Rabenstein
Kardinal Franz König-Gedenkraum in Rabenstein gesegnet

Kaplan Thomas Schmid, Pfarrer Pater Leonhard Obex, Bischof Alois Schwarz und Bischofsvikar Patrick Schöder mit der Rabensteiner Ministrantenschar | Foto: Franz Josef Rupprecht
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Der Geburtsort des früheren Wiener Erzbischofs und Kirchenmannes von Weltrang, Kardinal Franz König, verfügt über einen neuen Platz der Erinnerung an seinen größten Sohn.

RABENSTEIN. Am 27. August 2022 hat der St. Pöltener Bischof Alois Schwarz in Rabenstein an der Pielach die Gedenkstätte für den 2004 verstorbenen Franz König gesegnet. Der klug gestaltete und reich ausgestatte Gedenkraum nimmt das großzügige Erdgeschoß eines neben der Pfarrkirche von Rabenstein liegenden Hauses ein.

Kaplan Thomas Schmid, Pfarrer Pater Leonhard Obex, Bischof Alois Schwarz und Bischofsvikar Patrick Schöder mit der Rabensteiner Ministrantenschar | Foto: Franz Josef Rupprecht
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Der Segensfeier voraus ging eine Messe in der Kirche, die von Diözesanbischof Alois Schwarz geleitet wurde. Bischof Schwarz erinnerte in seiner Predigt daran, dass es beinahe auf den Tag 70 Jahre her sei, dass Franz König die Bischofsweihe empfangen hatte, und er bekannte, dass ihn die Gestalt Königs sehr geprägt habe, beginnend bei dem Punkt, dass er ohne König wohl nicht den geistlichen Lebensweg eingeschlagen hätte. Franz König sei von Bescheidenheit, innerer Weisheit und großem Denken gekennzeichnet gewesen. Wer vorausdenkt, der führe; so sah Schwarz das Talent des Kardinals zur kirchlichen Leitung begründet. Dabei habe König auch immer selber das gelebt, wovon er andere zu überzeugen suchte. Dem Sprechen des Kardinals sei stets ein langes Zuhören vorausgegangen, erinnerte sich der St. Pöltner Oberhirte, ein „Einhören in den Anderen“. Den späteren Kardinal habe eine Gottesbeziehung gehalten, die er während seiner seit Kindheit im Pielachtal mitbekommen habe. Dieser Glaube habe ihn ein Leben lang getragen. In seinem Arbeitszimmer bewahre er ein Foto, das König still im Gebet versunken in einer Kirche zeige; und er selber, Schwarz, rufe Kardinal Franz König als Fürsprecher im Himmel an. „Ich denke, das dürfen Sie auch“, sagte er an die anwesenden Gläubigen gerichtet. Der bei der Messe mitfeiernden ehemaligen Sekretärin des Kardinals, Annemarie Fenzl, sprach Schwarz Dank aus für die Dienste, die sie Kardinal König langjährig geleistet hatte und Wertschätzung für die Menschlichkeit, die sie im Umgang mit dem emeritierten Erzbischof von Wien an den Tag gelegt habe. Fenzls Natürlichkeit im Umgang mit dem Kirchenmann habe wohl auch einen Teil dazu geleistet, dass König sein hohes Alter erreichen habe können.

Kurt Leitzenberger, Franz Singer, Kurt Wittmann, Alois Schwarz, Annemarie Fenzl, Roman Daxböck, Leonhard Obex und Gottfried Auer Vorstandsmitglieder vom Verein "Kardinal König - Glaube und Heimat im Pielachtal" | Foto: Franz Josef Rupprecht
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Nach Begrüßungsworten von Pfarrer Leonhard Obex und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Erich Seidl, führte Annemarie Fenzl als Leiterin des Kardinal König-Archivs und zugleich Obmann-Stellvertreterin des Vereins „Kardinal König – Glaube und Heimat im Pielachtal“ bei der Feierstunde im neuen Kardinal König-Gedenkraum das Werden dieser Stätte auf die seit 2008 im Pielachtal gepflogenen „Kardinal König-Gespräche“ zurück, bei denen bis zu ihrem vorläufigen Ende durch die Pandemie Menschen aus der Umgebung über unterschiedlichste Themen miteinander ins Gespräch kamen.

