Bundesforste Purkersdorf
Eine Tradition seit dem 16. Jahrhundert

- Gerald Oitzinger, ÖBf-Betriebsleiter Wienerwald (links), und ÖBf-Revierassistent Bernhard Woboril (Zweiter von rechts) mit dem Team der Spanischen Hofreitschule.
- Foto: F. Helmrich
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Auch 2025 lassen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und die Spanische Hofreitschule (SRS) eine jahrhundertealte Tradition aufleben. Lehrlinge, Eleven und Bereiteranwärter der Spanischen Hofreitschule ernteten dieser Tage handverlesene Birkenzweige auf Flächen der Bundesforste im Wienerwald.
PURKERSDORF. Daraus entstehen rund 800 Naturreitgerten für die Morgenarbeit und die Vorführungen der weltberühmten Lipizzaner - eine Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.

- Elevin Moira Korkodilos beim Schneiden der Birkenzweige.
- Foto: ÖBf/F. Helmrich
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„Die jungen Birkenzweige sind meist gerade gewachsen, wenig verzweigt und haben einen Durchmesser von ein bis zwei Zentimetern. Sie vereinen Stabilität und Elastizität in idealer Weise - perfekte Voraussetzungen für die hohen Ansprüche der Spanischen Hofreitschule“, betont Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz bei den Österreichischen Bundesforsten, die natürlichen Vorzüge der Birkenzweige.
Birken sind Pioniere
Birken sind sogenannte Pionierbaumarten und gehören zu den ersten Arten, die sich auf waldfreien Flächen ansiedeln. Sie breiten sich auch unter kargen Bedingungen meist mühelos aus. Ihre typisch helle Rinde macht sie schon von Weitem erkennbar. Die beste Zeit für die Ernte der Birkenzweige ist im Winter, wenn die Bäume in sogenannter Saftruhe stehen.
Wie aus Birkenzweigen Reitgerten werden
Für die Reitgerten werden ausschließlich die Haupttriebe, sogenannte Terminaltriebe, von jungen, meist drei- bis sechsjährigen Birken verwendet. Nach der Ernte entfernen die Lehrlinge, Eleven und Bereiteranwärter die Seitentriebe der Zweige. Anschließend werden die Äste gebündelt und über mehrere Monate im Keller der Spanischen Hofreitschule luftgetrocknet. Kurz vor ihrem Einsatz werden die Reitgerten nochmals in Wasser eingelegt, um die Elastizität zu gewährleisten.

- Oberbereiter Marcus Nowotny mit der traditionellen Birkengerte bei der Vorführung in der Spanischen Hofreitschule.
- Foto: SRS/P. Rigaud
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„Die Spanische Hofreitschule begeistert seit 460 Jahren mit lebendiger Geschichte und Tradition – dazu zählt auch das jährliche Ernten der Birkengerten. Die Naturreitgerten sind ein Symbol für die Harmonie von Natur und Kunst, die unsere Bereiterinnen und Bereiter mit ihren Lipizzanern perfektionieren“, so Alfred Hudler, Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule und des Lipizzanergestüts Piber.
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