Wie sich Wirtschaft & Jobmarkt entwickeln
Hilfsarbeiter-Jobs gehen aus – Lehrlinge & Fachkräfte fehlen. Befragte Firmen sind optimistisch.
BEZIRK PERG. Mit einem weiteren leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen rechnet AMS-Perg-Geschäftsstellenleiterin Christa Hochgatterer 2017. "Es müsste schon ein kräftiges Wirtschaftswachstum erfolgen, um die Arbeitslosigkeit zu senken und es kommen auch immer mehr ausländische Arbeitskräfte auf den Arbeitsmarkt", so Hochgatterer. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt, vor allem jener, die länger als ein Jahr arbeitslos sind. Immer enger wird der Arbeitsmarkt für Personen ohne Berufsausbildung: "Die Hilfsarbeiter-Jobs gehen uns langsam aus. Die Jobangebote, die keine Berufsausbildung voraussetzen, sind um 33 % zurückgegangen", so Hochgatterer.
Asylwerber integrieren
Gesucht werden Fachkräfte im Bereich Industrie, Gewerbe und Technik, ebenso in der Gastronomie. Lehrlinge sind ebenfalls begehrt: So haben nicht alle suchenden Betriebe 2016 Lehrlinge bekommen – 2017 ist Ähnliches zu erwarten. Gründe: Die demografische Entwicklung mit geburtenschwächeren Jahrgängen und der Trend in Richtung weiterführende Schulen. Als große Herausforderung sieht Hochgatterer neben der Integration von Asylberechtigten in den Arbeitsmarkt die Wiedereingliederung von Älteren und Langzeitarbeitslosen. Optimistisch in die Zukunft blicken zwei von der BezirksRundschau befragte Unternehmer. Christian Kutsam ist Herr über fünf Modehäuser, eines davon in Schwertberg. Er spricht als Obmann für die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer für 24.000 Handelsunternehmen im Land. „Meine Erwartungen für 2017 sind, dass wir in Österreich genauso wie 2016 unsere Chancen nutzen. Und es uns weiterhin gelingt, gute österreichische Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die wir dann in die ganz Welt verkaufen können. Für unser eigenes Unternehmen erwarte ich mir, dass das Modehaus Kutsam von immer mehr Kunden entdeckt wird und alle die schön angezogen sein wollen, weiter sehr zahlreich in unsere Modehäuser kommen." Elisabeth Medel ist stellvertretende Obfrau des Wirtschaftsbundes Schwertberg, sitzt im Gemeinderat und ist in der Installationsfirma ihres Mannes Ludwig Medel tätig. „Für unsere Firma, wir sind hauptsächlich im Privatbereich und hier sehr stark in der Sanierung tätig, sehe ich dem kommenden Jahr sehr positiv entgegen. Unsere zufriedenen Kunden empfehlen uns weiter und wir hatten bis jetzt gute Jahre und werden das auch 2017 haben."
Nicht krankjammern
Elisabeth Medel weiter: "Auch für die Wirtschaft allgemein sehe ich gute Chancen. Natürlich ist die Stimmung, die in den Medien noch geschürt wird, momentan nicht so gut. Aber wir sind viel besser als wir uns das eingestehen wollen. Wir haben in Schwertberg viele tolle Betriebe, die jeder für sich eine Erfolgsgeschichte ist. Wir dürfen uns nicht krankjammern, sondern die gute Lebensqualität, die wir ja haben, wieder mehr schätzen lernen und zufriedener sein."
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