krems: 98 Kinderunfälle / 102 verletzte Kinder / drei Todesopfer

Steyr: 90 Kinderunfälle / 99 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Freistadt: 87 Kinderunfälle / 98 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Rohrbach: 86 Kinderunfälle / 95 verletzte Kinder / zwei Todesopfer

Bezirk Steyr Land: 86 Kinderunfälle / 101 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Bezirk Schärding: 77 Kinderunfälle / 89 verletzte Kinder / ein Todesopfer

Bezirk Eferding: 71 Kinderunfälle / 73 verletzte Kinder / kein Todesopfer

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2014

VCÖ: Unterschiedlich hoher Anteil der Kinderunfälle in den Bezirken (Anteil Kinderunfälle an Verkehrsunfällen, in Klammer Anteil verletzte Kinder an allen Verletzten - Zeitraum 2009 bis 2013)

Bezirk Eferding: 8,5 Prozent (6,6 Prozent)

Bezirk Perg: 8,5 Prozent (7,1 Prozent)

Bezirk Gmunden: 8,2 Prozent (6,6 Prozent)

Bezirk Rohrbach: 8,0 Prozent (6,6 Prozent)

Wels: 8,0 Prozent (6,7 Prozent)

Bezirk Linz Land: 7,9 Prozent (6,7 Prozent)

Bezirk Wels Land: 7,9 Prozent (6,5 Prozent)

Steyr: 7,8 Prozent (6,7 Prozent)

Bezirk Ried im Innkreis: 7,3 Prozent (6,2 Prozent)

Bezirk Urfahr-Umgebung: 7,3 Prozent (6,2 Prozent)

Bezirk Vöcklabruck: 7,2 Prozent (5,8 Prozent)

Bezirk Kirchdorf a.d. Krems: 7,1 Prozent (5,6 Prozent)

Bezirk Schärding: 7,1 Prozent (6,2 Prozent)

Bezirk Braunau am Inn: 7,0 Prozent (6,0 Prozent)

Linz: 7,0 Prozent (5,7 Prozent)

Bezirk Grieskirchen: 6,7 Prozent (5,2 Prozent)

Bezirk Freistadt: 6,3 Prozent (5,3 Prozent)

Bezirk Steyr Land: 6,2 Prozent (5,7 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2014

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