Emotionaler Abschied
Rieder Traditionsbäckerei Neuhauser sperrte zu

Wilhelm Neuhauser hatte den Betrieb 1987 von seinem Vater übernommen. Aushängeschilder waren das Roggenbrot und die Kipferl. | Foto: Neuhauser
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  • Wilhelm Neuhauser hatte den Betrieb 1987 von seinem Vater übernommen. Aushängeschilder waren das Roggenbrot und die Kipferl.
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Mit der Bäckerei Neuhauser hat ein Traditionsunternehmen seine Tore für immer geschlossen.

RIED IN DER RIEDMARK. Ein langes Kapitel Unternehmensgeschichte endete mit 30. Juni: Seit 1896 bestand in der Ortschaft Obenberg eine Bäckerei. Wilhelm Neuhauser senior hatte den Betrieb 1960 übernommen. Sein Sohn Wilhelm führte ihn ab 1987. Seit längerer Zeit hatte der Bäckermeister nach einem Nachfolger gesucht. Weil man derzeit kaum Fachkräfte findet, wurde daraus aber nichts.

Bei älteren Kunden flossen Tränen

Zuletzt werkten 14 Mitarbeiter bei Neuhauser, mehrere davon arbeiteten neben der Pension oder treten jetzt in den Ruhestand. So wie Wilhelm Neuhauser, der mit 15 Jahren eine Lehre anfing und nun mit 60 Jahren aufhört. Den Abschied beschreibt er als sehr emotional. Bei älteren Kunden flossen Tränen. Die letzten zwei Wochen seien überhaupt hektisch gewesen: "Manche Leute haben unser Brot gehortet. Es gab Kunden, die 20 bis 30 kg Brot eingefroren haben. Das zeigt uns, dass wir einiges richtig gemacht haben und freut uns sehr. Am letzten Tag kamen auch viele Kunden mit Geschenken", sagt Neuhauser. Ein musikalisches Servus bereitete die Marktmusikkapelle Ried den Bäckersleuten Wilhelm und Martha Neuhauser. Besonders gedankt wurde Maria Mayrhofer und Josef Schwarz, die über 30 Jahre lang Mitarbeiter waren und nun auch in Pension gehen.

Foto mit den Mitarbeitern | Foto: Neuhauser
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Zuletzt angespannte Personal-Situation

30 Lehrlinge hat Wilhelm Neuhauser in 35 Jahren ausgebildet. Die angespannte Personal-Situation bereitete zuletzt immer mehr Kopfzerbrechen. "Es ist schwierig, wenn du zu wenig Leute hast und am Limit dahin schwimmst. Ich habe an sechs Tagen die Woche 14 Stunden lang gearbeitet." Umso mehr genieße er es nun, länger aufbleiben und schlafen zu können. Mit seiner Frau freut er sich über mehr Zeit für die Enkel. So ganz los lässt den Bäcker seine Leidenschaft aber nicht: Das Brot für den Eigenbedarf bäckt er selbst, ein gemauerter Holzofen soll kommen.

Roggenbrot und Kipferl sehr gefragt

Die traditionelle Herstellung des Brotes mit natürlichem Sauerteig wurde hier gelebt. Von einem Kleinstbetrieb hatte man sich zu einem Handwerksbetrieb mit bis zu 18 Mitarbeitern entwickelt. Aushängeschilder waren das Roggenbrot und die Kipferl. Neben Brot und Gebäck bot man hausgemachte Mehlspeisen und individuelle Torten an.

Der Standort der Bäckerei Neuhauser in Obenberg. Betrieben wurde ein Nahversorger mit Artikeln des täglichen Bedarfs.
  • Der Standort der Bäckerei Neuhauser in Obenberg. Betrieben wurde ein Nahversorger mit Artikeln des täglichen Bedarfs.
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Der Nahversorger im Ort

Zur Arbeit gehörte auch das Gaifahren. Das Neuhauser-Brot war zudem in den Supermärkten der Umgebung gefragt. Obenberg verlor auch den Nahversorger, im Geschäft gab es viele Artikel des täglichen Bedarfs. Die Maschinen werden nun verkauft. Die Filiale in Katsdorf mit Café hat die Bäckerei Winkler übernommen.

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