Unfallgefahr: Hier heißt es aufpassen

- <f>Im Bereich</f> rund um das Verkehrs-Nadelöhr Donaubrücke Mauthausen treten gehäuft Unfälle auf.
- hochgeladen von Michael Köck
Verkehrs-Bilanz: Fast 1.500 Unfälle auf Pergs Straßen im Vorjahr – Analyse von Gefahrenstellen.
BEZIRK PERG (mikö). Die Perger Straßen sicherer machen: Darüber beraten Bezirkshauptmannschaft (BH) und Polizei regelmäßig. Im Vorjahr gab es mehr als 1.400 Unfälle, bei über 300 wurden Menschen verletzt. Besonders tragisch: 2017 starben gleich fünf Personen. "Bei schweren Unfällen schauen wir uns zeitnah an, ob verkehrstechnisch etwas geändert werden kann", informiert Christina Pilsl, Leiterin der Sicherheitsabteilung der BH Perg. "Wir können beispielsweise Sperrlinien und Geschwindigkeitsbeschränkungen verordnen, bauliche Maßnahmen aber nur anregen." Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse von sogenannten Unfallhäufungsstellen. In der mehrjährigen Auswertung, in der 2017 aber noch nicht berücksichtigt ist, zeigt sich: Rund um das Verkehrs-Nadelöhr Donaubrücke Mauthausen treten gehäuft Unfälle auf. "Durch den Rückstau bei der Ampel ergibt sich eine Gefahrenstelle", weiß Bezirkspolizeichef-Stellvertreter Andreas Lumetsberger.
B3 und St. Georgen/Gusen
Gut aufpassen heißt es an den B3-Kreuzungen: Im Bereich Oberwagram, Naarn, und in Furth, Schwertberg, kommt es zu Unfällen. Die Anbindung zur Kreuzung Perg-Süd ist ebenfalls ein Gefahrenherd. Als Unfallhäufungsstelle ist auch die Kreuzung Kolbing – Daiming in Baumgartenberg ausgewiesen. In St. Georgen/Gusen trägt das hohe Verkehrsaufkommen dazu bei, dass es öfter kracht: Rund um den Marktplatz, an der Kreuzung Gusentalstraße und im Bereich Steinsiedlung. Weitere Unfall-Hotspots: Perg (Abschnitt der Linzer Straße, Mitterberg, Lawog- bis Roseggerstraße), Kreuzung Schwertberger Straße, Baumgarten in Windhaag.
Zudem scheint auch die B119 auf Höhe Hornberg, Dimbach, in der Auflistung auf. 2017 ist aber ein Unfall-Rückgang auf der berüchtigten Biker-Strecke festzustellen: Von Grein bis zur Bezirksgrenze gab es im Vorjahr "nur" acht Motorradunfälle. Im Jahr davor waren es doppelt so viele. "Hauptgrund ist sicher die 70 km/h-Beschränkung", sagt Lumetsberger. Einen Einfluss könnten auch verstärkte Überwachung und Aktionen zur Bewussteinsbildung durch Anrainer haben. Ein Drittel der Unfälle in Österreich passiert aus Unachtsamkeit oder Ablenkung. Im Bezirk Perg gab es einen starken Anstieg bei Organmandaten wegen Telefonieren ohne Freisprechanlage. Hauptrisikogruppe im Verkehr ist die Altersgruppe zwischen 15 und 25 Jahren. Stark im Steigen ist die Führerscheinenteignung aus gesundheitlichen Gründen. "Aufgrund der demographischen Entwicklung, früher hatte eine 80-jährige Frau keinen Führerschein. Es betrifft aber auch Personen mit psychischer Erkrankung, Alkohol- oder Drogenproblemen", so Pilsl.
Verkehrszahlen 2017:
•321: Verkehrunsfälle mit Personenschaden gab es im Vorjahr im Bezirk Perg. Diese Zahl war in den vergangenen Jahren recht konstant. Die Anzahl an Unfällen mit Sachschaden lag bei 1.416.
•5: Menschen starben bei Unfällen auf den Perger Straßen – 2016 waren es 2.
•36: Personen verletzten sich bei Unfällen mit Motorrad. Im Jahr davor waren es noch 44.
Wie wird eine Unfallhäufungsstelle definiert?
Eines von zwei Kriterien muss erfüllt sein: 1. Mindestens drei gleichartige Unfälle mit Personenschaden in drei Jahren und der Relativkoeffizient größer gleich 0,8 – eine Maßzahl, die die Verkehrsstärke berücksichtigt. 2. Mindestens fünf Unfälle mit Personen- und Sachschaden in einem Jahr. Örtlich zusammenhängende Stellen werden als Unfallhäufungsstrecke behandelt.



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