Frauenhaus wird vehement gefordert

Gestärkt gegen Gewalt | Foto: BRS

BEZIRK (mikö). Wie wichtig eine solche Kampagne auch heute noch ist, zeigen Schätzungen: Jede fünfte Frau wird von einem nahen männlichen Angehörigen misshandelt oder bedroht. Für diese Frauen ist das eigene Zuhause ein Ort der Angst.
Gleichzeitig sind die Frauenhäuser in Linz, Wels, Steyr, Vöckla-
bruck und Ried im Innkreis voll ausgelastet.

Gewalt wird sichtbarer: Heute mehr Betretungsverbote
Die Frauenberatung Perg fordert daher weiter vehement ein Frauenhaus im Mühlviertel. Seit fünf Jahren hofft man auf eine Umsetzung, zur Zeit beschäftigt sich ein Arbeitskreis mit dem Thema. Eine Kooperation mit dem Linzer Frauenhaus wird dabei angedacht. Notschlafwohnungen in Perg wären ein erster Schritt und dringend nötig. Die Zahlen zeigen ein deutlich gestiegenes Bewusstsein für dieses Thema: Gab es im Jahr 2001 im Bezirk nur 15 Betretungsverbote, waren es 2010 bereits 46. Die Gewalt wird sichtbarer, die Frauen melden sich. Es gibt aber sicher nicht viel mehr Gewalt, sagt die Obfrau der Frauenberatung, Gerti Jahn. Im Bezirk Perg gibt es mehr angezeigte Betretungsverbote als in anderen Bezirken. Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Josef Hiesböck führt das auf die verbesserten Möglichkeiten für Gewaltopfer zurück, anonyme und unbürokratische Hilfe zu erhalten.

Polizei und Frauenberatung fordern mehr Zivilcourage
Das gestiegene Selbstbewusstsein der Frauen, die Sensibilisierung der Polizei, Vorträge zum Thema und das gute Einvernehmen mit der Bezirkshauptmannschaft seien weitere Gründe. An allem Unrecht das geschieht, ist nicht der alleine schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert, so Hiesböck. Für mehr Zivilcourage setzen sich auch die SPÖ Frauen aus dem Bezirk ein, die am vergangenen Freitag 1000 Papiersackerl mit der Aufschrift Gestärkt gegen Gewalt verteilt haben. Eine symbolische Stärkung mit Müsliriegel gab es dazu.
SP-Politikerin Gerti Jahn: Gewalt gegen Frauen muss auf allen gesellschaftlichen Ebenen bekämpft werden. Außerdem wollen wir mit der Aktion Menschen ermutigen, bei Gewalt gegen Frauen Zivilcourage zu zeigen. Die Aktion richtet sich auch an Männer.
Und Gerti Jahn weist auf eine Umfrage hin: Wir haben eine Befragung durchgeführt, was Frauen sich von der Frauenberatung wünschen. Beratung im Fall von Gewalt und Gewaltbeziehungen wurde sehr oft genannt.
Blickt man über den Tellerrand, zeigt sich eine erschreckende Bilanz: Weltweit werden Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren häufiger durch Männergewalt verletzt oder getötet, als durch Krankheiten, Unfälle oder Kriege zusammen. Und diese Gewalt an Frauen findet an 365 Tagen im Jahr statt. Überall auf der Welt.

Helpline gegen Männergewalt
Österreichweite Helpline, die kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist. Anonyme und vertrauliche Hilfe wird geboten.

Tel. 0800/222 555

Weiter Informationen:
www.frauenhelpline.at

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