Bad Kreuznerin will bäuerliche Unternehmerin werden

- Bernadette Radlmüller aus Bad Kreuzen.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Fabian Buchberger
BAD KREUZEN. Bäuerinnen, die selbstbewusst ihren Arbeitsplatz am Bauernhof schaffen, werden seit 2009 alle zwei Jahre von der Landwirtschaftskammer OÖ mit dem Titel „Die bäuerliche Unternehmerin“ ausgezeichnet. 16 Kandidatinnen kamen in die engere Auswahl. Bei der Rieder Messe am 6. September wird die Siegerin gekürt.
Die Kandidatinnen haben ihre Berufung in der Landwirtschaft gefunden. Fast alle haben einen anderen Beruf erlernt und sind durch Heirat oder Hofübernahme zu bäuerlichen Unternehmerinnen geworden. Alle Kandidatinnen absolvierten umfangreiche Ausbildungen, denn auch in der Urproduktion ist Fachwissen wichtig, um gleichwertiger Partner in der Betriebsführung zu sein. Eine Besonderheit ist, dass die Betriebsleiterinnen auf Erwerbskombinationen setzen. Sie sehen die Zukunft nicht im Wachstum durch die Betriebsgröße, sondern in der Entwicklung eines Einkommensstandbeines, das in der Region, in der Gesellschaft oder bei speziellen Konsumentengruppen Einkommen bringt.
„Wir wollen mit diesem Wettbewerb zeigen, dass Frauen selbstständig auf Höfen arbeiten und ihren Arbeitsplatz zu Hause schaffen. Umfragen zeigen, dass Frauen in der Landwirtschaft vor allem die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Selbstständigkeit schätzen“, betont die Vorsitzende des Bäuerinnenausschusses Annemarie Brunner.
Bernadette Radlmüller geht für Perg ins Rennen
Aus dem Bezirk Perg geht die Bad Kreuznerin Bernadette Radlmüller an den Start. Sie hat auf einen Familienbetrieb eingeheiratet und gemeinsam mit ihrem Mann den Betrieb übernommen, obwohl sie beide außerhalb der Landwirtschaft tätig waren. Wichtig ist der vierfachen Mutter die Erhaltung des Hofes und selbst die Lebensmittel zu erzeugen, die die große Familie braucht. Seit 2014 ist sie alleinige Betriebsführerin und in die Mutterkuhhaltung mit der gefährdeten Rasse „Waldviertler Blondvieh“ umgestiegen. Zusätzlich werden auf dem Hof aufgrund des großen Konsumentenechos mittlerweile 15 verschiedene Erdäpfelsorten erzeugt. Als Bernadette Radlmüller um die Anerkennung als Biobetrieb ansuchte, musste am Hof nur die Auslaufluke für die Hühner vergrößert werden, ansonsten erfüllte der Betrieb bereits alle Bio-Vorschriften. Radlmüllers Motto auf dem Hof ist die Nachhaltigkeit. Ein Ziel von ihr ist es, ein „Arche Hof“ zu werden, das sind Höfe, die besonders auf die Erhaltung gefährdeter Tierarten achten.
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