Jugendbildung
Perg & Baumgartenberg: Erste Demokratie-Peers an Schulen
Mit dem Peer-Modell bekommen Schüler die Möglichkeit, Workshops für ihre Mitschüler auf niederschwelliger Ebene anzubieten. Erstmals etablierte sich nun eine Ausbildung rund um das Thema Demokratiebildung. Vier Perger Schüler stellen sich der Ausbildung.
PERG/OÖ. Fake News, kritische Medienkunde und viele verschiedene Formen der Beeinflussung sind Schwerpunkte, mit der sich die Ausbildung der Demokratie-Peers beschäftigt. Das Konzept lehnt sich an die bereits etablierten Umwelt-Peers oder Sucht-Peers an und wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion, der Landesschülervertretung und dem Land Oberösterreich gestartet. Bei einer Tour durch alle sechs Schulstandorte, an denen seit Jahresbeginn bereits Peers arbeiten, konnte sich das Ausbildungsteam ein Bild vom Status quo machen.
Peer aus Europagymnasium Baumgartenberg
„Was ist Demokratie eigentlich genau, und warum dürfen wir froh sein, in einer Demokratie zu leben? Die Antwort auf diese und weitere Fragen sollte jeder von uns wissen, bevor man den Weg in die Wahlkabine antritt. Im Rahmen dieser umfassenden Demokratie-Peer-Ausbildung sollen sich Schüler mit demokratischen Grundprozessen, wie zum Beispiel Wahlen, intensiv auseinandersetzen“, meint AHS-Peer Leander Hidasi aus dem Europagymnasium Baumgartenberg.
Lücke im Lehrplan
Man könne sich nicht auf eine Lehrplanrevolution in naher Zukunft verlassen, meint der Projektkoordinator und Landesschulsprecher a. D. Julian Angerer. Für ihn gilt: "Die Peers sind ein erster Schritt, weil der aktuelle Lehrplan die benötigten Ressourcen im Demokratie- und Medienbereich einfach nicht hergibt. Es braucht hier dringend eine Anpassung, dass Jugendliche mehr Raum und Gespür für demokratische Werte erhalten. Wir nehmen ein reges Demokratieinteresse wahr."
"Man muss uns Jugendliche in jungen Jahren besser vorbereiten, ab 16 Jahren hat man in Österreich in Form von Wahlen ein wahnsinniges Mitbestimmungsrecht, die Vorbereitung ist hierfür das A und O."
Projektkoordinator Julian Angerer
Kritikkultur und EU-Bildung
Auch für Vereinsobmann Fabio König ist die Ausbildung mehr als nur ein Pilotprojekt, er bekräftigt: „Es geht dabei nicht nur um die Frage nach theoretischem Demokratiewissen, vielmehr sind es auch Fragen nach dem geschichtlichen Ursprung, was Demokratie die Jugend bedeutet, wie wir eine offene Kritikkultur an Schulen etablieren und auch eine umfangreiche EU-Bildung sicherstellen können. Bis zur Implementierung dieser Thematik in den Unterricht werden die Demokratie-Peers proaktiv an den Schulen Aufklärungsarbeit leisten – wir freuen uns darauf.“
Darum geht es
Um politische Bildung in Oberösterreich stärker zu verankern, sollen Maßnahmen gesetzt werden, um den Schülern in Oberstufen Demokratiebildung näherzubringen – dafür soll ein niederschwelliger Zugang gewählt werden.
Ziel der Ausbildung ist, Betroffene zu Beteiligten zu machen und somit Demokratiebildung an Oberösterreichs Oberstufen zu etablieren. Es geht um die Entwicklung eines oberösterreichischen Vorreiterprogramms zur Verankerung von politischer Bildung und Demokratiebildung in den Oberstufen. Nach dem Peer-Prinzip sollen Schüler anderen Schülern die Kernpunkte der Demokratie in Form von Workshops an AHS & BHS näherbringen.
Zum Jugendförderungsverein
Der Jugendförderungsverein will professionelle außerschulische Jugendarbeit für die oberösterreichischen Jugendlichen anbieten. Neben Videoformaten im Projekt UpperMedia, gibt es auch den zweiten Bereich mit einem umfassenden Angebot an Soft- und Hardskillworkshops. Der Verein bildet darüber hinaus auch Jungtrainer selbst aus, welche sich anschließend in den Klassenräumen Oberösterreichs bewegen.
Mehr zu Demokratie-Peers erfahren Sie hier
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