Junge Sanis als Geburtshelfer
Stefan und Stephan halfen dem eiligen Noah auf die Welt

- Stefan Aistleitner und Stephan Herbe freuten sich beim Besuch in Enns mit David und Esther Di Lallo und deren Töchterchen Shiloh über den kerngesunden Familienzuwachs.
- Foto: Eckhart Herbe
- hochgeladen von Eckhart Herbe
Beide sind jung, bei beiden ist der Sanikurs weniger als ein Jahr her. Aber gehandelt haben der Luftenberger Stefan Aistleitner und der Rieder Stephan Herbe wie erfahrene Profis. Auch wenn es sich keiner der beiden je träumen hätte lassen, nach so kurzer Zeit bei einem erfreulichen Notfall am Pfingstsonntag gleich voll gefordert zu sein. Gemeinsam mit dem Team des NEF2 Linz-Ansfelden wurden die beiden Jungrotkreuzler aus St. Georgen/Gusen zu Geburtshelfern bei einer Ennser Familie.
ST.GEORGEN/GUSEN, ENNS. Die beiden jungen Männer - Stefan Aistleitner (20) ist gerade Zivi, Stephan Herbe (19) wird dann im Herbst ebenfalls den Zivildienst antreten - sprangen von der Nachbardienststelle St. Georgen für einen scheinbaren Routineeinsatz auf der anderen Seite der Donau ein.
Die 32-jährige Ennserin Esther Di Lallo sollte zur Entbindung ihres zweiten Kindes nach Linz transportiert werden. "Zweites Kind, 6 Minuten Wehenabstand, alles ruhig - das hat nach einer ganz normalen Fahrt ausgesehen. Wir haben die werdende Mutter heruntergetragen und sie hat es sich im Auto auf der Trage bequem gemacht" erzählen die beiden Namensvettern.
Geburt am Pannenstreifen
Doch dann platzte plötzlich die Fruchtblase und die Wehenabstände sanken schnell auf eineinhalb Minuten. So verständigten die jungen Sanis das Notarztteam des NEF2 aus Ansfelden, das praktischerweise gerade in der Nähe auf der Autobahn unterwegs war. Der Transport nach Linz ins Keplerklinikum schien weiterhin möglich, der Notarzt stieg aber sicherheitshalber in den Rettungswagen um. Eine gute Entscheidung, denn der kleine Noah hatte anderes im Sinn. Bereits nach wenigen Autobahnkilometern setzten die Presswehen ein und der Rettungswagen wurde am Pannenstreifen zum Kreißsaal umfunktioniert. Nur einige Minuten später konnten Notarzt und Sanis um 18.15 Uhr der überglücklichen Mutter Esther einen gesunden Sohn mit 52cm Größe und 2830g Gewicht in die Arme legen. Dieser wird auf die Frage nach seinem Geburtsort künftig wohl auf die ungewöhnliche Adresse "Westautobahn A1 Höhe St Florian" verweisen können. Mama und Baby wurden nach der Erstversorgung zur weiteren Betreuung in die Landesfrauen- und Kinderklinik MC4 gebracht. Papa David (43) und Noahs große Schwester Shiloh erfuhren erst von dort vom turbulenten Start des Familienzuwachses.
Familiäre "RK-Geburtshelfertradition" fortgeführt
Terminbedingt erst einige Tage später - Stephan Herbe hat zwischenzeitlich erfolgreich die Matura an der HTL Leonding bestanden - konnten die beiden RK-Geburtshelfer bei einem Besuch in Enns "ihr" Baby dann in aller Ruhe bewundern und mit Familie Di Lallo den guten Verlauf feiern. Stephan Herbe führt übrigens eine nicht planbare familiäre Rotkreuztradition fort: Sein Vater Uwe und sein Onkel Eckhart halfen als Sanis 1999 in Mauthausen, damals allerdings bereits im elterlichen Wohnzimmer, ebenfalls einem Buben ans Licht der Welt.



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