Aufregung in Baumgartenberg
Schottergrube soll nach Abbau nicht an die Gemeinde gehen

Kiesgrube im Bereich der Ortschaft Pitzing.
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  • Kiesgrube im Bereich der Ortschaft Pitzing.
  • hochgeladen von Michael Köck

Seit Jahren baut die Firma Hasenöhrl am Rande der Gemeinde Schotter ab. Danach sollten 5 Hektar Wasserfläche und 3,5 Hektar Grund um einen symbolischen Euro an die Gemeinde gehen. Die plante, dort das Naherholungsgebiet "Machlandsee" zu errichten. Daraus wird aber nichts – und das sorgt für einigen Unmut.

BAUMGARTENBERG. Die Kritik richtet sich an Bürgermeister Erwin Kastner (VP), der bei der vorigen Gemeinderatssitzung folgendes Vorgehen mitteilte: Der Teich bleibt im Besitz von Hasenöhrl, das Fischereinutzungsrecht geht für 50 Jahre an den Fischerbund Machland. Eine öffentliche Ausschreibung des Fischereirechts sei so nicht nötig. Kastner ist selbst kooptiertes Vorstandsmitglied in dem Fischerverein.

Unter Annahme zugestimmt

"Wir haben damals dem Abbau und der Förderung der Schottergrube unter der Annahme zugestimmt, dass rückgebaut wird. Und die Fläche danach an die Gemeinde übergeht. Das ist jetzt nicht der Fall", sagt Horst Bichler (SP). Auch Alfred Hani (FP) bezieht sich auf den Gemeinderats-Beschluss von 2009: "Es gab damals die klare Aussage, dass es danach um einen symbolischen Euro in Gemeindeeigentum übergeht. Das ist so niedergeschrieben worden und ich kann das nicht einfach auf die Seite schieben. Davon steige ich nicht runter. Die Fläche stellt einen Wert dar." Hani will nun mit der Bezirkshauptmannschaft Perg die rechtliche Situation klären. Für Bichler ist ein Naherholungsgebiet mit Teich und Spaziergang für die Allgemeinheit zentral. Auch in der ÖVP sind nicht alle Gemeinderäte glücklich.

"Steuerrechtliche Gründe"

Ortschef Kastner sagt zur BezirksRundschau: "Vor etwa einem halben Jahr hat Besitzer Hasenöhrl gesagt, dass aus steuerrechtlichen Gründen eine Rückgabe um einen symbolischen Euro nicht möglich sei. Das mussten wir leider so zur Kenntnis nehmen." Das sei in Gemeinde-Ausschüssen auch so besprochen worden. Das Projekt "Badesee" sei ohnehin "gestorben": Weil eine angrenzende Fläche im Norden – geplant für Liegewiese und Parkplätze – den Besitzer wechselte. Das Eintreten für den Fischerbund erklärt Kastner so: "Es werden jährlich hohe Fischereipachtbeträge genannt, der Fischerbund kann da nicht mithalten. Ich bin Bürgermeister für die Bürger. Der Verein besteht zu 100 Prozent aus Baumgartenbergern."

So geht es weiter

Bis Ende 2025 soll aufgrund einer Frist-Verlängerung noch Kies abgebaut werden. Hasenöhrl wird bei der Bezirkshauptmannschaft Perg ein Nachnutzungs-Konzept einreichen: Das Gebiet wird renaturiert und ein Rundweg um den Teich angelegt. Die Fläche wird frei zugänglich sein. Spannung verspricht die Gemeinderatssitzung am 9. Juli, bei der das Thema wieder zur Sprache kommt.

Fischerbund segnet Pacht für 50 Jahre ab

Bei einer außerordentlichen Generalversammlung des Fischerbundes Machland am 3. Juli soll der ab 2026 gültige Pachtvertrag mit Schottergruben-Besitzer Hasenöhrl abgesegnet werden. Die Pacht liegt laut Bürgermeister Erwin Kastner "unter 5.000 Euro im Jahr". Sollte sich der Fischerverein auflösen, geht die Pacht in Gemeindebesitz über.
Johann Fischl vom Fischerbund Machland sagt: "Wir sind ein kleiner Verein mit 40 aktiven und 15 unterstützenden Mitgliedern. Warum sollten wir die Gelegenheit nicht nutzen? Wir werden die Fläche und das Gelände rundherum entsprechend betreuen, das steht auch im Vertrag." Man werde ansuchen, dass die Fläche aus dem Jagdgebiet herauskommt. Das Wasser soll laut Fischl nicht frei zugänglich sein. Durch eine beschränkte Zahl an Fischern soll es "überschaubar" bleiben.

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