Woher die kuriosesten Perger Ortsnamen kommen

Die BezirksRundschau hat mit Karl Hohensinner Ortsnamen unter die Lupe genommen. | Foto: Graphik: Fotomontage/panthermedia_net/tiero
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BEZIRK PERG. Die BezirksRundschau geht seit einigen Wochen der Herkunft unserer Gemeindenamen genauer auf die Spur – Erklärung gibt es hier.

Der Greiner Sprachforscher Karl Hohensinner hat mit Peter Wiesinger aber nicht nur die Herkunft der Gemeindenamen untersucht. Die beiden Wissenschafter sind auch der Frage nachgegangen, wo die Namen von kleineren Ortschaften und Dörfern herkommen.

Wir präsentieren aus dem Ortsnamenbuch des Landes OÖ, Band 11, 15 kuriose Ortsnamen im Bezirk und klären über die Herkunft auf:

Knierübl, Luftenberg: Der Name hat tatsächlich etwas mit dem Knie zu tun. Die Bezeichnung kommt daher, weil der Ort auf einer Anhöhe (vom mittelhochdeutschen Wort „riedel“) liegt. Im Sinne von „hoch gelegener Ort, zu dem man durch in die Knie zwingenden Aufstieg gelangt.“

Albern, Mauthausen: Der Begriff stammt vom alten Wort „alber“, das für Pappel steht.

Eichwiesel, Katsdorf: Die Bedeutung kann im Sinne von „die bei einem Eichenwäldchen gelegene kleine Wiese“ verstanden werden.

Pratztrum, Naarn: Bedeutet so viel wie „Stück Brot“. Der Name wird mit dem mittelalterlichen Abhängigkeitsverhältnis der unfreien Untertanen vom freien Grundherren als „Brotherren, Brotgeber“ und „Brotnehmern“ erklärt. Möglich ist auch die Bedeutung „karg lebender Mensch“ und davon abgeleitet „unergiebiges Ackerland“.

Lina, Schwertberg: Stammt vom bairisch-mittelhochdeutschen Wort „linte“ ab, gemeint ist ein „Lindenwald“.

Brand, Naarn: Kommt tatsächlich vom Feuer und bezeichnet eine Rodung durch Ausbrennen des Gestrüppes.

Fuchsluger, Mitterkirchen: Früher handelte es sich um ein Versteck von Füchsen.

Langacker, Mitterkirchen: Der Name bezieht sich auf das lange, ausgedehnte, drei Kilometer lange Ackergelände zwischen Pührer und Weisching.

Schneckenreit, Baumgartenberg: Zwei mögliche Bedeutungen sind überliefert. Erstens „Rodung, wo es viele Schnecken gibt“. Zweitens „Rodung, die so langsam vorankommt wie Schnecken“.

Eibeck, Pabneukirchen: Hat nichts mit Eierpecken zu tun, sondern stammt vom Wort Eibe. Im Sinne von „mit Eiben bewachsener Geländevorsprung“.

Spaten, Rechberg: Stammt nicht vom Handwerksgerät, sondern von einem ehemaligen Bewohner, der offenbar „Spatto“ hieß.

Fall, Luftenberg: Benannt nach dem einst starken Gefälle der Donau – heute ein Seitenarm – unterhalb von Abwinden.

Kriechbaum, Allerheiligen: Kommt wohl vom Baum Krieche (Reneklode), die Ansiedlung dürfte sich bei einem markanten, alleinstehenden Reneklodenbaum befunden haben.

Kruckenberg, Ried: Stammt vom Personennamen „Crocho“ ab, nach dem der Ort benannt wurde.

Maseldorf, St. Thomas: Hat nichts mit Glück zu tun. Der Ort ist nach einem gewissen „Masilo“ oder „Masel“ benannt worden.

Die BezirksRundschau hat mit Karl Hohensinner Ortsnamen unter die Lupe genommen. | Foto: Graphik: Fotomontage/panthermedia_net/tiero
Die Namenforscher Karl Hohensinner (links) und Bertold Wöss
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