Wolfgang Wimmer
"Jeder einzelne Euro, der in der Region bleibt, hilft"
Mit welchen Erwartungen Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Wolfgang Wimmer in das Jahr 2021 blickt.
BEZIRK PERG. Die Prognosen in Industrie und Bau, die wesentlichen wirtschaftlichen Treiber der Region, seien im Moment tendenziell sehr positiv. Die Arbeitslosenquote im Bezirk Perg liegt bei vier Prozent. "Kurzarbeit hat viel abfedern können. Man kann noch nicht abschätzen, wie stark die Arbeitslosenzahlen bei Beendigung der Förderungen ansteigen werden", sagt Wimmer.
Ein Ausblick fällt schwer
Hinter 2021 steht generell ein Fragezeichen: "Noch nie war es so schwer vorherzusagen, was im kommenden Jahr wirtschaftlich abgehen wird", so Wimmer. "Zu unsicher ist es noch zu sagen, ob die Impfung zugleich den Re-Start einläutet." Was ihm zu denken gibt: "Dass es immer schwerer wird, von den Menschen Solidarität – siehe Gratistests – einzufordern. Wir werden eine mindestens 50-prozentige Durchimpfung brauchen, damit wir endlich wieder zu einem normalen Leben zurückkommen können."
Der mögliche Schlüssel für den Re-Start
Gerade das gemeinsame "Anpacken" sei aber nötig, um wieder durchzustarten. Einen möglichen Schlüssel sieht Wimmer in der "Werte-Schätzung". Er präzisiert: "Schätzen wir unseren Arbeitsplatz noch, oder ist es nur noch eine lästige Verpflichtung, um Geld zu verdienen? Schätzen wir noch eine freundliche, kompetente Beratung bei offenen Geschäften? Schätzen wir noch eine belebte Innenstadt? Schätzen wir noch innovative Unternehmer, die mit aller Sorgfalt schwierige Entscheidungen treffen müssen?" Die Pandemie habe gezeigt, wie sehr etwas fehlt, wenn wir es nicht mehr haben. Etwa der gemeinsame Austausch im Wirtshaus, ein feines Essen mit Freunden, Konzerte, Reisefreiheit. Darin liege der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg 2021: "Gehen wir in unsere Geschäfte, verzichten wir auf viele Dinge im Onlinehandel, buchen wir im Reisebüro um die Ecke. Geben wir unserem Fitnessstudio Zeit zum Rückzahlen der Beiträge während des Stillstandes.
Jeder einzelne Euro, der in der Region bleibt, hilft."
Wimmer bleibt insgesamt positiv: "Wir haben in den vergangenen 20 Jahren Hochwasser und Wirtschaftskrise getrotzt. Deshalb kommen wir auch da mit zusätzlichem Engagement durch. Und das wertschätze ich so an unserem Bezirk."
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