Nachwahl
Baumgartenberg hat nach 30 Jahren einen neuen Bürgermeister
BAUMGARTENBERG. Gerhard Fornwagner (VP) ist neuer Bürgermeister der 1.800-Einwohner-Gemeinde. Der Gemeinderat wählte den bisherigen Vize-Ortschef in seiner Sitzung am 11. September im Marktstadl zum Nachfolger von Erwin Kastner, der das Amt genau 30 Jahre ausübte. Fornwagner erhielt in der geheimen Wahl 14 Ja-Stimmen und 5 Nein-Stimmen. Zur neuen Vizebürgermeisterin wählte die ÖVP-Fraktion einstimmig Christina Brunner. Die Angelobung der neuen Gemeindespitze nahm Bezirkshauptmann Werner Kreisl vor. Kreisl und ÖVP-Bezirksparteichef Bürgermeister LABg. Anton Froschauer aus Perg stellten sich nach der Sitzung mit Grußworten ein. Ein kleiner Umtrunk mit Imbiss fand danach vor dem Marktstadl im Freien statt. Auf eine größere Feier wurde aufgrund der Corona-Situation verzichtet.
Das ist der neue Bürgermeister
Gerhard Fornwagner ist politisch kein unbeschriebenes Blatt. Der heute 45-Jährige sitzt seit 1997 im Gemeinderat, sechs Jahre wirkte er als Vizebürgermeister. In seiner Jugend war er politisch in der JVP als Orts- und Bezirksobmann engagiert. Beruflich arbeitete er fast 30 Jahre bei der Firma Engel in St. Valentin in der Montage. Nun wird er das Bürgermeisteramt hauptberuflich ausüben. Fornwagner engagiert sich seit Jahren in den örtlichen Vereinen: Als Obmann des Musikvereins, stellvertretender Obmann der Union sowie als Mitglied im Kirchenchor. Was ihm besonders wichtig ist? "Für alle Bürger da sein" und "das Wohl der Menschen in Baumgartenberg in allen Lebenslagen". Außerdem betont er die Themen Vereine, Bildung und Arbeit.
Von der Ersatz-Gemeinderätin zur Vizebürgermeisterin
Für Christina Brunner ist es ein großer Sprung: Seit 2015 war sie für die Volkspartei als Ersatz-Gemeinderätin aktiv – nun steigt sie zur Vizebürgermeisterin auf. Die 46-jährige dreifache Mutter betreibt mit ihrem Mann einen Rindermastbetrieb. Seit diesem Jahr versorgt das Landwirte-Ehepaar die Radfahrer am Donauradweg in Form von "Brunners Zwischenstopp".
Anliegen sind Brunner – von 2008 bis 2020 fungierte sie als Ortsbäuerin – die Landwirtschaft und christliche Werte. Sie saß zwei Perioden im Pfarrgemeinderat und ist wie der Bürgermeister Mitglied im Kirchenchor. Früher leitete sie die Mütterrunde sowie die Landjugend. Als wichtige Themen gibt sie den Bereich Familie und Soziales sowie das Helfen an.
Nach 30 Jahren das Amt zurückgelegt
In der Machland-Gemeinde geht mit dem Abschied von Erwin Kastner – der bis zum Ende der Periode im Herbst 2021 Gemeinderat bleibt – eine Ära zu Ende. Seit 11. September 1990 prägte er das Geschehen in Baumgartenberg als Gemeindeoberhaupt ganz entscheidend mit. In drei Jahrzehnten ist viel passiert. Etwa der Kampf, die Donauuferbahn zu attraktivieren, zwei Hochwasser-Katastrophen und der Bau des Machlanddamms. Kastner erzählt auch gerne von der Gemeinde-Entwicklung – allem voran als Schulstadt. Baumgartenberg hat mit Stand Ende August 1.810 Einwohner – der höchste Wert in der Geschichte des Orts. "Dienen und für die Menschen da zu sein, war immer mein Motto", schrieb Kastner jüngst im Bürgermeisterbrief. Und: "Als Bürgermeister konnte ich die Entwicklung in Baumgartenberg und der Region ein wenig mitlenken. Es ist schön, wenn am Ende des Weges die Saat aufgeht und nachhaltig Spuren hinterlässt."
Mit einem Buch, das im Herbst erscheint, blickt er auf seine insgesamt 40 Jahre als Kommunalpolitiker – davon 30 Jahre als Bürgermeister – zurück.
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