Ein Biologe aus Überzeugung und großer Leidenschaft
- Fritz Gusenleitner weiß wo er Insekten, Käfer oder Bienen findet.
- hochgeladen von Elisabeth Glück
ST.GEORGEN/GUSEN. Er ist einer der beliebtesten und kompetentesten Ansprechpartner wenn es um Insekten, Bienen, Hornissen oder gar seltene Pflanzen und Blumen in unserem Bundesland geht. Fritz Gusenleitner aus St. Georgen an der Gusen ist studierter Biologe und arbeitet seit 1981 im Biologiezentrum Linz. 2014 hat er die Leitung übernommen. Die Liebe zur Natur und sein Engagement als Biologe wurden ihm bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater, ebenfalls Biologe, ist heute 88 Jahre alt, arbeitet und publiziert noch immer wissenschaftlich und diente dem Sohn als ideales Vorbild. Kein Wunder begann Fritz Gusenleitner bereits im Alter von nur vier Jahren seine erste Insektensammlung anzulegen.
Hohes Engagement
Nach dem Biologiestudium leitete er mit nur 24 Jahren die Sammlung "wirbelloser Tiere" und später dann die Sammlung "Entomologie" im Landesmuseum Linz. Mit großem Einsatz und Engagement war er auch die treibende Kraft für die Errichtung des Biologiezentrums, das heute zu den 34 bedeutendsten Naturmuseen Europas zählt. Und er war auch federführend bei der Entwicklung der Biodiversitätsdatenbank „ZOBODAT“, Europas größten Literaturportal. „Mein wissenschaftlicher Bereich sind allerdings die Wildbienen, von denen es allein in Österreich 700 Arten und weltweit 20.000 Arten gibt“, meint der Biologe von dem es bereits unzählige Publikationen gibt. Er betreut auch eine biologische Zeitschrift, die von 5000 bewerteten Zeitschriften weltweit, auf Platz fünf rangiert.
Zukunftssorgen
Große Sorgen bereitet dem Biologen der heutige Umgang mit der Natur. „Der Artenschwund ist eine Tatsache und leider gibt es im Grunde niemanden, der sich dagegen einsetzt“, ist Fritz Gusenleitner entsetzt. „Die Bewahrung unserer Artenvielfalt ist die Grundvoraussetzung zur Absicherung unserer Lebensqualität und folglich unserer Zukunft. Die Insektenbestäubung muss als unersetzlicher Teil der Lebensmittelproduktion gesehen werden und ist notwendig, um unsere bunte Pflanzenwelt zu erhalten“, warnt er vor dem weiteren Verschwinden vieler Insekten und Pflanzen.
Einzigartiges Gusental
Besonders das weitgehend unverbaute Gusental ist Heimat für viele Insekten, Tiere und Pflanzen. So gibt es hier noch ein geringes Vorkommen von Hirschkäfern, den dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, die Grüne Flussjungfer (Libellenart), die Spanische Fahne (Bärenspinner) und natürlich den Fischotter. Bei den Pflanzen sind Raritäten wie die Wein-Rosen mit ihren duftenden Laubblättern, der Breitblättrige Fingerwurz, der Acker-Wachtelweizen (er ist oberösterreichweit nur mehr im Gusental zu finden), die echte Ochsenzunge, Essig-Rosen und das großblütige Habichtskraut noch im Gusental beheimatet.
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