Rocky Mountains
Klassensieg bei legendärem Bergrennen mit Rennauto aus Münzbach

Der vom Münzbacher Unternehmen Jubu Performance gebaute Radford P62-2 Pikes Peak Special bei dem Rennen. | Foto: Hackstone/JUBU Performance
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  • Der vom Münzbacher Unternehmen Jubu Performance gebaute Radford P62-2 Pikes Peak Special bei dem Rennen.
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Am Sonntag ging in den Rocky Mountains der diesjährige Pikes Peak Hillclimb über die Bühne. Der in Münzbach gebaute Radford P62-2 Pikes Peak Special von Jubu Performance sorgte dort bereits bei seinem ersten Antritt mit dem überraschenden Klassensieg für eine Sensation in den USA.

MÜNZBACH, COLORADO. Profi-Rennfahrer Tanner Foust konnte mit dem Renner aus Münzbach nicht nur ersten Platz in seiner Klasse, sondern sogar den 8. Gesamtrang über alle Klassen hinweg erringen. Das legendäre Bergrennen stellte dabei Fahrer und Technik gleichermaßen vor große Herausforderungen, denn das Ziel der fast 20 Kilometer langen Strecke liegt auf atemberaubenden 4.301 Metern Seehöhe. Außerdem fehlen in den meisten der 156 zu bewältigenden Kurven jegliche Leitplanken - und das bei bis zu 1.000 Meter tiefen Abgründen direkt neben der Strecke.

"Bei so einem Rennen darf nichts daneben gehen"

Die Fahrer müssen wegen der Anstrengung in großer Höhe beim Rennen sogar extern mit Sauerstoff versorgt werden, auch der Motor verliert in der dünnen Luft massiv an Leistung und Kühlung. Am Pikes Peak bleibt somit kein Platz für technische oder menschliche Fehler, jedes noch so kleine Problem kann sich auf diesem Berg fatal auswirken. „Bei so einem Rennen darf wirklich nichts daneben gehen, daher war es für uns trotz der kurzen Projektlaufzeit wichtig nicht nur ein schnelles, sondern auch ein besonders zuverlässiges und sicheres Auto zu bauen“, so Geschäftsführer Martin Jung zum Entwicklungsansatz von Jubu Performance.

Fahrzeug für Unternehmen von Jenson Button gebaut

Für Radford Motors, dem Auftraggeber und Unternehmen von Formel-1-Weltmeister Jenson Button, baut Jubu bereits seit einiger Zeit die Hochleistungsmotoren sowie Getriebeeinheiten für die jeweiligen Straßenmodelle. Für das Pikes Peak Rennauto wurden die Münzbacher nun aber mit dem Bau des gesamten Fahrzeuges betraut. Martin Jung: „Wir haben Radford auch schon bei den Serienautos in der Entwicklung unterstützt. Da das Team offensichtlich sehr zufrieden mit unseren Leistungen war und wir außerdem über viel Rennsporterfahrung verfügen, vertrauten Sie uns beim Pikes Peak Projekt den gesamten Bau des Fahrzeuges inklusive der Entwicklung des 700-PS-Rennmotors, des Renngetriebes und der gesamten Elektronik an. Bis auf die Karosserie wurde das Fahrzeug im Grunde bei uns gebaut.“

Finale Montagen in Kalifornien

Vergangenen Mai wurde das Auto nach Kalifornien transportiert um die Carbon-Karosserie sowie Aerodynamik-Teile zu montieren und das Gesamtpaket ausgiebig zu testen. Dazu ist das Jubu-Team mehrmals in die USA gereist, hat das Radford-Team in Kalifornien unterstützt und das Auto technisch betreut. Die letzten beiden Wochen verbrachte die Jubu-Crew für finale Tests, Qualifying und Rennen dann direkt am Pikes Peak.

"Oft nächtelang am Projekt gearbeitet"

Der überraschende Radford-Sieg in der „Exhibition Class“ ist als Sensation gewertet worden, weil die Tücken des legendärer Berges in den Rocky Mountains oft selbst große Werks-Rennställe jahrelang an den Rand der Verzweiflung gebracht haben - Ausfälle sind am Pikes Peak die Regel und nicht die Ausnahme. Umso stolzer zeigt sich Jung: „Für uns war es allein schon eine Ehre, dass uns ein Formel-1-Weltmeister den Bau seines Rennwagens anvertraut und beim Rennen war das Ziel eigentlich nur, dass wir heil oben ankommen. Der Klassensieg ist nun schon einigermaßen überwältigend für uns. Jedenfalls bin ich froh, dass wir mit so einem großen Erfolg nach Hause kommen können, denn das gesamte Jubu-Team hat die letzten Monate oft nächtelang am Projekt gearbeitet und sich den Sieg auf jeden Fall redlich verdient."

Ein Teil des JUBU-Teams befindet sich derzeit noch in den USA und macht das Fahrzeug für den Transport nach England bereit, denn dort wird im Juli Jenson Button beim Goodwood Festival of Speed damit den nächsten renommierten Berg erklimmen.

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