Rotkreuz-Jahresbilanz 2019
Mehr Einsätze, mehr Hilfe: Freiwilligenrekord bei RK St. Georgen

Über 7.500 Einsätze im Rettungsdienst sorgten 2019 für Hochbetrieb bei RK St. Georgen/Gusen
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  • hochgeladen von Eckhart Herbe

Eine beeindruckende Bilanz zog das Rote Kreuz St. Georgen/Gusen am 31. Jänner bei der Ortsstellenversammlung im Aktivpark 4222. Es würde schon fast auffallen, wären nicht neue humanitäre Topleistungen zu vermelden. Das Kurzresümee: Noch nie gab es so viele Einsätze, aber auch noch nie so viele freiwillige Arbeitsstunden "aus Liebe zum Menschen".
ST.GEORGEN/GUSEN. 69.978 Einsatzstunden, davon 48.795 freiwillige, haben 343 engagierte Männer und Frauen aus St. Georgen und den Nachbargemeinden 2019 gemeinsam mit ihren fünf beruflichen Kollegen und mehreren Zivildienern für ihre Mitmenschen investiert. Das sind um stolze 6.209 Ehrenamtsstunden mehr als 2018. Umgerechnet ein Plus von 776 Achtstunden-Arbeitstagen, zusätzlich zu den 6.100, die schon bisher für Gottes Lohn erbracht wurden. Man kann an dieser beeindruckende Zahl alleine aus St. Georgen leicht hochrechnen, was  ehrenamtliches Engagement den strapazierten öffentlichen Sozialbudgets auf allen Ebenen erspart. Wie unverzichtbar das Sozial- und Katastrophenschutznetz, das Freiwillige der Einsatzorganisationen und anderer karitativer Einrichtungen im Bezirk aufspannen, geworden ist. Und, abseits der monetären Komponente, welch hoher Grad der Selbsthilfefähigkeit  so in jeder Gemeinde gesichert wird.

Hilfsbedarf steigt stetig

Viele helfende Hände werden an allen Ecken gebraucht. Denn erneut sind etwa die Rettungseinsätze gestiegen, 2019 gleich um 347 auf 7.533 Ausfahrten. Seit 2014 schnellte damit bei gleichem Fahrzeugstand die Fahrtenzahl um rund 1.100(!) in die Höhe. Was bei kürzeren Spitalsaufenthalten gespart wird, resultiert oft in immer mehr ambulanten Transporten zwischen Wohnung, Spitälern, Pflege- und Reha-Einrichtungen. Ebenso schlägt auch die demografische Entwicklung mit einer alternden, krankheitsanfälligeren Bevölkerung durch. Die beiden großen Seniorenheime im Versorgungsgebiet sind hier ebenso hohe Frequenzbringer wie viele zuhause gepflegten Menschen oder die wachsende Zahl an Rufhilfeeinsätze. Mit der 2019 erfolgten Einbindung  in die Rettungsleitzentrale Linz wird versucht, diesen Zuwachs  durch eine noch effizientere Koordination aller vorhandenen Fahrzeuge und Helfer zu managen.
Herausfordernd ist die Situation auch in der Sozialberatungsstelle des SHV Perg bei RK St.Georgen. Die Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger, aber auch private Schicksalsschläge, unleistbares Wohnen oder Jobs, die zum Leben nicht mehr reichen - die Probleme sind vielfältig. Bei 1.550 telefonischen und fast 400 persönlichen Beratungsterminen, wo vielfach gleich auch notwendige Formalitäten, Anträge und Zuständigkeitsabklärungen erledigt werden, haben die Hilfesuchenden tatkräftige und zugleich menschlich einfühlsame Hilfe gefunden.

Zukunft Jugendrotkreuz, Lesecoaches im Einsatz

Ein besonderen Lichtblick in dieser Situation ist der Zulauf junger Menschen, die in einer prägenden Lebensphase „Liebe zum Menschen“ hautnah erleben und Nachwuchsquelle für die vielen Rotkreuzaufgaben bilden. 48 Kinder und Teens zwischen 6 und 17 Jahren waren 2019 in den St. Georgener Jugendgruppen dabei. Eine ganze Reihe hat in den vergangenen Jahren die Sanitäterausbildung absolviert, einige sind sogar schon zu Führungskräften aufgestiegen. Ein dickes Lob gebührt hier dem zehnköpfigen Betreuerteam, das mit hohem Zeiteinsatz,  und toller Vorbildwirkung diese Zukunft der Hilfe sicherstellt.
Für Jugendbildung ganz anderer Art engagieren sich mittlerweile acht „Alpha“-Lesecoaches: Sie trainieren mit sozial benachteiligten und leseschwachen Kindern diese unverzichtbare Kompetenz für einen erfolgreichen Bildungsweg. In Zusammenarbeit mit zwei Schulen haben sie im Vorjahr 190 Stunden für ihre 12 Schützlinge investiert.

Soziale Dienste und Essen auf Rädern gefragt

Fast 20.000 Portionen hat das "Essen auf Rädern"-Team bei RK St.Georgen im Vorjahr mit zwei Fahrzeugen an 72 Klienten ausgeliefert, dabei rund 5.400 Stunden und eine halbe Erdumrundung an Kilometern dafür eingebracht. Gut 8.000 Essen, über 2.700 Stunden und die zweite Hälfte der Erdumrundung steuerte das Katsdorfer Essen auf Rädern-Team bei.
Über 200 Stunden nahmen sich Freiwillige des Besuchsdienstes Zeit für Hausbesuche bei gebrechlichen und vereinsamten Mitbürgern. Und stark gefragt war auch der mobile Rotkreuz-Markt, der 77 bezugsberechtigen einkommensschwachen Menschen in St. Georgen, Langenstein und Ried knapp 700 günstig Einkäufe gespendeter Lebensmitteln ermöglichte. Rund 250 Freiwilligenstunden hat das Team dafür eingebracht.

Standing Ovations für Brigitte Herbe und Frieda Ahorner

Minutenlange tosenden Applaus gab es zum Abschluss für Brigitte Herbe und Frieda Ahorner. Sie waren ohne ihr Wissen von der Kollegenschaft zu den Mitarbeiterinnen des Jahres 2019 gekürt worden. Zusammen mehr als 50 Jahre prägen die beiden im Journaldienst schon das Gesicht bei RK St. Georgen. Sie fungieren gleichermaßen als kompetente und herzliche Erstansprechpartnerinnen für die Bevölkerung und als liebevolle "Großmütter" der Dienstmannschaften, nehmen sich Zeit und haben immer ein gutes Wort für ihre Kollegen parat. Brigitte und Frieda, denen diese unerwartete Ehrung sichtlich nahe ging,  fungieren so als unverzichtbarer "sozialer Klebstoff", sind die guten Geister im Haus und fabrizieren legendäre Mehlspeisen für Kollegen wie auch RK-Ballbesucher. Sie bewahren viele liebgewonnene Wohlfühltraditionen und leben in ihrer ganz eigenen Interpretation täglich den RK-Leitspruch"Aus Liebe zum Menschen".

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