Kommentar
Die Verschuhschachtelung der Welt
Es brummt, scheppert, klackert und tütet. Den ganzen Tag lang. In meiner ruhigen Wohnsiedlung in Neupurkersdorf ist das Baufieber ausgebrochen, die letzten freien Grundstücke müssen, so scheint es, alle genau jetzt verbaut (um nicht zu sagen „verschuhschachtelt“) werden. Ja klar, mein Haus wurde auch einmal gebaut und natürlich dürfen auch andere im Grünen leben. Aber wenn das so weiter geht, ist vom Grün bald nimmer viel übrig: das Erste, was Bauherren heute bestellen, ist ein Rodungstrupp, der den prächtigen Bäumen der alten Gärten den Garaus macht. Dann wird gebaggert, betoniert und maximal verbaut – übrig bleiben vielleicht noch ein Restgärtchen mit mickrigem Rasen. In den Ortszentren ist das ja noch viel ärger, Stichwort: großvolumiger Wohnbau. Wäre es nicht schön langsam an der Zeit, dass die Geld-damit-Verdiener und ihre Planer beginnen, dem Grünraum einen gewissen Platz zuzugestehen?
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