Was Perger Unternehmer über 2019 sagen

Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Wolfgang Wimmer: "Ich würde mich freuen, wenn in unserem Bezirk der wertschätzende Umgang zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern weitergeführt wird." | Foto: Petra Kragl
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Mit welchen Erwartungen Betriebe ins neue Jahr blicken und wo die Herausforderungen liegen.

BEZIRK PERG (mikö). "Wir werden ein wirtschaftlich gutes nächstes Jahr haben", glaubt Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Wolfgang Wimmer. "Ich denke, es wird weiter gut bleiben, doch nicht mehr in dem hohen Ausmaß wie es heuer war", sagt Bettina Wielach von Wielach Einrichtungsdesign aus Baumgartenberg. Martin Bergsmann von Hueck Folien, ebenfalls aus Baumgartenberg, geht von einer "stabilen wirtschaftlichen Entwicklung mit leichtem Wachstum aus". Mit einem Aber, das von den Befragten kommt: "Der weltpolitische Einfluss auf die Wirtschaftslage birgt weiter große Risiken", so Bergsmann. Wimmer spricht von "gröberen, nicht beeinflussbaren Risikofaktoren": Der Brexit, die Budgetdebatte mit Italien sowie Unabwägbarkeiten in Handelsbeziehungen mit Ländern wie USA, Russland und Türkei.

Auspendler zurückholen

Vor allem Betriebe mit hohem Exportanteil wie Hueck blicken gespannt auf die Großwetterlage. Der Folienspezialist ist auf einem guten Weg: "2018 übertrafen alle Geschäftsbereiche das Budget und entwickelten sich sehr zufriedenstellend. Mehrere große Aufträge für Banknoten-Sicherheitsfäden wurden gewonnen. In vielen Bereichen dürfen wir uns über das beste Ergebnis in zehn Jahren freuen", zieht Bergsmann Bilanz. 2019 setzt man auf Gesundheitsförderung der Belegschaft. Der Fachkräftemangel beschäftigt auch den Betrieb mit 280 Mitarbeitern. "Perg ist ein Bezirk mit starken Pendlerbewegungen. Heimische Unternehmen könnten ihren Personalbedarf abfedern, wenn es gelänge, Auspendler in den Bezirk zurückzuholen", rät AMS-Perg-Chefin Christa Hochgatterer. Mit "Job@Region" spricht etwa Hueck die Fachkräfte in der Region an, die nicht im Stau stehen wollen. Das Brücken-Chaos in Mauthausen und Linz lässt grüßen.

Volle Auftragsbücher

"Für die Gewerbe- und Baubetriebe wird es regional weiterhin zufriedenstellend sein. Die Auftragsbücher sind voll. Spannend wird es, inwieweit der Fachkräftemangel spürbar wird", sagt Wimmer. Und ergänzt: "Es ist immens wichtig, dass wir die großen Möglichkeiten mit einem erfolgreichen Lehrabschluss aufzeigen." So wie das Netzwerk "Frau in der Wirtschaft" mit der Bezirksvorsitzenden Bettina Wielach. Sie führt die aktuelle Kampagne „g´lernt is g´lernt – Von der Lehre zur Unternehmerin“ ins Treffen, bei der erfolgreiche Unternehmerinnen vorgestellt werden. Wielach sagt zum Thema Fachkräftemangel: "Wir bilden Lehrlinge aus und bekommen hier auch noch ausreichend Anfragen. Das Problem liegt eher darin, diese nach dem Lehrabschluss im Unternehmen zu halten. Obwohl die jungen Leute gerne im Unternehmen sind, möchten sie weitere Erfahrungen machen und wechseln in andere Berufe." 14 Mitarbeiter sind bei Wielach angestellt. Nach einem äußerst starken Jahr 2017 hätte sich 2018 auf ein normales Maß eingependelt: "Wir sind zufrieden." Grundsätzlich sei zu merken, dass viel in Haus und Garten investiert wird, Menschen sich bleibende Werte schaffen.

Kaufkraft fließt ab

Der Handel matcht sich auch 2019 mit Online. Laut Wimmer gelte es, den Kaufkraftabfluss einzudämmen. "Es muss uns allen bewusst werden, dass nur der stationäre Handel Arbeitskräfte und Lebensqualität erhält."

Der Arbeitsmarkt

Zahlen: 3,3 Prozent beträgt die Arbeitslosigkeit im Bezirk Perg mit Stand Ende November, einer der niedrigsten Werte in OÖ. Die Nachfrage nach Personal bleibt hoch. 410 offene Lehrstellen – so viele wie nie – stehen 160 Suchenden gegenüber.
• Ausblick: "Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt wird sich auch 2019 fortsetzen, allerdings nicht mehr in einem so starken Ausmaß wie 2018", sagt AMS-Perg-Chefin Christa Hochgatter. Die Nachfrage nach Personal sollte auf hohem Niveau bleiben, die Arbeitslosigkeit leicht sinken. Am schwersten hat es nach wie vor die Gruppe 55 plus.
• Handwerk mit "goldenem Boden: "Der Stellenmarkt zeichnet sich nach wie vor und bis auf Weiteres durch eine hohe Nachfrage an technisch-handwerklich ausgebildeten Personen aus. Auch Handel und Gastronomie sind auf der Suche", so Hochgatterer.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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