Feiger Mord in Weinburg
Bei der Serie "Sagen und Mythen" beginnen wir mit dem ältesten Hausbaum des Tals - einer Linde in Weinburg.
WEINBURG/KLANGEN (rg). Eine Sommerlinde, die man in der Gemeinde Weinburg und der Katastralgemeinde gut kennt, ist jene, die seit dem 25. Jänner 1922 fester Bestandteil der Ortsgeschichte geworden ist. Die Linde befindet sich vor dem Hause Klangen 3 und steht auf dem Grundstück von Josef und Anna Herndlhofer, Mühlenbesitzer in Klangen. Untersuchungen zufolge wird das Alter des Baumes auf circa vier Jahrhunderte geschätzt und soll somit der älteste "Hausbaum" im Pielachtal sein.
"Sei die Hand verdammt"
Nicht nur das Alter und der Naturschutzstatus (seit 11. Dezember 1950) macht den Baum besonders, sondern folgendes Ereignis, welches im Buch "Spaziergang durch Weinburg. Ein Ort zum Wohlfühlen" zu lesen ist: "Ein junger Bauernbursch aus Engelsdorf hatte zwei Fleischdiebe überrascht, worauf diese die Flucht ergriffen. Wütend nahm er mit einem Stechmesser die Verfolgung auf und holte einen der beiden ein. Es kam zu einem Handgemenge, wobei ein Gegner verletzt wurde. Am nächsten Tag wurde die Leiche des von zwei Messerstichen getroffenen Taglöhners in der Nähe der Pielach gefunden. Tatsächlich begab sich dann, dass sich die Hand des Täters, wahrscheinlich aufgrund von Durchblutungsstörungen, später mehr und mehr schwarz zu verfärben begann, bis sie schließlich abstarb.
Als er dann in den 1950er-Jahren starb, bewegte sich der Leichenzug von Engelsdorf über Klangen zum Weinburger Ortsfriedhof. Auf Höhe der Klangener Mühle traf plötzlich ein Blitz die Sommerlinde. Einige Leichenbegleiter wurden verletzt. Eine durchaus gruselige Geschichte, die aber wirklich stattgefunden hat. Der Baum steht heute noch.
Laut Weinburgs Bürgermeister Peter Kalteis wäre die Linde vor einigen Jahren fast gefällt worden. "Die Linde habe ich durch geeignete Pflegemaßnahmen vor Jahren vor einer Schlägerung bewahrt", gibt Kalteis bekannt.
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Quelle: Spaziergang durch Weinburg. Ein Ort zum Wohlfühlen
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