Unsere gute Seele der Bücher

REGION (ag). Maria Gatterbauer ist die gute Seele der Bücherei Ruprechtshofen. Seit 2006 kümmert sie sich mit ihrem achtköpfigen ehrenamtlichen Team liebevoll um den reibungslosen Ablauf. Warum Kommunikation für sie so wichtig ist und dass sie eigentlich hauptberuflich Bibliothekarin werden wollte, erzählt die Mostviertlerin im Gespräch.

Seit wann engagieren Sie sich freiwillig?
"Seit ich 2006 die Pfarrbücherei übernommen habe."

Wie sind Sie dazu gekommen?
"Die Vorgängerin der Bücherei hat mich gefragt, ob ich die Leitung übernehmen wolle, aber zuerst wollte ich nicht, aber dann habe ich doch mit einer zweiten Bekannten zugesagt."

Was genau machen Sie? 
"Die Leitung der Pfarrbücherei bringt zwar viel Arbeit, aber ich mache es gerne und alles was man gerne macht, da zählt man die Stunden nicht. Ich hätte die Arbeit in einer Bücherei gerne zu meinem Hauptberuf gemacht, aber leider ist dies nur in großen Städten möglich. Neben bis zu 2 x wöchentlich Dienst in der Bücherei versehen, kümmere ich mich um die Finanzen, Abrechnungen, Buchbestellungen. Die Bücher müssen dann eingebunden und katalogisiert und natürlich in das richtige Regal gestellt werden. Natürlich habe ich ein engagiertes Team mit 8 Frauen."

Worin sehen Sie ihre Aufgaben?
"Der Bevölkerung günstigen Zugang zu Büchern anzubieten. Bibliotheken sind im Aufschwung. Wir bieten nicht nur Bücher an, sondern auch audio-visuelle Medien, e-books und Gesellschaftsspiele."

Worin liegen die Herausforderungen?
"Eine Bücherei muss immer präsent sein, d.h. in der Gemeindezeitung, im Pfarrbrief, monatlichen Pfarrblatt oder auch facebook und co. Es ist nötig, immer wieder neue Kunden zu aquirieren, dies machen wir u.a. mit verschiedenen Veranstaltungen, z.B. mit dem „Buchstart“. Das ist eine Veranstaltung für die Kleinsten von 1-3 Jahren. Hiermit gewinnen wir nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern. Mit den Jahren hat man das Gespür, welche Bücher bei uns gelesen werden. Es gibt große Unterschiede zwischen einer kleinen Bibliothek am Land und einer großen Stadtbücherei."

Was gefällt Ihnen daran?
"Ich lese selbst sehr gerne und sehr viel und ich empfehle unseren LeserInnen, je nach Vorlieben, Bücher, die ich gelesen habe. Man muss aber die richtigen Bücher den Lesern empfehlen. Die Beratung und der Kontakt mit den Lesern wird bei uns groß geschrieben."

Was motiviert Sie? 
"Immer wieder Neues auszuprobieren – neue Veranstaltungen, und erfolgreiche Veranstaltungen weiterzuführen. Wir freuen uns, wenn immer wieder neue Leser den Weg zu uns finden und die neuesten Bücher bei uns in den Regalen sehen.
Wir feiern heuer 70 Jahre Pfarrbücherei und hatten am 2. März eine große Veranstaltung mit Lesung, einen Rückblick auf die letzten 70 Jahre und es freut uns, dass 100 Besucher den Weg zu uns gefunden haben. Dies zeigt uns, dass die Leser gerne zu unseren Veranstaltungen kommen."

Was bedeutet ihrer Meinung nach das Ehrenamt in unserer Region?
"Ohne ehrenamtliche MitarbeiterInnen gäbe es viele Vereine nicht, wir sind z.B. 9 motivierte Damen. Das Vereinsleben wäre bei uns nicht so aktiv, wenn sich nicht immer wieder engagierte Personen bereiterklären würden, etwas gratis – aber sicher nicht umsonst – zu machen. Das Vereinsleben fördert die Kommunikation und das gesellschaftliche Leben."

MVM tut was 

Das neue Projekt der Leader-Region Mostviertel-Mitte (MVM) rückt das Ehrenamt der Region in den Mittelpunkt.
Weitere Infos sind unter www.mostviertel-mitte.at zu finden. Zum Abklären erster Ideen steht das LEADER-Büro gerne zur Verfügung.