Bezirk Perg: Wo der Storch am fleißigsten war
Meiste Geburten in Perg – im Verhältnis zur Einwohnerzahl liegen Rechberg und Allerheiligen vorne.
BEZIRK PERG. Rechberg ist – bezogen auf die Einwohnergröße – Geburtenkaiser im Bezirk. Das ergibt eine BezirksRundschau-Umfrage in den Perger Standesämtern. In der kleinen Naturpark-Gemeinde mit knapp 1.000 Einwohnern kamen im Jahr 2016 17 Mädchen und Buben auf die Welt. Eine Steigerung zu den Vorjahren: 2015 waren es 13, 2014 freute man sich über elf Geburten. Ganz überraschend kommt dieser Befund nicht, schließlich ist Rechberg seit Jahren die jüngste Gemeinde Oberösterreichs – mit einem Altersschnitt von knapp 37 Jahren. "Bei uns gibt es seit Jahren viele Geburten, vor einigen Jahren hatten wir sogar 22, manchmal sind wir aber auch unter 10. Insgesamt sind wir aber auf einem recht hohen Niveau", sagt Bürgermeister Martin Ebenhofer (VP).
Bedarf an Krabbelstube
Die Einwohnerzahl steigt stetig. Bausteine seien etwa Wohnungen und Baugründe für Junge, schöne Umgebung mit Naturpark, Angebote für Familien, aktive Vereine. Ebenhofer sieht den Bedarf an einer Krabbelstube: "Das wird immer mehr ein Thema." Ein starkes Geburtenjahr vermelden auch Allerheiligen und Waldhausen. Auffallend ist, dass in der Strudengau-Gemeinde gleich 29 Buben – bei elf Mädchen – auf die Welt gekommen sind. Umgekehrt ist es in Mitterkirchen: Hier stehen zehn Mädchen einem Buben gegenüber. In Mauthausen ist mit 27 Mädchen bei 44 Geburten ebenfalls ein starker Mädchen-Überhang erkennbar.
Starke Schwankungen
Am unteren Ende der Skala befindet sich St. Thomas. Die kleine Gemeinde vermeldete mit vier Geburten in absoluten Zahlen und auch in Relation zur Einwohnerzahl den wenigsten Nachwuchs. Auch in den Jahren davor gab es wenig Kinder (2015: 7, 2014: 10, 2013: 6). Grund laut Bürgermeister Michael Naderer (VP): Die Veränderung in der Alterspyramide. Auch die durchschnittliche Familiengröße werde tendenziell eher kleiner. "Wir versuchen weiterhin, uns als Wohngemeinde zu etablieren und auch Jungfamilien anzusprechen, um diesen Trend abzuschwächen", sagt Naderer und verweist auf mehr Eheschließungen und mehr Hausstandsgründungen von Jungfamilien im Jahr 2016. Der Ortschef ist zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren eine Trendumkehr gelingt.
Die Geburtenzahlen unterliegen zum Teil von Jahr zu Jahr großen Schwankungen. Das belegt der Blick auf die Donaustadt Grein: So kamen 2016 17 Kinder zur Welt, relativ wenig im Verhältnis zur Einwohnerzahl. 2015 waren es dagegen mit 32 Kindern fast doppelt so viele. Spitzenreiter in absoluten Zahlen ist Perg mit 96 Geburten. Übrigens: Die Storchen-Gemeinde Saxen liegt mit 21 gemeldeten Geburten im Mittelfeld.
Geburten im Jahr 2016 in den Perger Gemeinden
Rechberg: 17 Geburten, 17,65 Geburten pro 1000 Einwohner
Allerheiligen: 20, 16,22
Waldhausen: 42, 14,47
Baumgartenberg: 22, 13,07
Katsdorf: 38, 12,76
Dimbach: 13, 12,60
Windhaag: 18, 12,19
Münzbach: 21, 12,11
Pabneukirchen: 20, 11,63
Perg: 96, 11,60
Saxen: 21, 11,56
Schwertberg: 61, 11,49
St. Georgen/Gusen: 44, 11,24
Bad Kreuzen: 26, 11,16
Luftenberg: 45, 11,04
Langenstein: 27, 10,74
Arbing: 15, 10,45
Naarn: 38, 10,30
Ried: 42, 10,25
St. Georgen/Walde: 19, 9,28
Mauthausen: 44, 9,07
St. Nikola: 6, 7,35
Klam: 6, 6,58
Mitterkirchen: 11, 6,34
Grein: 17, 5,68
St. Thomas: 4, 4,36
Quellen: Standesamt, gemeldete Geburten; Einwohnerzahl laut Statistik Austria 1.1.2016
Baby-Boom im Bezirk Perg seit dem Jahr 2014
BEZIRK. Landespolitiker verweisen seit einigen Jahren auf einen Geburten-Boom in OÖ. Die Daten des Landes, Abteilung Statistik, reichen bis 1970 zurück: Der geburtenstärkste Jahrgang im Bezirk war 1970 mit 1.000 neuen Erdenbürgern. Mehr als 900 Geburten vermeldeten 1971, 1972, 1981 und 1982. Die geburtenschwächsten Jahrgänge sind jene zwischen 1999 und 2013 mit weniger als 700, einen Ausreißer nach oben bildet 2000. Die Talsohle wurde 2013 mit nur 635 Geburten erreicht. Seitdem gab es in Perg jährlich mehr als 700 Geburten. 2016 vermelden die Perger Standesämter 733 Geburten. Allerdings kommt die Statistik Austria, die für 2016 noch keine Daten veröffentlicht hat, auf leicht abweichende Zahlen. Daher ist der Wert für 2016 nur bedingt vergleichbar.
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