Krötenhelfer dringend gesucht
Den milden Winter spüren unsere heimischen Reptilien und Amphibien. Die Wanderungen im Tal beginnen.
PIELACHTAL (ah). Es ist Anfang März und das Winterwetter spielt heuer etwas verrückt - einmal klirrend kalt (man erinnere sich an die Frosttage Mitte Jänner) und dann hat es wieder an die 20 Grad Plus. Das spürt auch die Tierwelt, vor allem unsere heimischen Repitilien und Amphibien waren an manchen warmen Tagen bereits munter. Ein Experte im Gespräch.
Kreuzottern im Mostviertel
Der Scheibbser Peter Ritzinger setzt sich schon seit längerem für den Reptilien- und Amphibienschutz in unseren Gebieten ein. Erst vergangene Woche sichtete er die ersten Kreuzottern (siehe Foto). "Diese Kreuzottersichtung ist für unser Gebiet schon ein bisschen früh. Die letzten Jahre haben wir die ersten Kreuzottern erst Mitte März bis Anfang April gesehen oder gemeldet bekommen."
Ritzinger gibt aber Entwarnung, es sei ganz normal, dass bei diesem milden Winter, wie er sich großteils präsentierte, die ersten Kreuzottern gesichtet werden.
"Kreuzottern sind genauso wie Mauereidechsen eine der ersten Reptilien, die sich sehen lassen. Sie kommen ab 10 Grad aus ihren Winterquartier, um sich in der Sonne aufzuwärmen, sobald es kälter wird, ziehen sie sich wieder in ihre frostfreien Winterquartiere zurück." Setzt das milde Klima unseren heimsichen Repitilien und Amphibien zu? "Nein", beruhigt Ritzinger, "sie sind gut an das heimische Klima angepasst, ein milder Winter ist für sie leichter zu überstehen, als ein strenger."
Großes Problem sind Straßen
"Ein größeres Problem für die Tiere sind die Straßen. Durch den früheren Beginn der Laichwanderungen kommen leider viele Tiere durch den Straßenverkehr ums Leben, da viele Krötenzäune noch nicht aufgestellt sind", so Ritzinger besorgt. "In Niederösterreich kommen 20 Amphibienarten vor. Alle diese Arten finden sich auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten", informiert der Naturschutzbund Niederösterreich. Laut Ritzinger wird die Krötenwanderung auch im Pielachtal bald starten, mancherorts hat sie vermutlich schon begonnen. "Das Aufstellen und Betreuen von Schutzzäunen ist eine Möglichkeit, um die Amphibien während der Laichwanderung vor dem Straßentod zu bewahren. Wir sind immer wieder auf der Suche nach Helfern, die solche Amphibienzäune betreuen", so der Naturschutzbund NÖ.
Zur Sache:
Wie kann man helfen? Einfach beim Naturschutzbund NÖ (www.noe-naturschutzbund.at) oder beim "Repitilien und Amphibienschutz Peter Ritzinger jun." (0664/1565940) anrufen und Wanderungen melden oder sich als HelferIn engagieren.
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