Warum die Region Purkersdorf auf Gebrauchtes und Müll abfährt

- Die Leiter, die früher in einer Fleischauerei diente, wurde von Martina Rabl und Helga Vyborny zur dekorativen Stellage umgewandelt.
- hochgeladen von Tanja Waculik
Aus Alt mach Neu statt Müll: Die "Upcycler" der Region sagen wachsenden Müllbergen den Kampf an.
REGION PURKERSDORF. Immer mehr Projekte und Geschäftsideen sagen der Wegwerfgesellschaft den Kampf an. "Upcycling" heißt der Trend, der auch in der Region Purkersdorf spürbar immer stärker aufkommt. Beim Upcycling werden Abfallprodukte oder alte, gebrauchte Materialien neuwertig wiederaufbereitet. Die Bezirksblätter sprachen mit den Upcycling-Experten der Region.
2014 als Upcycling-Jahr
Im Purkersdorfer Samariterladen, kurz SamLa, wird heuer ein besonderer Schwerpunkt auf das Thema "Upcycling" gelegt (die Bezirksblätter haben berichtet). Laufend werden neue Upcycling-Projekte präsentiert und kleine Tipps und Tricks zum selber basteln auf Facebook veröffentlicht. Neben dem Sozialgedanken war aktiv gegen wachsende Müllberge vorzugehen einer der Gründungsgedanken des Samariterladens: "Wir legen Wert darauf Aufmerksamkeit dafür zu schaffen", erklärt SamLa-Geschäftsführer Herbert Willer. Der zunehmende Upcycling-Trend sei auch bei der Kundschaft im Laufe der Jahre zu spüren, bestätigt er: "Es geht immer mehr weg von der Wegwerfgesellschaft, da ist schon ein Umdenken in der Bevölkerung im Gange."
Trend greift um sich
In Pressbaum verarbeitet Kamaeleon-Designerin Brigitte Wagner alte Herrenhemden zu neuwertiger Kindermode (die Bezirksblätter haben berichtet). Doch auch in Gablitz öffnete kürzlich eine Galerie ihre Pforten, die sich gänzlich dem Thema Upcycling bei Wohnraumgestaltung widmet. "Privat mache ich das schon seit Jahren und den Leuten hat es immer sehr gut gefallen", erzählt Martina Rabl. Gemeinsam mit ihrer Schwester Helga Vyborny verleiht sie alten Möbeln und Wohnraum-Dekorationsstücken neuen Glanz.
Qualität und Umweltschutz
"Das ist guter Umweltschutz. Alte Möbel haben meistens viel bessere Qualität, warum sollte man die wegschmeißen?", meint Martina Rabl, die auch die Individualität der so entstehenden Stücke zu schätzen weiß, denn jedes Stück sei ein Unikat und habe Geschichte, betont sie. Den zunehmenden Bewusstsein für Re- und Upcycling erkennt auch sie: "Der Trend geht schon dahin, dass man Dinge wieder repariert, behaltet und recycelt, aber viele wissen nichts dann damit anzufangen." Doch auch für solche Fälle wüssten sie und ihre Schwester Abhilfe, ihnen mangelt es nicht an Kreativität: "Wenn ich ein altes Möbelstück sehe habe ich schon von Haus aus viele Ideen."
SamLa ist für Überraschungen gut
Auch im Samariterladen wird man im Laufe des Jahres noch das ein oder andere Upcycling-Projekt zu sehen bekommen, verspricht Herbert Willer: "Lasst euch überraschen!"
Mehr Bild-Eindrücke vom Purkersdorfer Samariterladen gibt's HIER im Beitrag von Regionautin Regine Spielvogel.
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