Touristen-Attraktion wird zum Streitthema
Gekränkter Besitzer der Bucklwehluckn in St. Thomas lässt den Aussichtsplatz zuwachsen.
ST. THOMAS. Die Wintersperre für sein Privatgrundstück mit der „Bucklwehluckn“ hat Robert Neulinger aufgehoben. Die Kränkung sitzt aber tief. Besucher der einzigartigen Fremdenverkehrs-Attraktion werden dies in den kommenden Jahren zu sehen bekommen. Äste und Sträucher dürfen ab sofort nicht mehr entfernt werden. Die wunderbare Aussicht wächst zu. Wird trotzdem etwas ausgeschnitten oder verändert, wird das von Robert Neulinger als Besitzstörung geahndet und abgesperrt.
„Als geringfügige Gegenleistung für das in der Vergangenheit große und selbstlose Entgegenkommen der Familie Neulinger hätte ich für meine Gerätschaften das alte Zeughaus kaufen wollen. Das ging nicht. Ich kann mir die FF-Garagen von der Gemeinde mieten und muss zahlen. Ich dagegen stelle der Gemeinde, dem Tourismusverband, allen, die Bucklwehluckn unentgeltlich zur Verfügung. Andere verdienen damit. Mir kommt man nicht entgegen“, klagt Neulinger. Jetzt hat er die Bänke der Gemeinde von der Bucklwehluckn entfernt und eigene aufgestellt. Er duldet keine fremden Sachen auf seinem Grundstück mehr.
Robert Neulinger unterschreibt auch den von der Gemeinde St. Thomas vorgelegten siebenseitigen Dienstbarkeitsvertrag nicht. Für ihn kommt dieser Vertrag „fast einer Enteignung“ gleich. So heißt es dort: „Robert Neulinger erteilt für sich und seine Rechtsnachfolger seine ausdrückliche, unwiderrufliche und unbedingte Einwilligung, dass aufgrund dieses Vertrages ob der Liegenschaft (Bucklwehluckn, Anm. der Redaktion) das Gebrauchsrecht zugunsten der Marktgemeinde St. Thomas …einverleibt wird.“ Für Schadens-
ansprüche würde die Gemeinde aufkommen.
Gemeinde soll Turm bauen
„Die öffentliche Zur-Schau-Stellung meines Besitzes bringt für mich keine Vorteile, sondern viele persönliche Nachteile, Ärgernisse, Einschränkungen und Kränkungen“, meint Neulinger im Gespräch mit der BezirksRundschau.
Bald wird der schöne Aussichtspunkt zugewachsen sein. Dann könne ja die Gemeinde in der Nähe einen Aussichtsturm errichten, so wie andere Gemeinden auch, meint der Thominger. Die BezirksRundschau informierte die Gemeinde St. Thomas über die Aussagen Robert Neulingers. Verantwortliche in der Gemeinde möchten aber dieses Thema vorerst nicht öffentlich kommentieren. Jährlich besuchen rund 30.000 Tagesausflügler St. Thomas. Die meisten davon auch die Bucklwehluckn.
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Die Bucklwehluckn ist ein Durchkriechstein, dessen Tradition bis in die Urgeschichte reichen dürfte. Nach altem Glauben hilft ein Durchschlüpfen von Ost nach West gegen Kreuzschmerzen und rheumatische Beschwerden.
Hervorragender Aussichtspunkt, Besichtigung derzeit jederzeit noch möglich.
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