Spur der Drogen im Pielachtal
Längst sind Drogen nicht nur ein Problem der Städte. Die Konsumenten werden jünger. Eine Spurensuche.
REGION (red). In St. Pölten flog in der Vorwoche ein Dealer auf, der 12-Jährige mit Drogen versorgt hatte. Längst haben Cannabiskraut, MDMA, Ecstasy und Co. auch die entlegensten Gebiete des Landes erreicht. Die Konsumenten sind teilweise Jugendliche. Die Bezirksblätter haben bei Fahndern und Sozialarbeitern nachgefragt, wie groß das Problem in der Region sei.
Problem bekannt
"Wir haben die Problematik mit den Konsumenten, die sich die Drogen aus dem städtischen Bereich, St. Pölten oder Wien holen", antwortet Abteilungsinspektor Karl Singer von der Polizeiinspektion Kirchberg auf Nachfrage der Bezirksblätter. "Cannabis ist weit verbreitet, auch in den Schulen", schildert Singer. Ein Problem sei auch, dass sich die Jugendlichen Drogen über das Internet bestellen würden. Zudem würden Jugendliche, in deren Freundeskreis ein Konsument ist, leichter dazu verleitet, selbst auch Drogen auszuprobieren. "In der Polytechnischen Schule in Kirchberg ist es ein Problem", erklärt Abteilungsinspektor Singer weiter. Dort kämen viele Jugendliche aus dem gesamten Bezirk zusammen, darunter wären eben auch Drogenkonsumenten. "Offen gedealt wird bei uns aber nicht", so Singer. "Denn würde beispielsweise am Bahnhof mit Drogen gehandelt, dann würde das sicher gemeldet werden. Am Land sind die Leute aufmerksam", meint Singer.
Am Land weniger Probleme
Dass die Problematik am Land noch nicht so ausgeprägt sei, dem pflichtet auch Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Mario Mossbeck bei: „Was den Verkauf und den Handel betrifft, handelt es sich eher um ein Problem der Städte. Am Land haben wir höchstens irgendwo einen kleinen Konsumenten, bei dem anlässlich einer Fahrzeugkontrolle irgendwo eine geringste Menge Marihuana oder ein Joint gefunden werden. Was es aber hin und wieder gibt, sind Marihuana-Plantagen, die oft auf entlegenen Bauernhöfen betrieben werden", erzählt Mario Mossbeck weiter.
Beratung für Jugendliche
Im Jugendservice JUSY in Wieselburg gibt es für Jugendliche Infos und Beratung rund um das Thema Drogen. "Wir bieten immer wieder Themenwochen über die Themen 'Sucht' und 'illegale Drogen' an. Das Interesse von Jugendlichen an illegalen Substanzen ist natürlich vorhanden, denn junge Menschen wollen Dinge einfach ausprobieren und ihre Grenzen austesten. Hier sind Aufklärung und Informationen über Wirkungsweisen und den richtigen Umgang mit Drogen bzw. über rechtliche Konsequenzen wichtig", sagt JUSY-Teamleiterin Anna Oberleitner.
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