St. Georgen an der Gusen ruft den Klimanotstand aus
Mühlviertler Ort will als Gemeinde Beitrag leisten und "aufrütteln"
ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Die 4.200-Einwohner-Gemeinde hat in der Vorwoche bei der Gemeinderatssitzung den Klimanotstand ausgerufen. Ein entsprechender Antrag von Bürgermeister Erich Wahl (SP) wurde einstimmig angenommen. "Wir binden uns als Gemeinde daran, bei Entscheidungen auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zu achten", sagt Wahl. "Die derzeitige Situation stellt aus unserer Sicht eine Krise dar. Auch im Gemeindebereich sind Maßnahmen nötig, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Folgen für die Bevölkerung gering zu halten." Zudem soll das Bewusstsein bei Privathaushalten gestärkt werden.
Maßnahmen geplant
St. Georgen unterstützt damit als eine der ersten Gemeinden Oberösterreichs die weltweit aufkeimende "Fridays for Future"-Bewegung. Der Beschluss im Gemeinderat ist mit einer Reihe von Maßnahmen verknüpft. So sollen Baumbepflanzungen auf öffentlichen Plätzen forciert werden. Auch im mehrgeschoßigen Wohnbau soll vermehrt Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Bis 2030 will man als Gemeinde Co2-neutral bilanzieren. Dazu beitragen soll ein zweites Biomasseheizwerk. Außerdem will man bei Neubauten Zersiedelung vermeiden, dafür im Zentrum verdichten.
St. Georgen ist seit den 1990er-Jahren bemüht, Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Unter anderem wurde 2006 das erste Biomassenahwärmewerk errichtet. 2015 wurden 400 kWpeak Photovoltaik auf öffentlichen Dächern und erste Elektro-Tankstellen geschaffen. Am Bauhof verkehren bereits E-Fahrzeuge, ein E-Auto steht den Bürgern kostenlos zur Verfügung.
Am 2. Juli wurde die Gemeinde im Biologie-Zentrum Linz zur "Bienenfreundlichen Gemeinde" ernannt – siehe Bericht.
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