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Im Zuge dieser Veranstaltungen habe sich der Verein „Kardinal König - Glaube und Heimat im Pielachtal“ konstituiert. Das Haus, in dem der Gedenkraum untergebracht ist, seinerzeit von der Sparkasse gebaut und verwendet, konnte mit Unterstützung der Gemeinde, der Pfarre und dem Stift Göttweig vom KK-Verein erworben und vor einigen Jahren in das Eigentum der Pfarre übergeben bzw. an diese verkauft werden.
Das Gebäude erhalte durch die Benennung „Haus auf festem Grund“ ein Programm, welches nach einem Bild aus dem Matthäusevangelium formuliert sei. Kardinal König habe dieses Gleichnis gern verwendet. In einer Zeit, in der Krieg, Pandemie und Klimawandel vieles aus dem Gleichgewicht brächten, könne dieser Name die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit eines festen Lebensfundamentes lenken.

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Für die jetzige Zeit eines rauer werdenden Umgangs der Menschen miteinander schlug Fenzl, nunmehrige Leiterin des Kardinal König-Archivs der Erzdiözese Wien, ein vergleichsweise einfaches Wundermittel vor, welches der Kardinal praktiziert habe: Wertschätzung. Er habe diese im Umgang mit allen verinnerlicht, es entsprach zutiefst seinem Wesen. Dieses Lebensrezept Kardinal Königs sei, so Fenzl, für alle nachvollziehbar und werde sich auch in Zukunft bewähren. Die neue Gedenkstätte könne – wie die benachbarte Taufkirche Königs – helfen, dass „der Bau unseres Lebenshauses gelingen kann“. In diesem Gedenkraum dargestellte Gedanken Königs seien eine Einladung, sich eine kurze Auszeit vom Alltagsstress zu gönnen, miteinander zu reden, aufeinander zu hören und gemeinsam Wertschätzung einzuüben.

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Fenzl zitierte abschließend ein Wort Kardinal Königs, welches auch auf einem Großtransparent am Rabensteiner Kirchturm zu lesen ist: „Man muss nicht nur Christ heißen, sondern auch Christ sein!“ Als Christ, so die Wegbegleiterin des Kardinals, dürfe man nicht nur reden, man müsse vom Reden ins Tun kommen und werde von den anderen Menschen auch nicht an seinen Worten sondern an den Taten gemessen.

Der Hauptteil des Gedenkraumes ist vier Flügel gegliedert:

  • Lebensdaten von Kardinal Franz König
  • Dialog mit dem Religionen
  • Zweites Vatikanisches Konzil sowie
  • Gebet und Mediation.

In einem zusätzlichen Raum ist das Arbeitszimmer des Kardinals originalgetreu aufgebaut. Zahlreiche persönliche Gegenstände aus dem Nachlass zeigen Facetten des Kirchenmannes aber auch seiner Freizeitbeschäftigungen: Roter Talar, Stundenbuch, Rosenkranz, Augengläser, aber auch Wanderschuhe und Bergrucksack sind zu sehen. Auf den Stühlen von Königs Wohnzimmer kann man Platz nehmen während man seiner Stimme über Kopfhörer lauscht.

Unter den Ehrengästen der Segnung des Kardinal Franz König-Gedenkraumes befand sich mit dem Großneffen Ferdinand König auch einer der letzten Blutsverwandten, des Kardinals. Weiters Bischofsvikar P. Patrick Schöder OSB, Ortspfarrer P. Leonhard Obex OSB sowie der frühere Kirchberger Pfarrer August Blazic, die Bürgermeister von Rabenstein und Kirchberg, Kurt Wittmann und Franz Singer sowie Judith Huber vom Kardinal König-Archiv und Gottfried Auer, der Obmann des Vereines „Kardinal König – Glaube und Heimat im Pielachtal“, mit den Vereinsfunktionären und die Pfarrgemeinderäte der Gemeinden Rabenstein und Kirchberg.

„Einer breiteren Öffentlichkeit wird der Kardinal König-Gedenkraum im Rahmen des Dirndlkirtags am Samstag, den 24. und Sonntag, den 25. September vorgestellt werden“, informiert KK-Vereinsobmann Gottfried Auer.

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