Klostersteig
Gefahr in Verzug oder "Baum-Massaker"
WALDHAUSEN. An die 30 Laubbäume, in der Mehrzahl Linden, viele schon über 100 Jahre alt, wurden in der Vorwoche am Klostersteig, ein viel benutzter Wander- und Spazierweg von der Stiftskirche in den Markt, gefällt. In einem Schreiben an die BezirksRundSchau spricht Juliana Leonhartsberger von einem „Baum-Massaker“ und schreibt: „Für mich ist das wirklich sehr schockierend, da der Mensch hier wieder wütet und machen kann was er will. Die Natur kann sich ja nicht wehren. Das Klostersteig-Bäume-Massaker geht auch heute noch weiter und es werden noch einige Bäume dran glauben müssen. Anscheinend können wir in Waldhausen mit schöner Natur überhaupt nichts anfangen - wir müssen wirklich alles zerstören.“
Gefahr in Verzug - Grundeigentümer haften für Schäden
Die Gemeinde, die Pfarre, das Domkapitel und ein Privatbesitzer waren die Eigentümer der Bäume entlang des Klostersteigs. Erst vor wenigen Wochen stürzte ein Baum über den Weg. Wie Bürgermeister Franz Gassner auf Anfrage informierte, war Gefahr in Verzug, als Eigentümer hafte man für die Schäden. „Wir bekamen die Mitteilungen, dass Äste herunterstürzten. Wir ließen einen Baumkataster erstellen. Die Bäume am Klostersteig wurden bewertet. Die umgeschnittenen Bäume werden natürlich ersetzt, neu gepflanzt. An bestehenden Bäumen werden von Fachleuten Pflegemaßnahmen gesetzt“, informieret Franz Gassner, der mit Protesten rechnete.
"Sensiblere Lösungen"
Der studierte Kulturtechniker Werner Gamerith meint im Gespräch mit der BezirksRundschau, dass diese Baumfällung eine traurige Geschichte sei. „Mit der Fällung der Linden, die vor über 100 Jahren gesetzt wurden, hat man das Kind mit dem Bad ausgeschüttet“, sagt Gamerith. Er ist überzeugt, dass man viele der umgeschnittenen Bäume hätte stehen lassen können. Gamerith ist auch die Haftungsfrage bei Schäden klar, spricht sich aber für sensiblere Lösungen mit dem Umgang der Natur aus.
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