Lebenshilfeprojekt in Reutte
Benedikt Jäger und die Liebe zu den Tieren

- Seit Benedikt Jäger Hühner und Schweine versorgt, geht es ihm gut.
- Foto: Sebastian Winkler / LH Reutte
- hochgeladen von Günther Reichel
Die Betreuer sprechen von einem "Lichtschalter für Zufriedenheit", den Benedikt Jäger in der Arbeit mit Tieren gefunden hat. Der junge Mann hat am Bauernhof seine Berufung gefunden.
REUTTE. Benedikt Jäger arbeitet gerne. Auf einem nahen Bauernhof füllt er die Tränke der Schweine, bringt ihnen Futter und kümmert sich um die Hühner. Er weiß, wo man das Wasser für die Tränke holt, welches Heu als Futter dient und wo er den Mist hinbringen muss. Wenn er eine Aufgabe erledigt hat, macht er Pause und verfolgt minutenlang die Schatten, die er mit seinen Fingern auf den Boden zaubert.
Souverän und unaufgeregt
Das war nicht immer so, berichtet sein Vater:
„Früher war Benedikt oft aufgewühlt und hielt es kaum aus, nichts zu tun.“
Wenn der 21-Jährige keine Aufgabe hatte oder ein Puzzle-Stück vermisste, rieb er sich den Kopf und wurde laut. Heute ist er mit den Abläufen am Bauernhof vertraut und organisiert sich auch selbst. Er geht allein zu den Hühnern oder deckt den Tisch, wenn es sonst niemand tut.
„Als wir ihn das erste Mal alleine Wasser holen ließen, waren wir selber unsicher, ob er nicht abhaut“, erinnert sich eine Assistentin, „dabei hat er den Weg völlig souverän und unaufgeregt zurückgelegt.“ Seither übernimmt Benedikt Jäger immer mehr Aufgaben und braucht dafür immer weniger Unterstützung.
Benedikt braucht Rückzugsraum
Weil Benedikt Jäger nicht spricht und nur Geräusche hört, ist es für ihn schwierig, Veränderungen nachzuvollziehen. Beim Wechsel vom Kindergarten in die Schule rannte er oft davon oder beruhigte sich, indem er Lichtschalter an- und ausknipste. Am Lebenshilfe-Arbeitsstandort erhielt er daher zu Beginn einen Rückzugsraum und eine Betreuungsperson ganz für sich allein.
Heute ist er mit allem vertraut und nicht mehr in alten Zwängen gefangen. Wenn er nach Hause kommt, ist er müde und zufrieden, berichtet sein Vater. „Selbst der Kinderarzt, der ihm eine lebenslange schwere Behinderung vorhergesagt hat, war überrascht, wie gut Benedikt sich entwickelt hat!“
Zur Sache
Jedem Menschen ein Platz im Leben
Menschen mit Behinderungen wollen tätig sein, wie alle anderen, erklärt Franz-Peter Witting, Regionalleiter der Lebenshilfe Reutte. „Jede Person individuell zu begleiten, heißt für uns, genau hinzuschauen und dem nachzugehen, was die Person braucht. Das Benedikt nach einiger Zeit nun seine Berufung gefunden hat, bestärkt uns in dieser täglichen Übung.“
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at



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