Business Brunch: Den Wienerwald im Herzen

- Daniel Herzog mit Gattin Andrea und Bezirksblätter-Redaktionsleiterin Tanja Waculik beim Business Brunch im Stadtcafe.
- Foto: Ohm
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Daniel Herzog von wienerwaldwild.at im Interview über die Vereinbarkeit von Regionalität und Internet.
PURKERSDORF. Auf Ihrer Website wienerwaldwild.at verkaufen Sie allerlei Produkte rund um Wild, Kräuter und Co. Wie sind Sie dazu gekommen?
DANIEL HERZOG: Als Jäger habe ich das Recht das Wild zu vermarkten. Mein Jagdrevier ist der Rehgraben in Purkersdorf bzw. Gablitz. Das Ganze soll vor allem das Regionale fördern – und der Österreicher isst ja viel zu wenig Wild.
Da ist es natürlich interessant, ein Produkt, das wir eh regional haben, zu fördern: Wild ist gesund und hat nur wenig Fettanteil.
Wie sind Sie überhaupt zur Jagd gekommen?
Mein Hobby ist das Kochen, und da hat mir noch die Verbindung zum Fleisch bzw. zum "Rohmaterial" gefehlt. Als ich dann vor vier Jahren hier hergezogen bin, hab ich den Jagdschein gemacht – so ist das dann gewachsen.
Aber wienerwaldwild.at ist nicht ihr "Brotberuf"?
Nein, im Hauptberuf bin ich in der technischen Chemie tätig, wir produzieren Reinigungs-Chemikalien für die Lebensmittelindustrie. Außerdem unterrichte ich an der Universität Wien für Intellectual Property Rights (zu deutsch: Patentrecht) und hab das früher auch beruflich verbunden gehabt. Eine Schiene, die daraus entstanden ist, ist wienerwaldwild.at.
Sie betonen auf Ihrer Website ja stark den regionalen Aspekt.
Meine Mutter hat immer gesagt: Man soll dort, wo man lebt, sein Geld ausgeben. Warum also nicht Schuhe hier in Purkersdorf kaufen? Vielleicht zahle ich ein paar Euro mehr, aber ich werde beraten und es sind gute Schuhe. Außerdem find ich’s nicht gerechtfertigt im Supermarkt ein Hendl um drei Euro zu kaufen und davon auszugehen, dass das ein glückliches Huhn war – das geht sich nicht aus. Da unterstütze ich lieber die lokale Infrastruktur.
Woher kommen die Kunden, die bei Ihnen online bestellen?
Das Zielpublikum ist die Region. Es sind großteils Leute, die so denken wie wir, die, wenn sie Fleisch essen wollen, etwas Gutes essen und etwas ethisch Korrektes kaufen wollen. Aber in Sachen Regionalität fördern gäb’s schon noch viel Luft nach oben: Als ich um einen Marktstand anfragte, hieß es, es wäre kein Platz frei. Jetzt steht ein steirischer Wildbretthändler dort. Und in den Nachbargemeinden darf man nicht auf der Website eingetragen werden – da gibt’s schon Verbesserungspotential.
Was sind Ihre Zukunftspläne für wienerwaldwild.at?
Wir wollen die Produktpalette laufend um Schmankerl und Spezialitäten aus der Region erweitern. Ich will auch den Namen wienerwaldwild behalten, muss aber noch grübeln, wie ich das Kräuter-, Honig-, Saft- und Marmeladen-Konzept da reinbringe. Ich will aber nicht zum Riesenbetrieb werden, das würde dann ja auch keinen Spaß mehr machen (lächelt).
WORDRAP:
Zum Frühstück gibt’s für mich… einen Kaffee.
Meinen Kaffee trinke ich… ohne Milch und ohne Zucker.
In meiner Freizeit… mache ich zu viel (lacht).
Erfolg bedeutet für mich… glücklich sein mit dem was man tut.
Mein schönster Urlaub… war in Thailand – 3 Wochen mit meiner Frau, noch ohne Kinder.
Meine Lieblingsspeise… Piccata Milanese.
Die Jagd bedeutet für mich… Ruhe.
Dorthin würde ich gerne mal ziehen… ich bin in Purkersdorf gut aufgehoben, wir sind angekommen.
Drei Dinge für die einsame Insel… meinen eReader, meine Familie und einen Rasierer.
Wenn ich für einen Tag Bürgermeister wäre… wäre ein Tag zu wenig.
Meine letzten Worte sollen sein… Schön war’s.
Gast und Wirtschaft:
Stadtcafe Purkersdorf
Hauptplatz 11
Zum Business Brunch trafen die Bezirksblätter Daniel und Andrea Herzog im Purkersdorfer Stadtcafe. Das zentral gelegene Cafe wartet mit traditionellem Kaffeehaus-Charme und freundlicher Bedienung auf.
Auch wenn Daniel und Andrea Herzog bescheiden blieben und bloß eine Melange und einen Cafe Latte bestellten, hat das Stadtcafe eine umfangreiche Frühstücksvielfalt zu bieten: Ob süßes Frühstück mit ofenfrischem Croissant oder doch lieber groß und pikant mit 2 Semmeln, Butter, Honig, Marmelade, Pastete, Schinken und Käse – hier wird jeder fündig. Zum ausgiebigen Brunchen eignet sich auch das Stadtcafe Frühstück, das mit 3 Stücken Gebäck, frisch gepresstem Orangensaft, Butter, Honig, Marmelade, Nutella, Pastete und einem Schinken-Salami-Käse-Teller serviert wird. Natürlich werden auch diverseste gefüllte Gebäcke sowie weiches Ei und Eierspeise in allen Variationen geboten.
Daniel Herzog versüßte den Bezirksblättern das Frühstück mit einer Kostprobe seiner selbst produzierten Wildschweinwurst im Glas.
Für zwei Melange, einen Cafe Latte und einen Verlängerten bezahlten die Bezirksblätter im Purkersdorfer Stadtcafe 12,80 Euro.



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