"Der Advent ist auch für den Pfarrer sehr anstrengend"
Thomas Lechner ist seit acht Jahren Pfarrer von Schwertberg (rund 4000 Katholiken). Mit 42 Jahren ist er der jüngste Priester im Bezirk.
SCHWERTBERG. Mit der BezirksRundschau machte sich Lechner Gedanken über den Advent und die Weihnachtszeit. Und erzählt, warum er Pfarrer geworden ist.
BezirksRundschau: Wie geht es mit der Pfarrheimsanierung voran?
Lechner: Wir sind gut im Zeitplan und hoffen vor Weihnachten noch auf das Dach. Sehr viel wird ehrenamtlich gemacht und wir werden von Firmen unterstützt. Im Herbst 2013 zum Erntedankfest soll dann eröffnet werden.
BezirksRundschau: Der Advent steht vor der Tür. Was bedeutet er für Sie?
Lechner: Es ist die Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, die Geburt oder den Geburtstag. Auf Ö3 hieß es Mal: Die größte Geburtstagsparty der Welt. Die Adventzeit ist eine Zeit der Sensibilisierung für mich selber, meine Mitmenschen und für Gott. Wo sind die Spuren Gottes in meinem Leben? Wo ist meine Lebensenergie, meine Lebenskraft? Andererseits herrscht gerade zu dieser Zeit sehr viel Hektik.
BezirksRundschau: Wird es auch bei Ihnen hektisch?
Lechner: Ja, es ist auch für den Pfarrer sehr anstrengend. Du sollst überall präsent sein, aber das ist auch wichtig.
BezirksRundschau: Ist es nicht trotzdem die schönste Zeit im Jahr für Sie?
Lechner: Sagen wir so: Es ist eine der schönsten Zeiten. Der Advent ist sehr stimmungsvoll. Gerade bei den Rorate-Messen, die bei uns jeden Mittwoch um sechs Uhr früh in der Adventzeit stattfinden. Da ist die Kirche nur mit Kerzen beleuchtet. Das bringt Stimmung und Atmosphäre. Danach gibt es ein gemeinsames Frühstück. Weihnachten ist eine Liebeserklärung an die Menschen. In Jesus hat sich die Menschenfreundlichkeit Gottes gezeigt. Gott ist zum Mensch geworden.
BezirksRundschau: Was geben Sie Ihren Schäfchen jetzt mit?
Lechner: Dass der Advent eine Chance ist, sich für das Leben zu sensibilisieren. Und zu versuchen, in der Gegenwart zu leben. Meist sind wir gedanklich in der Vergangenheit oder der Zukunft. Ich mache gerade einen Meditationslehrgang. Da geht es darum, zu sagen "Hallo Stopp" und ganz bewusst im Jetzt, im Augenblick zu leben.
BezirksRundschau: Wie haben Sie den Advent in Ihrer Kindheit erlebt?
Lechner: Ich komme aus einem sehr religiösen Elternhaus, bin auf einem kleinen Bauernhof in Riedau aufgewachsen. Da war es normal, sich zum Adventkranz zu setzten und Lieder zu singen. In die Kerzen zu schauen. Die Lichter haben eine besondere Bedeutung in der Dunkelheit. Es wird immer heller, bis dann alle Lichter am Weihnachtsbaum entzündet werden.
BezirksRundschau: Warum sind Sie Priester geworden?
Lechner: Ich spürte früh den Drang. Wir waren zu zehnt im Priesterseminar, alle neun anderen haben vorher einen anderen Beruf gehabt. Ich habe mir aber nie etwas anderes überlegt.
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