Strasser Markt

Küche derzeit geschlossen – auch im Handel fehlen Mitarbeiter

Viele offene Stellen bei geringer Arbeitslosigkeit: Immer mehr Betriebe tun sich schwer, Mitarbeiter zu finden.

PERG. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) Perg waren Ende Februar 872 Jobs ausgeschrieben – siehe Daten. Besonders betroffen sind die Bereiche Handel mit 89 fehlenden Mitarbeitern und Beherbergung/Gastro mit 60 freien Stellen. Ein Lied davon singen kann der Lebensmittel-Händler Strasser-Markt mit Standorten in Perg und Naarn.

Mitarbeiter werden gesucht

In Perg betreibt man auch eine kleine Gastronomie mit täglich frisch gekochtem Menü und Salatbuffet. Eigentlich. Denn das Mittagsmenü gibt es seit bald zwei Jahren nicht mehr. 40 bis 80 Portionen Essen wurden täglich ausgegeben. Die Kantine diente gerade älteren Menschen auch als beliebter Treff. "Wir hatten einige Stammtische", sagt Stefan Strasser. Die Grundidee des Großvaters sei es auch gewesen, hier Lebensmittel vom Geschäft sinnvoll zu verwerten. Die Ursache für die geschlossene Küche: Es fehlt an Köchin bzw. Koch.

Fehlende Lehrlinge

Der Gastro-Bereich ist aber nicht das einzige Sorgenkind. Auch im Handel fehlen Mitarbeiter – für Feinkost sowie an der Kassa. Und: Es bewerben sich kaum Lehrlinge, man könnte vier bis fünf aufnehmen. Seit rund fünf Jahren seien es deutlich weniger geworden, erzählen Strasser und die stellvertretende Marktleiterin Birgit Reiter. Derzeit beschäftigt man in Perg und Naarn 52 Mitarbeiter, es sollten 58 sein. "In der Branche sucht eigentlich jeder. Viel wird auf Anschlag erledigt, zum Teil mit Überstunden abgedeckt."

Familienbetrieb – "Miteinander im Vordergrund"

Man freue sich über jede Bewerbung – auch von Quereinsteigern, die man selbst ausbilde. "Wir sind ein seit 95 Jahren bestehender Familienbetrieb, haben weit über 100 Lehrlinge ausgebildet", sagt Strasser. "Ich glaube, dass bei uns das Miteinander im Vordergrund steht. Es wird darauf geschaut, nicht so unter Druck zu arbeiten", betont Reiter. Rund 90 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen. Es gebe wenig Fluktuation, bei den Arbeitszeiten werde auf die Angestellten Rücksicht genommen. Wichtig seien freundliches Auftreten und Freude am Kontakt mit Menschen.

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